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PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

Titel: PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schien er beruhigt zu sein.
    Ein weiterer Beweis für die Intelligenz dieses Wesens!
folgerte der Oxtorner. Es hat meine Intelligenz erkannt und
identifiziert den Okrill inzwischen als mein Haustier.
    Er zog den hathorischen Translator aus einer der vielen flachen
Innenlaschen der Kombination und schaltete ihn ein.
    Dann begann das vertraute Frage- und Antwortspiel, das Zeigen von
Gegenständen, das Vortasten in die Anschauungswelt einer anderen
Art, wie es Omar Hawk oft genug hatte durchführen dürfen.
Es war jedesmal wieder ein geduldheischendes Puzzlespiel mit
ungezählten Variationen.
    Doch als die Sonne Apollo im Zenit stand, konnten sich Omar und
Vrallo, so hieß das Robbenwesen, fast einwandfrei verständigen.
    Zu seinem nicht geringen Erstaunen erfuhr der Oxtorner,

    daß es auf Aphrodite nur etwa hunderttausend N'dullas gab,
wie sich die Robbenwesen nannten. Und sie hatten sich nicht auf
Aphrodite entwickelt, sondern die Überlieferungen besagten, daß
sie vor langer, langer Zeit von Fremden mit großen Raumschiffen
hierhergebracht und ausgesetzt worden waren.
    Die N'dullas hatten keine Zivilisation im irdischen Sinne
aufgebaut. Sie kannten keine schriftlichen oder überhaupt
mechanischen Aufzeichnungen. Ihr ganzer Wissens- und Erfahrungsschatz
wurde von einer Generation mündlich an die andere weitergegeben.
Das Ergebnis war ein bedeutend höherer Bildungsgrad des
Einzelwesens, als es Omar Hawk von sogenannten Schriftkulturen her
kannte. Es gab zwar gewisse Spezialisierungen, aber im Grunde
genommen waren sich die Individuen nicht fremd geworden; jeder kannte
sich im Arbeitsgebiet des anderen aus - und unter Arbeitsgebiet
verstanden die N'dullas nur geistige Disziplinen. Die Meere boten
ihnen Nahrung, Wohnung und fast immer gleichbleibende Temperaturen,
so daß sie weder Werkzeuge noch künstliche Behausungen
noch Kleidung benötigten.
    Unter anderen Umständen hätte Omar sich mit Feuereifer
daran gemacht, diese Kultur zu erforschen, mit den N'dullas
zusammenzuleben, ihre Gewohnheiten, Ansichten und geistigen
Disziplinen kennenzulernen — und der Mensch würde von
ihnen viel lernen können, dessen war sich der Oxtorner gewiß.
    Aber je länger er sich mit Vrallo unterhielt, desto
schmerzender kam ihm zu Bewußtsein, welchen großen Fehler
er -wenn auch unwissentlich - begangen hatte, als er die Tlunx nach
Aphrodite lockte.
    Sobald die Unheimlichen feststellten, daß es auf dieser Welt
intelligente Lebewesen gab, würden sie sie erbarmungslos
ausrotten - und er, Omar Hawk, trüge die Schuld daran.
    Dennoch nahm er sich die Zeit, über den seltsamen Zufall
nachzudenken, daß sich im Nachbarsystem der
Konditionierungswelt eine extrem friedfertige Hochkultur entwickelt
hatte, während auf Mascot beziehungsweise Lawepon eine Werkstatt
des Satans geschaffen worden war.

    Beides war nicht von selbst entstanden, sondern von außerhalb
herangetragen worden.
    Was für ein Wunder, daß sich die Schöpfer des
Bösen und des Guten nicht in dieser Raumregion begegnet waren!
    Gern hätte sich Omar Hawk noch länger mit Vrallo
unterhalten. Doch in ihm nagte eine Ungeduld, die sich nicht
unterdrücken ließ.
    Er mußte seinen Fehler wiedergutmachen, mußte
verhindern, daß die Tlunx auf die Robbenwesen stießen,
während sie nach ihm suchten.
    »Hör zu, Vrallo«, erklärte er, »ich
habe noch etwas Unaufschiebbares zu erledigen, wozu ich den Okrill
nicht mitnehmen möchte. Würdest du dich bis zu meiner
Rückkehr seiner annehmen? Ich meine, für ihn sozusagen als
mein Vertreter füngieren? Er ist nun einmal gewöhnt, einen
Herrn über sich zu haben.«
    Das war natürlich eine Lüge. Sherlock hatte sich den
größten Teil seiner Selbständigkeit auch während
des Zusammenseins mit Hawk bewahrt, und der Oxtorner hatte ihm stets
so viel Handlungsspielraum und Freiheit wie nur irgend möglich
gelassen. Aber er wollte nicht, daß Sherlock mit ihm zugrunde
ginge.
    Vrallo wiegte den massigen Oberkörper unruhig hin und her.
Seine Nüstern zitterten.
    »Deinen Okrill, Hawk? Er ist im Grunde seines Wesens ein
Raubtier. Wird er denn mir gehorchen, der ich nicht halb so
intelligent bin wie du?«
    Omar lachte beruhigend.
    »Warum setzt du dich selbst herab, Vrallo? Du weißt
genau, daß die Intelligenz nicht am Grad der Technisierung
gemessen werden darf. Vom objektiven Standpunkt aus stehst du auf
einer höheren Kulturstufe als ich und lebst konfliktloser mit
deiner Umwelt zusammen. Wenn man das als Intelligenzmaßstab
anlegt,

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