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PR TB 035 Der Stumme Robot

PR TB 035 Der Stumme Robot

Titel: PR TB 035 Der Stumme Robot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die
Tischkante.
    „Natürlich. Wie sagten Sie, war Ihr Name?“
    Er grinste und zog sie an sich. „Nenne mich Tarn“,
murmelte er und vergrub seinen Mund in ihrem Haar.
    „Schließe die Augen und denke an die Gage!“
sagte er. Dann küßten sie sich, aber es war kein
Bühnenkuß. Der Sekt wurde langsam in den Gläsern
schal.
    Später standen sie nebeneinander auf dem kleinen Balkon, hoch
über der See. Wenige Lichter waren zu sehen. Schiffe, die
langsam vorbeifuhren. Über allem schwangen sich, von der
fadendünnen Sichel des Mondes unterbrochen, die fernen Sonnen
des galaktischen Astes.
    Nysa und Tarn hielten sich in den Armen und schwiegen.
Sechsunddreißig Stunden später und nach den kurzen Tagen
des Fluges würden sie auf einer fremden Welt stehen, die nicht
ihre Heimat war. Sie würden Rollen spielen, von deren
künstlerischem Inhalt sie nicht überzeugt waren.
Vielleicht, dachte Nysa traurig, war dies die richtige Einstellung zu
den Problemen des Lebens: Sie an sich herankommen zu lassen, schnell
zu handeln und dann erst nachzudenken.
    Vielleicht war dies der richtige Weg, erwachsen zu werden. Der
Blick, den sie hinter die Kulissen hatte werfen wollen, war nicht
tief gewesen; irgend etwas gab es da, an dem sie gescheitert war -
eine dünne, metallische Schicht, die das Eindringen unmöglich
machte. Wieder küßten sie sich.
    Und sie alle - sämtliche Menschen, die an dem Film mitwirkten
- ahnten nicht, wie schmal und gefährlich der Pfad werden würde,
auf dem sie sich noch lachend bewegten. Man würde sie verstören,
erbleichen lassen und sie dann, um einhundertachtzig Grad gedreht und
verändert, wieder entlassen. Noch lachten sie. Nur einer unter
ihnen dachte an das Morgen, und er dachte an die Dinge nach diesem
Morgen. Jetzt schlief er ruhig und traumlos.
    „Wie sagtest du, war dein Name?“ fragte Tarn lächelnd
in der Dunkelheit.
    „Melancholia“, erwiderte sie müde.
    „Ich weiß“, antwortete Tarn verständnisvoll.
„Aber wir können es nicht ändern.“

2.
    Während sich das Schiff, die zweihundert Meter
    durchmessende CORONA BOREALIS, über dem Hafen dieser Welt
senkte, jaulend und fauchend die Lufthülle des Planeten
durchstieß, langsamer wurde und schließlich schwach
federnd auf die zwölf Landestützen aufsaß, stand Tarn
Sagarra an die Rückwand seiner kleinen Kabine gelehnt und
betrachtete den Sichtschirm. Eine quadratmetergroße Fläche
an der einzigen freien Wand; das schwach gewölbte Glas zeigte
die Landschaft, über der das Schiff zuerst schwebte, die dann in
den Einzelheiten immer größer und deutlicher wurde, sich
näherte und abrupt zu einem farbigen, bemerkenswert fremden Bild
erstarrte. CHEPHREN NOVA.
    Der vollkommene Kreis aus weißem Spezialbeton, sechs
Kilometer Durchmesser, glitzerte in der Sonne. Es hatte geregnet. Auf
dem Hafen, Typ D für Kolonialplaneten, standen große
Nummern. Sie bestanden aus
    flachen Scheiben, die im Sonnenlicht schwarz wirkten, in der Nacht
leuchteten. Eine der Scheiben schickte einen Peilstrahl vierzig
Kilometer senkrecht in die Exosphäre, an ihm konnten sich die
landenden Schiffe heruntertasten. Die CORONA stand jetzt auf einem
heißen Kranz aus Beton über der Nummer neununddreißig.
Das Schiff würde einen planetaren Monat - also
einundvierzigeinhalb Tage - hier stehenbleiben. Nicht gerade
unbeweglich, aber nicht oft gebraucht.
    „Ich bitte die Mitglieder der Filmexpedition, sich in fünf
Minuten mit ihrem Handgepäck in der Bodenschleuse einzufinden.
Der Kapitän.“
    Der Lautsprecher knackte und schwieg. Wieder starrte Tarn auf das
Bild, zwei Meter von seinen Augen entfernt. Der Anblick der
Landschaft war utopisch und fremd.
    Vor der Kette eines langgezogenen schwarzen Gebirgszuges, dessen
Gipfel weiß und gelb leuchteten, stand eine Mesa, ein
dunkelroter Tafelberg, dessen plangeschliffene Oberfläche von
ihrem rechten bis zum linken Sturz mindestens achtundzwanzig
Kilometer maß. Sturm, Regen, Kälte und Hitze, Wasserfluten
und Korrosion hatten diese Tafel fast mathematisch gerade
abgeschmirgelt. Darauf erhoben sich jetzt die weißen Türme,
die dunkelroten Pseudosequoien, die langgestreckten Rampen und die
    stählernen Funkmasten der Stadt, der kubische Würfel der
Verwaltung und die geschwungenen Brücken. Die Siedlung war drei
Jahre alt und hieß, da dieses Planetensystem ausschließlich
nach Begriffen des Alten und Neuen Reiches der terranischen Nilkultur
benannt war, NAR-MER MESA.
    „Der Tafelberg des Pharao“, murmelte

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