PR TB 002 Der Große Denker Von Gol
Gespräch zwischen Fred Warren und
seinen Männern, das irgendein rätselhafter Umstand ihm
hatte zu Ohren kommen lassen. Und plötzlich stand eine Idee vor
seinem Auge - groß und ungeheuerlich, atemberaubend und
furchterweckend.
Wenn das richtig war… !
Sein erster Impuls war, sich selber auszulachen und sich
einzureden, daß das reine Spintisiererei sei. Aber dann dachte
er an all die ungewöhnlichen und unglaublichen Dinge, die er auf
GOL schon erlebt hatte, und auf einmal kam ihm sein Einfall gar nicht
mehr so lächerlich vor. Alles, was ihnen bisher zugestoßen
war, ließ sich durch seine Theorie erklären. Nicht bis in
alle Einzelheiten; aber seine Vermutung lieferte Andeutungen, die auf
eine Erklärung selbst der absurdesten Phänomene hinwiesen.
Wer hätte noch nicht von den Wunderdingen gehört, die der
Besitzer eines starken Willens, womit ein kräftiges Gehirn
gemeint war, zu tun imstande war?
Martin fühlte sich plötzlich erleichtert. Bisher war er
in der unterirdischen Stadt umhergeirrt, ohne eigentlich zu wissen,
wonach er suchte. Jetzt hatte er eine Theorie - und was er von jetzt
an tat, mußte danach ausgerichtet sein, Richtigkeit oder
Unrichtigkeit dieser Theorie zu beweisen. Das gab ihm ein deutlich
erkennbares Ziel. Und die Tatsache, daß er ein Ziel hatte,
verlieh ihm innerliche Ruhe.
Er schaute nach oben. Er war nicht erstaunt zu sehen, daß
die Löcher in der Decke begonnen hatten, enger zu werden. Er
konnte gegen die rötliche Helligkeit deutlich sehen, wie das
Loch über ihm schrumpfte, wie auf seinen Rändern Lage um
Lage des schimmernden Metalls wuchs, als sei ein unsichtbarer
Baumeister dabei, die Öffnung zuzumauern.
Martin lächelte. Er wußte, was sie taten. Sie
versuchten, den fremden Krankheitskeim zu isolieren. Sie wollten ihn
abkapseln, damit die Krankheit sich nicht ausbreiten konnte. Sie
wußten nicht, worum es sich handelte; das hatten sie in ihrem
Gespräch deutlich zum Ausdruck gebracht.
Das gab ihm einen Vorteil. Er blieb stehen, den Blick nach oben
gerichtet, und rief: „Hört auf,
da oben! Macht die Löcher wieder so weit, wie sie waren!“
Er wußte, daß er des akustischen Geräusches nicht
bedurfte. Es durchdrang den Anzug ohnehin nicht, und die einzigen,
die es hören konnten, waren Patty, Mark und Paul, die nichts
damit anzufangen wußten. Aber indem er die Worte laut sprach,
half er sich, die Gedanken zu formulieren. Und der gedankliche Befehl
war es, der zählte.
Die Bewegung oben an den Löchern erstarrte. Die Öffnungen
hörten auf, sich zu schließen. Ein paar Sekunden
vergingen; dann begann das Metall wieder abzubröckeln. Es
zerfloß in Nichts, und einige Augenblicke später waren die
Öffnungen wieder so weit, wie sie zuvor gewesen waren.
Ein Gefühl des Triumphes erfüllte Martin Levans. Er
hatte den zweiten Sieg über den Feind errungen. Er konnte sich
jetzt seiner eigenen Mittel bedienen, um einen Sieg nach dem anderen
zu erringen, die Freiheit wiederzugewinnen und das Rätsel GOL
ein für allemal zu lösen.
„Marty…“, flüsterte eine entsetzte Stimme, „…
was ist das?“
Martin lachte. Plötzlich war ihm nach Lachen zumute, und er
gab dem Verlangen laut und herzhaft nach.
„Ich habe ihnen gesagt, sie sollen aufhören“,
antwortete er. „Und sie hören auf.“ „Sie…
wer sind sie?“ fragte Patty atemlos. „Ich weiß
nicht, wie ich es dir beschreiben soll“, antwortete Martin
zögernd. „Vielleicht machen wir noch ein paar Versuche,
bevor wir weiter darüber nachdenken. “
Er stellte sich in Positur, und als eine Weile der Konzentration
vergangen war, rief er: „Fred, Jeff, Olsson, Manning… bringt
sie hierher zu uns!“
Es war nicht ganz klar, wer wen bringen sollte, wenigstens nicht
für Patty Soerensen, die nur das Geräusch der Stimme, aber
nicht den Gedanken empfing. Jemand anders aber schien besser zu
verstehen als sie. Da war plötzlich eine Bewegung in der Nähe,
und Patty sah vier verschwommene Schatten, die sich torkelnd im
Halbdunkel bewegten.
Martin Levans glitt rasch durch das Dämmerlicht. Patty hörte
ein leises Knacken, als er ein Telefonkabel aufnahm und es mit dem
Helm einer der vier schattenhaften Gestalten verband. Seine Stimme
klang hart und triumphierend, als er fragte: „Hier ist Levans.
Wer ist das? Melden!“
Über die Querverbindung hörte Patty die Antwort: „Lern
Olssen, Sir… ich… wir… wir haben keine Ahnung, wie…“
„Schon gut“, unterbrach Martin sein Gestotter. „Ich
hatte
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