PR TB 016 Phantom Station
hätte?“
"Es sind nicht mehr viel, Sir. Im Kampf gegen die Indarks
sind zwei Drittel der Bevölkerung gefallen. Aber nun muß
ich Sie bitten, meiner Aufforderung Folge zu leisten, sonst bin ich
leider gezwungen, Gewalt anzuwenden.“
Perry Rhodan zuckte mit den Schultern und wandte sich zum Gehen.
Nun wunderte er sich auch nicht mehr über die Kriegsmüdigkeit.
Ein Volk, das so dezimiert worden war, konnte sich wirklich nur noch
nach Frieden um fast jeden Preis sehnen. Immerhin erfüllte es
ihn mit Bitterkeit, daß sie ihn offensichtlich zurücklassen
wollten. Das war undankbar gegenüber der Tatsache, daß er
sie mit seiner Warnung vor der vollständigen Vernichtung
gerettet hatte.
Dumpf vor sich hinbrütend, ließ er sich im
Anti-grav-Lift nach oben treiben. Doch was er auch immer ersann,
alles erschien ihm zwecklos. Für einen Augenblick dachte er
daran, daß er nach dem Abzug der Outlaws den Hyperkom benutzen
konnte. Aber die dumpfen Explosionen, die in wechselnder Stärke
die Wände erschütterten, zeigten ihm die Rückzugstaktik
der Ou-laws auf. Ganz sicher würden sie ihren Todfeinden keine
strategisch wichtigen Anlagen zurücklassen -und schon gar keinen
Hyperkom.
Er buchte es als geringen Trost, daß wenigstens die Indarks,
die an allem Schuld trugen, vernichtet wür
den. Sicher waren schon jetzt Sprengkommandos unterwegs - und
sobald das Hauptkraftwerk explodierte, war das Schicksal der
Invasoren besiegelt
Aber war es das wirklich?
Heißer Schrecken rann durch Rhodans Adern, als er den Fehler
in seiner Kalkulation erkannte Selbstverständlich würden
die Indarks nicht so dumm sein, über die Sprengungen der Outlaws
nicht nachzudenken.
Wenn sie noch dazu startende Raumschiffe beobachteten, würden
sie das alles mit seinem Rhodans “Versagen“ in Einklang
zu bringen versuchen. Dann brauchten sie nur abzuwarten, bis die
militärisch unbesiegten Siedler der psychologischen Waffe der
Furcht ganz erlegen waren, und sie besaßen einen Planeten.
Das war es!
Eine psychologische Waffe!
Im ersten Augenblick mußte Rhodan die teuflische, kalte
Berechnung der Indarks sogar bewundern. Sein Versagen war
offensichtlich beabsichtigt gewesen, und damit die Warnung der
Siedler. Die Indarks hatten von Anfang an auf die Kurzschlußhandlung
der Outlaws gerechnet - und er hatte ihnen, wenn auch unbewußt,
geholfen!
"Sie werden gebeten, auszusteigen!“
Rhodan zuckte zusammen. Die Anwesenheit der Kampfroboter hatte er
gänzlich vergessen gehabt. Er lächelte ironisch. War es
nicht völlig egal, was mit ihm geschah? Seit seiner Amnesie war
er doch nur ein Schatten seiner selbst. Er fühlte es.
Er trat aus dem Liftschacht'und wartete geduldig auf weitere
Anweisungen.
"Gehen Sie bitte durch diese Tür!“
Als Rhodan durch das vor ihm aufgleitende Schott trat, befand er
sich auf dem Innenhof zwischen halbwegs erhaltenen Gebäuden. Die
Roboter drängten ihn weiter.
Noch begriff er nichts.
Erst, als man ihn behutsam gegen die Wand stellte und die Robots
langsam einige Schritte zurücktraten, kannte er sein Schicksal.
Voller Unglauben riß er die Augen auf.
"Ihr wollt mich ermorden?“
"Das stimmt nicht, Sir“, sagte der eine Roboter so
gleichgültig, als wenn es um eine Frage über das Wetter
ginge. “Das Sondergericht des Militarrates von Outlaw hat Sie
in rechtmäßiger Anwendung der Kriegsgesetze zum Tode
verurteilt. Wir sind beauftragt worden, das Urteil zu vollstrecken.“
"Was gehen mich eure Kriegsgesetze an!“ begehrte Rhodan
auf. "Ich bin terranischer Bürger!“
"Es wurde festgestellt, daß Sie dafür keinen
Beweis erbringen können. Dürfte ich Sie bitten, Sir, sich
völlig ruhig zu verhalten, damit Sie nicht unnötig
entstellt werden.“
Perry Rhodan lachte schrill. Das Tragikomische der Situation
lähmte fast seinen Verstand.
Aber dann kehrte mit einem Schlag die kühle, gefühllos
erscheinende Überlegung zurück. Er besann sich, daß
er ein Gehirn hatte. Und wenn schon physische Waffen nichts gegen die
Roboter ausrichten konnten - so blieb ihm immer noch die Waffe des
Geistes.
Nicht, daß er glaubte, sein Leben retten zu können. Nur
auf diese sinnlose Art und Weise wollte Rhodan nicht sterben. Sein
Tod mußte einen Sinn bekommen
und die Aussichten dafür waren nicht gering.
Er trat einen raschen Schritt nach vorn.
"Halt! Ich habe eine wichtige Mitteilung!“
Die Roboter bewegten sich keinen Milimeter.
"Was haben Sie uns noch mitzuteilen?"
"Daß eure Herren einen nicht
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