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PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

Titel: PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihm und dem Mädchen aus der Galaktischen Verwaltung
saßen Stuart, Aner, Seir, Elva und Acad. Die Zigaretten
brannten und Jared begann zu reden.
    „Venda", sagte er ernst, „halten Sie mich bitte
nicht für einen Zyniker. Es ist nicht ganz so, aber meine
Freunde beherrschen die Spielregeln dieses Lebens nicht so gut. Sie
würden ständig übervorteilt werden; ich bin der Hirte
dieser Schaf lein."
    „Wenn man seit fünf Jahren in einem Büro
unmittelbar neben Perry Rhodan arbeitet, lernt man Menschenkenntnis,
auch wenn man nicht will."
    „Um so besser", sagte Jared. „Ich möchte Sie
etwas fragen."
    „Nur zu", sagte Venda.
    „Wir werden in kurzer Zeit dem Großadministrator
gegenüberstehen. Bei allem Verständnis und aller Kritik
-lebt dieser Mann eigentlich noch?"
    „Wie meinen Sie das, Jared?" Venda war etwas bestürzt.
    „Ich bin ein Mann, der das Leben so schätzt, wie es
sich ihm darbietet. Arbeit, Spaß an vielen Sachen,
Schicksalsschläge und Frauen; alles sind notwendige und richtige
Faktoren dieses Riesenmosaiks. Perry Rhodan erscheint mir als ein
erstarrtes Symbol der Macht, als eine gigantische Rechenmaschine, die
sich nur mit der Macht und der Politik des Vereinten Imperiums
beschäftigt. Er hat keine Affären, man liest nichts über
das, das unsereiner Privatleben nennt. Gibt es bei Rhodan so etwas?"
    Venda überlegte einige Minuten lang und Jared studierte ihr
Gesicht von der Seite. Sie hatte ein hinreißendes Profil.
    „Sie irren", sagte das Mädchen schließlich.
„Nicht ganz, aber doch ziemlich stark. Perry - der Chef, wie er
bei uns genannt wird - zieht sich im betonten Sinn des Wortes in sein
Privatleben zurück. Er schließt es vor der Öffentlichkeit
ab. Das kann in Terrania sehr gut geschehen; dort ist er nicht der
Herrscher, sondern der Mensch. Die Tatsache, daß alle seine
Mitarbeiter restlos von ihm begeistert sind, mag Ihnen alles sagen."
    „Hm", machte Jared. „Noch etwas: Rhodan ist jetzt
dreihundertundneunzig Jahre alt. Das sind vier Menschenalter. Ich
werde ein sehr ungutes Gefühl haben, wenn ich ihm die Hand
schüttle."
    „Es sind seine Augen ..." begann Venda. Dann sah sie
Jared voll ins Gesicht.
    „Nichts an ihm ist alt, wirklich alt. Sein Geist jedenfalls
ist bei allen Belastungen und Auseinandersetzungen jung geblieben.
Nur der Ausdruck seiner Augen ist etwas fremd. Überlegen, in die
Weite gerichtet, etwas hypnotisierend. Aber sein Lachen ist immer
noch jungenhaft."
    Jared grinste niederträchtig.
    „Ich habe den Eindruck, daß die gesamte weibliche
Einwohnerschaft Terranias, abgesehen von einer Unzahl
extraterrestrischer Welten, in Rhodan mehr oder weniger verliebt
ist?"
    „So sehr unrecht haben Sie nicht, Jared."
    „Nun", sagte er abschließend, „wir werden
sehen. Wie haben Sie es eigentlich fertiggebracht, uns abholen zu
dürfen?"
    „Beziehungen", sagte sie einfach.
    Neben Venda auf der breiten Armlehne des Sessels standen die
Orchideen. Über dem durchsichtigen Kästchen befand sich das
Bullauge und dahinter zogen Wolken unter der Maschine hinweg. Hin und
wieder rissen sie auf und gaben den Blick frei auf eine Landschaft,
die in Kälte erstarrt war. Die Polgegend näherte sich.
    Die Boeing raste, dreimal schneller als der Schall, in der
Stratosphäre dahin und verband die Kontinente. Die Route ging
von El Paso nach Nome, Alaska, dann über die Beringsee, den
langen europäischen Festlandausläufer herunter bis Japan,
von dort über China und dann landeinwärts.
    In der Maschine war es still, die Beleuchtung war ausgeschaltet
worden. Einige der Passagiere unterhielten sich leise, einige lasen,
und die meisten schliefen. Venda schlief. Sie hatte sich an Jareds
Schulter gelehnt.
    Jared Coln sah nachdenklich auf das Land, das tief unter ihm
vorbeiglitt.
    Diesen Anblick kannten andere Männer von anderen Welten. Es
war jedesmal der gleiche Vorgang, wenn ein Raumschiff einen anderen
Planeten anflog, draußen im All. In diesem Augenblick
verdichteten sich die Wünsche und Vorstellungen des
Mathematikers zu einer Idee, die später zum roten Faden seines
Lebens werden würde. Er wußte jetzt mit unumstößlicher
Gewißheit, daß es für ihn nur ein Ziel gab:
    Die Sterne. Sie warteten auf ihn.
    Die JUMPING KANGAROO war nur der Anfang. Sie würde ihn und
die anderen Studenten in das Zentrum der Galaxis bringen, zu
bekannten Welten. Ihn, Jared Coln, lockten unbekannte Welten. Ihn
lockte die Weite des Raumes zwischen den Galaxien.
    Würde er es erleben, in eine andere

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