PR TB 027 Ein Teil Der Ewigkeit
«
»Vielen Dank, Ras«, erwiderte Rhodan. »Und noch
etwas: Der Sucher hat wahrscheinlich von der kleinen Verschiebung
gewußt. Ich denke, er berichtete uns nur deshalb nichts davon,
weil er wußte, daß wir die Situation meistern würden
- mit Hilfe unseres Teleporters. Das macht mir Hoffnung, meine
Herren. «
Ras Tschubai sah sich suchend um.
»Wer möchte zuerst mitkommen?«
»Ich!« sagte Aissa. Er tippte auf seinen Druckhelm.
»Aber wir sollten die Helme schließen. Wenn ich mich
nicht irre, kann ein Teleporter sehr wohl im Vakuum
materialisieren... «
Tschubai lächelte und klappte den Helm nach vorn.
Eine Minute später verschwanden die beiden Menschen.
Kurz darauf tauchte Ras Tschubai wieder auf - allein und mit
ratlosem Gesicht.
*
Aissa Bhugol fühlte den ziehenden Schmerz, wie er für
Transitionen und Teleportationen typisch ist. Im nächsten
Augenblick gab es einen so fürchterlichen Ruck, daß er vor
Schmerz und Entsetzen schrie.
Er fühlte, daß sein Körper sich materialisiert
hatte. Vor der Helmscheibe wogten seltsam fließende Konturen.
Alles war verschwommen - und aus dieser Verschwommenheit gellte ein
lauter Schrei.
Der zweite Ruck raubte Aissa die Besinnung. Als er zu sich kam,
fand er sich in seltsam vertrauter Umgebung. Er lag in seinem
Kontursitz an Bord der LANCET...
Vorsichtig richtete er sich auf. Sein Kopf schmerzte noch immer,
und auch einige andere Stellen seines Körpers taten ihm weh. Er
trug den Raumanzug nicht mehr, sondern nur noch die Kombination.
Jemand mußte ihn hierhergebracht und hingelegt haben.
Als sich nach einer Minute immer noch niemand sehen ließ,
stand er auf. Taumelnd wankte er auf das Schott zu. Er begab sich
geradeswegs zur Hauptschleuse und lief zielstrebig auf den
Gebäudeeingang zu, hinter dem der Flur zum Projektorraum sein
mußte.
Er lachte erleichtert, als er einen Blick auf das Bild geworfen
hatte, das sich ihm bot.
Anna stand gebeugt im Projektorraum und hielt Samuel Peck unter
den Armen fest. Sie schleifte den massigen Körper
zentimeterweise über den Boden. Anscheinend hatte sie Aissas
Lachen überhört.
Der Kapitän sprang hinzu.
»Warte! Ich helfe dir!«
Anna sah fassungslos zu, als er sich den Mathematiker über
die Schulter warf und davonlief.
»Bleib hier!« rief er ihr über die Schulter zu.
»Francois wird nicht lange auf sich warten lassen!«
Zehn Minuten später saßen sie alle zusammen in der
Zentrale der LANCET: Anna, Aissa, Francois, Sam - und Ben.
»Wir bekamen einen fürchterlichen Schreck, als Ras
Tschubai allein zurückkehrte«, berichtete Sam und zog
heftig an seiner Zigarre. »Aber der Teleporter meinte, zwischen
dir, Aissa, und der verschobenen Existenzebene bestünde noch
immer eine gegenseitige Anziehungskraft. Tschubai selbst
konnte nur in der gleichen Ebene materialisieren - aber wir wurden
praktisch aus seinem Transportmedium gerissen und von der Stelle
angezogen, wo unsere richtigen Körper liegen. «
»Ich kann noch gar nicht fassen, daß ihr alle wieder
da seid«, sagte die Biologin. Verstohlen wischte sie sich über
die Augen. »Ich glaube, es ist an der Zeit, daß ich eine
Sache aufkläre, die... hm... die« Aissa sprang auf.
»Wir müssen uns beeilen!« rief er. »Schließlich
schweben die anderen immer noch in Ungewißheit. Und ich denke,
wir alle sehnen uns nach unseren richtigen Körpern zurück.
«
Anna verzog enttäuscht das Gesicht, und Francois konnte sich
ein schadenfrohes Lächeln nicht verkneifen.
»Also schön!« erwiderte die Biologin. »Seit
zwei Tagen ist alles für die Reproduktion vorbereitet. Fangen
wir an. «
*
Sie traten aus der Übertragungskammer und fühlten sich
wie neugeboren. Ihre Androinds waren verschwunden: Sie hatten sich
aufgelöst und waren zu dem geworden, woraus sie sich gebildet
hatten -zu Materie des Planeten Nightmarejenseits des Universums.
»Eigenartig«, murmelte Sam. »Mir war als
Androind ein richtiger Vollbart gewachsen - undjetzt bin ich fast
völlig glatt im Gesicht... «
Anna lachte.
»Eure richtigen Körper befanden sich in einem Zustand,
der einer Tiefschlafstarre ziemlich nahe kommt. Der Grundumsatz war
auf ein kaum meßbares Minimum gesunken. Woher sollte dann ein
Bart kommen?«
»Dennoch ist es komisch«, versicherte Sam.
»Hm... !« meinte Aissa lauernd. »Mir ist etwas
ganz anderes aufgefallen, Sam. Hast du Anna und Francois einmal
beobachtet? Man sollte meinen, ihre Begrüßung wäre
furchtbar stürmisch ausgefallen. Schließlich sind sie
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