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PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

Titel: PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie mit
einem Bruchteil der Energie wieder ab. Die übliche nichtssagende
Musik war zu hören, die jeden Morgen ertönte. Mit einem
undeutlichen Gefühl der Erleichterung stellte Carmichael fest,
daß heute die Werbespots fehlten.
    »Moosick gut, Sherpa«, sagte Alissar und lächelte
ihn an.
    »Die Musik ist gut«, korrigierte er halblaut und
grinste. Die Szene erinnerte ihn an ein Ehepaar, langverheiratet und
halb analphabetisch, das sich an einem Morgen gegenübersaß.
Er grinste noch mehr und rührte seine zweite Tasse um.
    »Die Musiik isst gut«, sagte Alissar. Er nickte
zufrieden. Innerhalb eines Jahres hatte er die »wahre Sprache«
fast perfekt zu sprechen gelernt, und Alissar konnte sich gut
verständlich in Interkosmo ausdrücken.
    »Richtig - fast«, sagte er, streckte die Hand aus und
streichelte die Wange des Mädchens. Sie lehnte ihr Gesicht gegen
seine Hand, und er zog sie langsam wieder zurück.
    Alissar, die Tochter des Häuptlings der Jäger vom
Flußdelta, war etwa zweiundzwanzig planetare Jahre alt und wie
alle Eingeborenen groß und schlank. Ihre Haut, die sie mit
geruchlosem Öl pflegte, war von rotbrauner Farbe, wie ein Himmel
während bestimmter Sonnenuntergänge. Ihr Haar war
seidenweich und gelb - auf Terra hätte es als blond gelten
können. Das Schönste in dem schmalen Gesicht waren sehr
große schwarze Augen mit einer goldgesprenkelten Iris und ein
gutgeschnittener Mund. Seit einem Jahr, seit dem Tag, an dem Falkayn
verschwand, lebte Sherpa mit der Eingeborenen. Sie war eine der
Gründe gewesen, deretwegen Carmichael aus der Flotte ausgestoßen
worden war.
    »Als Köchin bist du eine kleine Sensation, Mädchen«,
stellte er fest und stand auf. In seinen Augen stand
Gleichgültigkeit, aber seine Stimme war schmeichelnd. Die
Gleichgültigkeit hatte zuerst Norman McQuiston erschreckt, dann
die Besatzung seines Schiffes und zuletzt, nach einigen Tagen, auch
Alissar. Sie war geblieben, denn die Tochter eines Jägers floh
niemals.
    »Ja, Sherpa«, sagte sie.
    »Vergiß nicht, dieses Ding hier auszuschalten«,
sagte er und griff nach seinem Wildlederhemd. Er schloß die
magnetischen Knöpfe, steckte die Zigarren und das Feuerzeug in
die Brusttasche und befestigte den Gurt mit der Waffe um seinen
Bauch. Man hatte sie ihm gelassen.
    »Nein, Sherpa«, sagte das Mädchen und begann, den
Tisch abzuräumen.
    Sherpa Carmichael ging über die Terrasse, drehte sich nach
links und bewegte sich über die viereckigen Steinplatten hinüber
zum Stall. Er selbst hatte das niedrige Gebäude aus Bohlen und
Adobeziegeln gebaut und das Dach mit Kunststoff aus Port McKinley
gedeckt. Drei darcani standen in den breiten Boxen. Die Reittiere
waren unruhig, weil sie in den letzten Tagen wenig Bewegung gehabt
hatten. Kurz vor dem Stall blieb Sherpa stehen. Ihm kam ein wichtiger
Gedanke, doch er vergaß ihn sofort wieder. Die Dunkelheit in
seinem Verstand war eigentümlich. Nichts riß den Vorhang
der Gleichgültigkeit auf. Nichts.
    Er zuckte die Schultern und ging weiter.
    Sherpa nahm eine Satteldecke vom Haken und warf sie Julian über.
Er hatte in den ersten Wochen nach seinem Verfahren die Tiere aus
Trotz gegen die Gesellschaft mit den Namen ihrer prominentesten
Vertreter versehen, aus nutzlosem Trotz, der wirkungsvoll blieb. Jene
Gesellschaft, die nicht einmal vorgegeben hatte, seine Beweggründe
zu verstehen, die ihn zu seinem Verhalten geführt hatten. Ihn
und den Verschwundenen.
    Dann legte Sherpa dem Tier den Kunststoffsattel auf, zurrte den
Gurt fest und löste die Steigbügel aus den Halterungen.
Icho in der anderen Box fauchte hell.
    »Ruhe!« sagte Sherpa mit seiner tiefen, leicht
heiseren Stimme. Sie kam nicht vom Alkohol, sie war ihm angeboren. Er
zwängte die Kandare in das harte Maul des Tieres, warf die Zügel
über den muskulösen Hals und zog das Tier aus dem Stall.
Mit einem wilden Ruck schwang er sich in den Sattel, rammte die
Absätze in die Weichen Julians und sprengte schräg den Hang
hinauf. Der Pfad war ausgetreten und ohne Gras oder Moos, und er
verwandelte sich bei jedem Regen in einen Sturzbach.
    Drei Kilometer waren es bis Port McKinley.
    Sherpa ritt schnell und ohne Zügelhilfen, das Tier kannte den
Weg. Er galoppierte entlang der Oberkante des Prallhanges, erblickte
tief unter sich den Spiegel des aufgestauten Flusses und seine
Blockhütte. Ein schmaler, hellgrauer Rauchstreifen erhob sich
aus dem gemauerten Kamin, erlosch plötzlich wie
    abgeschnitten und wurde an der Oberkante des

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