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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einzige Energieladung gefochten wurde. Die Impulsgeschütze,
die Transformkanonen schwiegen - keine atomaren Glutorkane brachen
aus ihnen hervor, der Feind wurde von keinen Gigasalven aufgerieben.
Hier handelte es sich um einen Gegner, der lautlos und unsichtbar
mordete. Er wurde mit seinen eigenen Waffen geschlagen.
    Aus den Geschützständen der Raumschiffe ragten
unscheinbare, stumpfe Rohre, an die zwei Behälter angeschlossen
waren. In dem einen befand sich Pressluft, in dem anderen waren die
Bakteriophagen untergebracht. Der Befehl: »Feuer!« stand
in krassem Widerspruch zu dem, was geschah. Denn als ihn die
Kanoniere ausführten, zuckten keine Blitze aus den stumpfen
Rohren; Pressluft entwich mit ungeheurem Druck aus ihnen, riss die
Bakteriophagen mit sich und schleuderte sie der Parasitenwolke
entgegen.
    Zete-Mona kam jäh zum Stillstand. Zuerst war es Verwunderung
über das seltsame Zeichen, das die sie umkreisenden Raumschiffe
von sich gaben, das sie stoppte. Ihre Verwirrung legte sich, und mit
gesteigerter Gier wollte sie sich auf die Menschenherde
hinunterstürzen, die sich ihr förmlich anbot. Aber da
stürzte sich etwas auf sie. Etwas, das genauso unsichtbar,
gefräßig und grausam war wie sie. Mikroskopisch kleine
Viren, Bakterienfresser. Zete-Mona war eine Bakterie.
    Es kam zu einem lautlosen Kampf. Zete-Mona konnte nicht flüchten,
weil sie von unübersehbaren Schwärmen der Bakteriophagen
eingekreist wurde. Und auf eine Bakterie Zete-Mona kamen zehn der
bakterienfressenden Viren. Die Bakteriophagen waren ein
gleichwertiger Gegner für Zete-Mona, aber durch ihre
zahlenmäßige Überlegenheit waren sie stärker.
Die Bakteriophagen hatten überhaupt keine Intelligenz, Zete-Mona
dagegen war überaus intelligent. Aber das brachte ihr keinen
Vorteil. Sie konnte ihre Intelligenz in diesem Kampf nicht einsetzen.
Schutzlos war sie den gefräßigen Bakterienfressern
ausgeliefert. Sie war umzingelt. Lückenlos hatte sich die Falle
um sie geschlossen.
    Nach und nach wurde die riesige Parasitenwolke von den
Bakteriophagen zur Auflösung gebracht.
    »Die Sternengötter!« rief Pharon.
    Das Raumschiff schwebte langsam herab. Die Umtarer stoben
auseinander, und Atlans Schlachtschiff landete auf dem freigewordenen
Platz. Drei Männer in Raumanzügen entstiegen ihm. Im
Luftraum über dem Äquator tobte der lautlose Kampf der
mikroskopischen Lebewesen weiter.
    Als die verbliebenen Kollektive Zete-Monas die drei Vertreter des
Sternenreiches erblickten, formierten sie sich zu einem kompakten
Keil, durchstieß den dichten Vorhang aus Bakteriophagen und
stürzte sich auf das Raumschiff. Als Zete-Mona die drei
Vertreter des Solaren Imperiums erreichte, war in ihrer Formation
eine große Lücke geschlagen worden. Aber sie war immer
noch stark genug, um sich rächen zu können.
    Sie, eine überintelligente Lebensform, deren Potenz
ausreichte, sich ein ganzes Universum Untertan zu machen, war auf
diese lächerliche, klägliche Art geschlagen worden -von
räuberischen, primitiven Viren. Und diese drei Menschen hatten
ihren Untergang eingeleitet.
    In einer Art Henkersmahlzeit wollte Zete-Mona Rhodan, Bull und
Atlan mit in den Tod nehmen. Aber nicht einmal mehr das gelang ihr,
denn sie prallte an den Energieschirmen der Raumanzüge ab.
    Bevor sie starb, durchlebte sie noch einmal in bruchstückhafter
Erinnerung ihren Werdegang. Absplitterung vom Zete-Mona-Universum -
Blüte und Ausdehnung auf einer Welt im fremden Universum, Größe,
Macht, Klugheit; sie hatte schon damals erkannt, dass ihr nur jene
kleinen Erreger gefährlich werden konnten, die der Größenordnung
ihrer eigenen Kollektivteile angehörten; deshalb hatte sie die
Bakterien der Luft, des Wassers und der Erde zuerst vernichtet, erst
danach hatte sie sich richtig entfaltet und die Intelligenzen und
anderen Lebewesen sich unterworfen - der sich immer wiederholende
Zyklus - und schließlich unwürdige, banale Vernichtung.
    Der Vorhang des ewigen Vergessens legte sich auf diese
Erinnerungen.
    Zete-Mona starb.
    *
    Es war der Friedhof.
    Jedem wurde es offenbar, wenn er ins Äquatorgebiet kam und
die langen Reihen der Gräber sah: Hier hatte eine Rasse um ihre
Existenz gekämpft und Verluste erlitten. Aber diese Rasse hatte
gesiegt. Die Überlebenden schmückten die Gräber mit
Blumen, damit ehrten sie die Toten. Mehr konnten sie nicht tun. Denn
selbst die Menschen des Solaren Imperiums hatten ihnen nicht besser
helfen können. Ein Großteil der vom Parasiten

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