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PR TB 013 Sternkolonie Troja

PR TB 013 Sternkolonie Troja

Titel: PR TB 013 Sternkolonie Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der nächsten Bombenserie. Aber bevor
die Maschinen die Reihe der Wagen noch erreichten, packte sie eine
unsichtbare Faust und riß sie in die Höhe. Hilflos, wie
wild um die eigene Längsachse rotierend, schössen sie
senkrecht in die Höhe. Tiffs Blick folgte ihnen, bis sie nur
noch winzige, schimmernde Punkte waren.
    Er sah, wie aus den kleinen Punkten große, grelle Funken
wurden. Sekundenlang standen zwei bläulichweiße
Leuchtkugeln über dem sonnenbeschienen Land. Dann waren die
beiden Ara-Flugzeuge verschwunden.
    Eine schrille Stimme schrie plötzlich:
    „Feuer! Der Busch brennt!“
    Es war Pip. Irgendwie war er aus der Nacht tiefer Bewußtlosigkeit
erwacht, stand gegen die Pritsche eines Wagens gelehnt und wedelte
mit den Armen. Tiff lief auf ihn zu. Draußen, in der Weite der
Grasebene, war eine Linie rötlichen Feuers aufgesprungen. Der
Wind, der so plötzlich entstanden war, trug die Glut vor sich
her auf die Reihe der Belagerer zu. Taumelnd und stolpernd wandte
Tiff sich ab, rannte quer durch die Mitte des Kreises und starrte
über eines der Fahrzeuge hinweg nach Süden. Auch dort stand
eine solide Wand knisternden, krachenden Feuers und wurde von dem
rasch wachsenden Sturm auf den Ring der Aras zugetrieben.

    Tiff fing an zu lachen. Es war das Empfinden der maßlosen
Erleichterung nach den Minuten des Terrors, das diese Reaktion
hervorrief. Er sah, wie der Wind das Feuer zu immer höheren
Wogen entfachte, er hörte das Brausen der Flammen, die so
schnell nach allen Seiten davonrasten, daß die Aras ihnen
unmöglich mehr entgehen konnten.
    Einer nach dem ändern kamen die Bewußtlosen wieder zu
sich. Sie erhoben sich und starrten schweigend in die lodernde,
brausende Feuerwand, die sich nach Norden, Süden, Osten und
Westen mit unheimlicher
    Geschwindigkeit entfernte, als gäbe es im Innern der
Wagenburg etwas, was den Brand mit unheimlicher Kraft von sich trieb.
    Pip stand immer noch dort, wo Tiff zuerst auf ihn aufmerksam
geworden war. Reglos lehnte er gegen die Wagenpritsche, hatte das
Kinn auf die beiden Hände gestützt und starrte dem Feuer
nach, das trotz des hellen Sonnenlichts sein schmales Gesicht mit
zuckendem Rot beschien.
    Tiff stellte sich neben ihn. Pip bewegte sich immer noch nicht.
Nur ein einziges Mal trat er von einem Fuß auf den ändern,
als wären ihm die Füße eingeschlafen. Das war, als
das Feuer die Reihe der feindlichen Fahrzeuge wieder freigab. Eine
gezackte, schwarze Linie von bizarrer Form, ragten sie vor der
leuchtenden Wand des Brandes auf. Nichts rührte sich mehr dort
drüben.
    Die Kinder haben recht gehabt, dachte Tiff. Sie hätten gleich
zurückschlagen können. Um das Feuer und den Sturm zu
entfachen, brauchten sie keine weiteren Kenntnisse. Aber sie wußten,
daß uns das nichts nützen würde, solange die beiden
Flugzeuge noch am Himmel waren.
    Plötzlich erstarb der Wind. Das Orgeln und Pfeifen, das
bislang über die Wagen hinweggefegt war, verklang. Drüben
schoß die Wand des Feuers ein letztes Mal kraftvoll in die
Höhe, dann fing sie an, in sich zu

    sammenzusinken. Der trockene Busch würde ihr noch stundenlang
Nahrung geben, aber ohne die belebende Wirkung des Sturms stellte der
Brand keine Gefahr mehr dar.
    Das Innere der Wagenburg war jetzt voller Aufruhr. Die Siedler
hatten die Bewußtlosigkeit überwunden und sahen, daß
die Gefahr vorüber war. Auf dem kurzen Weg bis zu Georges Wagen
mit dem Klimakasten darauf wurden Tiff wenigstens fünfzig
hastige Fragen gestellt. Er beantwortete keine von ihnen. Plötzlich
fühlte er sich ganz erbärmlich müde.
    Er stieg auf den Wagen hinauf und schleuste sich in den Kasten
ein. Es war völlig still in dem halbdunklen Innenraum. Tiff
stand eine Weile ruhig da und ließ den Augen Zeit, sich an das
Dämmerlicht zu gewöhnen. Langsam wuchsen die Umrisse der
beiden Liegen aus der Dunkelheit. Auf jeder lag ein kleiner, regloser
Körper.
    Tiff war zu müde, als daß er den Schock noch empfunden
hätte, den der Anblick der beiden Kinder in ihm auslöste.
Er trat auf die Liegen zu und betastete die hilflosen Gestalten - das
Kind, das keinen Kopf hatte, und das Wesen mit dem dichten Pelz. Der
Pelz stach jetzt nicht mehr, wie er es sonst getan hatte, und aus
Kalos kleinem Jungen war alle strampelnde Lebendigkeit entwichen.
    Die beiden Kinder waren tot. Die vereinte Anstrengung, der Sache
der Siedler mit ihren übernatürlichen Kräften zum Sieg
zu verhelfen, hatte ihr Leben gekostet.

    SCHLUSS
    Noch an diesem Abend landeten

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