PR TB 016 Phantom Station
die Kraftwerke,
ferner natürlich alle Lager atomarer Waffen.“
Der Mann war blaß geworden
"Das ist ungeheuerlich" stieß er hervor. “Aber.“,
er blickte zaudernd auf seine Füße, “ wie soll ich
meine Leute warnen?“
"Haben Sie keine Funkverbindung mit ihnen?“
Der Mann schüttelte den Kopf.
"Uns fehlt eine hochwertige Energie-Abschirmung. Darum ist
von hier unten kein Funkverkehr möglich. Die Störfelder der
Fusions-Meiler machen das unmöglich.“
"Dann gehen Sie zu Fuß!“ sagte Rhodan aufgebracht
"Ich habe keine Ahnung, wie lange meine 'Auftraggeber' brauchen,
um zu merken, daß ich versagt habe. In diesem Falle werden sie
sich sehr beeilen, anderswo den entscheidenden Schlag zu führen.“
"Aber ich ... ich kann Sie doch..."
"Nicht alleinlassen, wie?“ ergänzte Rhodan
ironisch. “Mein lieber Freund. Denken Sie einmal logisch. Wenn
ich mich mit bösen Absichten trüge, hätte ich kaum auf
Ihr Erwachen gewartet. Außerdem würde ich mit Outlaw auch
mich selbst vernichten, und dieser Gedanke liegt mir fern. Ich habe
nämlich noch einiges zu erledigen auf dieser Welt“
Der Mann nickte bedächtig
"Ich sehe, ich habe gar keine Wahl. Also gehe ich jetzt. Wenn
ich noch eine Bitte aussprechen darf?“
"Los, los! Reden Sie, Mann!"
"Sie tragen da einen ziemlich schweren Desintegrator. Trauen
Sie sich zu, die Kraftstation damit zu verteidigen, bis Verstärkung
eintrifft? Oder ist das...?“
"Ich werde die Kraftstation verteidigen!“ Rhodan
blickte finster entschlossen. “Schließlich habe ich noch
etwas gutzumachen, nicht wahr? Aber nun gehen Sie! Wenn man von allen
Seiten angreift - auch ich kann nicht zaubern.“
Der Mann lächelte und streckte zögernd die Hand aus.
Rhodan ergriff sie freudig. Dann aber winkte er gebieterisch zum
Ausgang.
Nachdenklich blickte er dem davoneilenden Mann nach.
Hoffentlich glaubten die Outlaw-Kolonisten dem Überbringer
der Meldung und reagierten richtig, indem sie alle wichtigen Punkte
besetzten. Seinem Eindruck nach waren die Leute nur ungern bereit zu
kämpfen. Er konnte es ihnen nachfühlen. Aber schließlich
blieb ihnen kaum eine andere Möglichkeit als die, die er
vorgeschlagen hatte.
Das allerdings war ein Irrtum, und er kostete Rhodan um ein Haar
das Leben.
Als von dorther, wo der Mann verschwunden war, lautes, dröhnendes
Stampfen ertönte, fuhr Rhodan herum. Noch konnte er nicht
wissen, wer da kam. Es mochten genauso gut Indarks wie Outlaws sein.
Aber die beiden übermannsgroßen Kampfroboter, die
schließlich durch das Schott traten und auf die
Kon-troll-Kabine zustampften, waren unverkennbar menschliche
Konstruktionen und nicht etwa solche, wie Rhodan sie bei Nahud
gesehen hatte.
Dennoch wunderte er sich darüber, daß ihnen keine
bewaffneten Outlaws folgten. Er ging ihnen entgegen.
"Wie lautet euer Auftrag?“
"Sie zu verhaften und an die Oberfläche zu bringen“,
antwortete die eine Kampfmaschine blechern und un-moduliert.
Perry Rhodan blickte ungläubig in die auf ihn gerichteten
Impulswaffen.
"Sie werden gebeten, die Waffe fallen zu lassen!“
klirrte es unbeteiligt.
Rhodan gehorchte der Aufforderung. Er war nicht so vermessen,
gegen zwei Roboter Widerstand leisten zu wollen, die ihre Waffen
bereits im Anschlag hatten. Den einzigen erfolgversprechenden Moment
hatte er verpaßt. Das war gewesen, als die Kampfroboter im
offenen Schott erschienen. Aber da war er nur erleichtert darüber
gewesen, es nicht mit Indarks oder deren Robots zu tun zu haben. Wer
konnte ahnen, daß die Outlaws so unvernünftig auf seine
Warnung reagierten.
Rhodan hatte im Prinzip nichts dagegen, an die Oberfläche zu
gehen. Aber so, wie es schien, würden ihn beide Roboter
begleiten. Die Kraftwerkshalle wäre von da an völlig
ungeschützt.
Er brachte dieses Argument an, in der Hoffnung, die Logikschaltung
der Roboter würde die gefährliche Situation erkennen, die
ein vollständiger Abzug mit sich brachte.
Doch da täuschte er sich.
"Wir sind informiert, Sir“, kam die sachliche Antwort.
“Aber unsere Herren benötigen Outlaw nicht mehr. Sie sind
des Kampfes müde und geben diese Welt frei. Sollen die Indarks
ruhig die Vernichtung auslösen. Offenbar kennen sie die
sekundäre Wirkung der Ex
plosion nicht, sonst hätten sie von Anfang an einen anderen
Plan entworfen. Sie besitzen nämlich keine Schiffe mehr.“
"Eure Herren wollen einen ganzen Planeten aufgeben?“
fragte er blaß. “Eine Welt, die ihnen und ihren fernsten
Nachkommen Heimat gegeben
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