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PR TB 033 Gucky Und Die Geheimagenten

PR TB 033 Gucky Und Die Geheimagenten

Titel: PR TB 033 Gucky Und Die Geheimagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stehn am Himmel, stumm und hell. Sie stehen dort seit
Ewigkeiten. Sie strahlten schon, als Gott die Welt erschuf; sie
strahlen noch, wenn es sie nicht mehr gibt. Sie strahlen ewig.
    »Nun, das ist schon besser, nicht wahr? Was meinst du?«
    »Umpf«, meinte der Singsandwühler. Die Wärme
des Feuers hatte ihn eingeschläfert. Er begann leise zu
schnarchen.
    »Banause!« Manfred P. Brosam war ehrlich empört.
Aber dann sagte er sich, daß er wohl zuviel verlangte. »Ich
bin ohnehin der einzige, der mir geistig gewachsen ist«,
murmelte er innerlich befriedigt. »Was wäre also
naheliegender, als mir selbst vorzulesen?« Er blätterte in
dem Bändchen. »Aber dann gleich etwas Schwieriges. Ja...
das vielleicht.« Das Feuer gab genug Licht, aber es flackerte.
Brosam kannte seine Werke ohnehin fast auswendig, so oft hatte er sie
schon gelesen. Sie schienen ihm die einzige Lektüre zu sein, die
seiner würdig war.
    »Hier — ein Gedicht ohne Titel. Das zeugt von ganz
besonderer Genialität.« Er sah in Richtung seines Gastes
und verzog angewidert das Gesicht. »Aber das würdest du
wohl kaum verstehen.
    Flüssige Gase entwirbeln der feurigen Sonne und ballen sich
kreisend zu glühenden Bällen. Gesetze formen die Bahn.
    Die eisige Kälte des Raumes läßt sie erstarren.
Venus, Erde, Mars.
    Geburt des Lebens, mitten aus dem Nichts, Genie der Schöpfung,
urhaft gewaltig und...«
    »Ein schöner Blödsinn«, sagte jemand mit
ungemein heller Stimme direkt hinter Manfred P. Brosam. »Und
das im Natur-Schutzgebiet, wo man sich angeblich erholen soll. Warum
halten Sie Ihre Ansprachen nicht in der Wüste?«
    Brosam ließ sein Buch in den Schoß sinken. Langsam
drehte er sich um. Was er sah, regte ihn weder auf, noch beruhigte es
ihn. Er wußte, daß es auf dem Mars mindestens zwei
Dutzend Mausbiber gab, jene telekinetisch begabten Lebewesen, die zur
selben Rasse wie der sagenhafte Gucky gehörten, wenn er auch
unvergleichlich war.
    »Es ist keine Art, sich heimlich an harmlose Reisende
heranzuschleichen«, rügte Brosam. »Wenn Sie sich
wärmen wollen, bitte sehr. Aber dann wäre es mir lieb, Sie
suchten sich einen anderen Platz zum Übernachten — falls
Sie solches im Sinn haben.«
    »Haben wir, haben wir«, piepste der kleinere der
beiden Mausbiber.
    Der größere nickte und zeigte dabei grinsend seinen
Nagezahn.
    »Bloß noch keinen Platz«, fügte er
bedauernd hinzu. »Dieser hier wäre recht geeignet.«
    »Sie stören meinen Frieden«, stellte Brosam fest
und schob seinen Gedichtband in die Rucksacktasche zurück. Er
hatte nicht die Absicht, seine Perlen vor die Mausbiber zu werfen.
»Als ob es hier nicht genug Platz gäbe.«
    Mausbiber waren einen Meter groß, hatten einen braunen Pelz,
nur einen Zahn und einen breiten Biberschwanz. Sie waren äußerst
intelligent und alle waren, wie schon erwähnt, Telekineten. Es
gab eine Reihe von Mausbibern, die auch andere paraphysische Gaben
besaßen.
    »Niemand stört Ihren Frieden, großer Dichter. Im
Gegenteil. Wir wünschen selbst nichts als Ruhe. Und die
Bemerkung von eben war nicht so ernst gemeint.« Der größere
Mausbiber reckte sich und wurde um zwei Zentimeter länger. »Ich
dichte nämlich selbstzuweilen.«
    Brosam lächelte herablassend.
    »Das wird auch von Ihrem großen Rassegefährten
Gucky behauptet. Ich las einige seiner Verse. Muß schon sagen —
schauderhaft! Sie haben nicht den Hauch meiner Genialität, und
außerdem fehlt ihnen das moderne Versmaß. Guckys Gedichte
reimen sich sogar!«
    »Ist das ein Fehler?« erkundigte sich der kleinere der
Mausbiber und ließ sich neben dem Feuer nieder.
    »Und ob!« empörte sich Brosam. »Das Reimen
ist Nebensache.«
    »Worauf kommt es denn an?« wollte nun der größere
Mausbiber wissen und setzte sich, nachdem er seinen Rucksack abgelegt
hatte. »Ich finde, es muß sich reimen. Sonst ist es kein
Gedicht. Zum Beispiel so:
    Ein Mausbiber ist eine Maus, ersieht nur wie ein Biberaus, Ist das
nicht hervorragend?«
    Brosam verzog das Gesicht, als habe er Essig getrunken, »Das
ist schauderhaft, wenn Sie gestatten. Viel zu einfach und viel zu
leicht verständlich. Also eben nicht intellektuell.
    Sehen Sie, wenn ich dasselbe sagen will, so drücke ich es
ganz anders aus, viel lyrischer, intellektueller. Etwa so:
    Hier eine Maus — und dort ein Biber zusammen war's mir
lieber.
    Und größer. Ein Mausbiber.
    Nun, was sagen Sie dazu?«
    Nun sahen die beiden Mausbiber aus, als habe ihnen jemand Essig
eingeflößt. Der größere

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