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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Perlen. Hinter dir ist
Stille ...
    Oder Musik, oder das Zucken farbiger Schleier; ein
Fernsehprogramm, das der Satellit für dich abstrahlt. Du drehst
dich nicht um, denn du kennst das alles. Du kennst überhaupt
vieles. Auch die Stadt. K'tin Ngeci mit dem Basar, dem Hafen und dem
Leuchtturm.
    Der »Skaphander« mit der langen Theke, die Mädchen
dahinter: Braune, grazile Geschöpfe, die dich bewundern, weil du
Terraner bist und reich. Reich in einem Ort, in dem Armut vor Jahren
noch die einzige Existenzebene war. Du kennst die Mädchen.
Einige von ihnen sogar beim Namen, einige etwas mehr. Du hast
jederzeit Gesellschaft, wenn du es wünschst. Und hast Ruhe, wenn
du keine Menschen sehen willst. Was willst du eigentlich?
    Du weißt es nicht genau.
    Du erfüllst deine Arbeit mit der ruhigen Perfektion einer
wohlgeölten Maschine, ohne Fehler. Du gehst auf die Jagd nach
dem blauschimmernden Raubfisch Mandalay. Du sprichst mit den
Kapitänen und Funkern der Schiffe, die hier pausenlos landen und
starten - du kennst unzählige von ihnen. Deine Gedanken, noch
vor kurzer Zeit ein wütender Ansturm ohne Richtung, voller
schmerzender Hagelkörner aus Erinnerung und Bildern vergangener
Tage, haben sich beruhigt, und du kannst nachts schlafen, wann immer
du es willst. Die wütenden Attacken sind vorüber. Und eine
gewisse Leere ist geblieben.
    Dein Hirn, ein perfekt funktionierendes Konglomerat von Millionen
Einzeleindrücken, läuft gewissermaßen leer durch. Es
fehlt dir etwas, woran du einhaken kannst. Etwas, woran du denken
kannst. Es erscheint dir jetzt gleichgültig, ob die Gedanken
glücklich sind oder schmerzhaft. Glück -was ist das?
    Kannst du es definieren?
    Nein.
    Es ist die Aneinanderreihung von kurzen, überraschend kurzen
Momenten, in denen du glauben kannst, mit allem versöhnt zu
sein? Oder ist es etwas anderes? Ist es der Erfolg, den deine Arbeit
einbringt? Ist es ein Stück Haut, die du unter deinen Fingern
fühlen kannst, ein Schleier aus Haar, der wie Sand oder
Sternenlicht durch deine Finger rinnt?
    Was ist es dann? Du fürchtest, daß du es nie wissen
wirst.
    Du wendest dich mit deinen Gedanken zurück ins Zimmer, legst
ein neues Band ein und wirfst dich in den Sessel. Du hörst zu,
wie ein Musikstück stereophon auf dich eindringt, deine Sinne
baden in den Tönen. Du hast sämtliche Gefahren besiegt. Und
du denkst trotzdem unablässig weiter.
    Du hast alles hinter dir - du bist sozusagen »jenseits«.
    Die Gefahren des fremden Ortes; sie existieren nicht mehr. Man
winkt dir zu, wo immer du zu sehen bist. Du brauchst nicht mehr zu
fürchten, daß deine Freunde dich verraten. Nach dem Gesetz
der Serie hast du es schon zu oft erlebt, um es noch einmal erleben
zu müssen - es schmerzt zu sehr, auch wenn

    du lachst. Indes . . . dein Lachen war und ist ironisch; unecht,
aber kräftig. Du bist sehr tief gefallen, aber man kann nicht
anders aufsteigen. Das ist das Gesetz jenes Dschungels, den die
anderen »das Leben« nennen. Du weißt das alles
natürlich schon längst, denn du bist erwachsen.
    Die Musik, in die du eingetaucht bist wie ein Schwimmer in das
kristallklare Wasser der Lagune, schweigt. Du befindest dich wieder
an der Oberfläche und gähnst.
    Wasjetzt?
    Du hast alles,jede auch noch so kleinste Einzelheit, um dich
hundertprozentig wohlfühlen zu können. Du tust es nicht.
Früher dachtest du an lauernde Gefahren, jetzt, da diese
Gefahren nicht mehr existieren, sehnst du dich nach ihnen. Dir fehlt
etwas. Und du wirst es niemals erfahren, was dir fehlt, denn du bist
ein Mensch. Ein denkender Mensch. Und Menschen, die denken, sind
nicht glücklich. Du stehst auf, schaltest die Stereoanlage aus,
schließt das Fenster und zündest dir eine Zigarette an.
    Dann nimmst du den Lift, steigst in deinen Wagen und fährst
in den »Skaphander« - dort wartet Quattaghan, und dort
wartet sein Ssagis. Dort ist es gemütlich; dort sind Menschen,
sind Mädchen.
    Du beginnst zu pfeifen - irgendeine Melodie.
    Gut so.
    Du bist Leiter des Raumhafens von K'tin Ngeci. Und sehr allein...

ENDE

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