PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister
Dann würde
es nämlich einen sehr schnellen und heißen Weltuntergang
für ihn geben.
Er kehrte in die Zentrale zurück.
Bevor er etwas unternahm, mußte er erst einmal wissen,
welcher Planet des Systems überhaupt für eine Landung
geeignet war. Bisher hatte er sich darum nicht kümmern können.
Er wußte lediglich, daß die gelbe Sonne acht Begleiter
besaß.
Bei der genaueren Untersuchung entdeckte er einen Staubring um die
Sonne, offenbar die Trümmer eines ehemaligen ersten Planeten.
Dieser Staubring schien die Verhältnisse im System weitgehend zu
bestimmen, denn er ermöglichte auf dem jetzigen ersten Planeten
Temperaturverhältnisse, wie sie am Erdäquator herrschten.
Da die Spektralanalyse außerdem den Beweis für eine
atembare Atmosphäre erbrachte, beschloß Omar Hawk, auf
diesem Planeten zu landen.
Wegen des Staubschleiers nannte er die gelbe Sonne WIDOW - Witwe.
Dem Planeten gab er den Namen MAS
COT - Glücksbringer -, weil er hoffte, er würde ihm
Glück bringen.
Danach begann er mit der schwierigen Arbeit, die FREEDOM I in eine
Landebahn um Mascot zu bringen und gleichzeitig den Hauptreaktor
manuell zu bedienen. Es war eine Arbeit, die seine ganze Kraft und
mehr an Konzentration erforderte, als ein Mann allein aufbringen
konnte. Er war nicht in der Lage, sämtliche Instrumente zu
beobachten und mußte sich einfach darauf verlassen, daß
alle Nebenaggregate wie gewünscht arbeiteten.
Als er die Space-Jet endlich in die Landebahn gebracht hatte,
fühlte er sich wie zerschlagen. Vor seinen Augen flimmerte es,
und die Instrumentenanzeiger schienen einen irren Tanz zu vollführen.
Aus diesem Grund glaubte er an eine Halluzination, als laute
Pfeifsignale an sein Ohr drangen.
Völlig verwirrt schloß er die Augen und versuchte,
seinen Geist mit Hilfe des Sanskari wieder zur normalen Tätigkeit
zu zwingen. Er mußte jetzt klar denken, sonst mißlang ihm
das endgültige Landemanöver, und die Space-Jet prallte mit
viel zu hoher Fahrt auf die Oberfläche.
Allmählich erholte er sich. Neue, bisher ungeahnte Kräfte
wurden in ihm aktiviert.
Aber die Pfeiftöne blieben.
Und mit einemmal erkannte Omar Hawk, daß sie keine
Halluzination waren, sondern die Warnsignale des Fremdortungsmelders.
Jemand auf Mascot hielt die FREEDOM I in einem Tasterstrahl!
Omars erster Gedanke war, die Triebwerke hochzuschalten und auf
Fluchtkurs zu gehen.
Doch dann sah er ein, daß jede Schubverstärkung die
Leistungszone des defekten Hauptreaktors überschreiten mußte.
Die FREEDOM I würde explodieren, bevor sie aus dem Bereich
des fremden Tasterstrahls entkommen war.
Außerdem sagte er sich bei ruhigerer Überlegung, die
Tatsache der Fremdortung sei noch lange kein Beweis dafür, daß
sich dort unten auf Mascot der Stützpunkt der Tlunx befand.
Vielleicht hatte er durch Zufall sogar eine Zivilisation entdeckt,
mit deren technischen Mitteln sich der Schaden am Hauptreaktor
beheben ließ.
Omar Hawk beschloß, erst einmal zu landen und danach zu
überlegen, wie es weitergehen sollte.
Er drückte die Space-Jet behutsam in die Atmosphäre.
Wolkenfetzen huschten über den Schirm des Hypertasters.
Plötzlich tauchte eine Stadt auf.
Omar kniff die Augen zusammen.
Die Stadt sah sehr merkwürdig aus. Sie bestand aus einem
riesigen freien Platz, um den herum schlanke Türme bis in die
Wolken ragten. Andere Gebäude gab es nicht. Hinter den Türmen
begann eine eigentümlich silbrig schimmernde unbekannte Zone,
und dahinter erstreckte sich dampfender Regenwald bis zum Horizont.
Als der Oxtorner den Platz genauer betrachtete, erkannte er die
Kreisfugen gigantischer Hangardeckel.
Der Platz zwischen den Türmen war ein Raumhafen!
Hawk wußte, was das bedeutete: Er hatte die sagenhafte
Konditionierungswelt der Unheimlichen gefunden - ohne eine
Möglichkeit, die Freunde von seinem Fund zu unterrichten und
ohne die geringsten Chancen, etwas gegen die Multiparas unternehmen
zu können.
Er nahm sich vor, wenigstens sein Leben so teuer wie möglich
zu verkaufen.
Zuerst einmal jedoch mußte er die Space-Jet einigermaßen
heil herunterbringen. Die Gluten der Triebwerke zerschmolzen den
Platzbelag, als sie aus fünfhundert Meter Höhe
herabpeitschten. Da die Antigravprojektoren etwa fünfmal soviel
Energie verbrauchten wie die Impulsaggregate, war dem Oxtorner weiter
nichts übriggeblieben, als nur mit Hilfe der Triebwerke zu
landen.
Am liebsten wäre er natürlich so weit wie möglich
von der Raumhafenstadt entfernt
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