PR TB 052 Der Untergang Des Solaren Imperiums
still.
"Ich danke euch", murmelte der Freifahrerkönig
gerührt, aber alle konnten ihn hören; die Psynetiker
verstärkten seine Stimme, die Ausdruckskraft blieb erhalten.
Robe zy Spierre fuhr fort: "Wenn viele unter euch die
Zusammenhänge noch nicht ganz verstehen und wenn sie sich
übergangen fühlen, weil sie nicht eingeweiht waren, so
Möchte ich sie nachträglich um Verständnis bitten. Bei
diesem Projekt war unbedingte Geheimhaltung vonnöten, deshalb
wußte nur der kleine Kreis meiner engsten Vertrauten davon. Das
geschah nicht aus Mißtrauen euch gegenüber, das muß
betont werden - ich vertraue euch allen gleichermaßen" -
das war eine faustdicke Lüge, stellte Rhodan für sich fest-
- aber die Mehrheit von euch ist nicht psynetisch geschult, und diese
hätten sich vor den geistigen Eingriffen der Solaren Spione
nicht schützen können. Deshalb wurdet ihr in das Projekt
Dornister nicht eingeweiht. Aberjetzt will ich euch Aufklärung
geben."
,Jetzt passen Sie auf, John", flüsterte Rhodan. Er
verstummte sofort, als er die Messerspitze in seinem Rükken
spürte.
"Kein Wort mehr", gurgelte Vermäuler.
Rhodan beachtete ihn nicht. Er konzentrierte seine Aufmerksamkeit
aufRobe zy Spierre. Wieder hatte es den Anschein, als hielte das
Universum für Sekundenbruchteile den Atem an, um den Worten des
Freifahrerkönigs den nötigen Nachdruck zu geben. Er
beherrschte die charismatische Führerrolle, das mußte ihm
Rhodan zugestehen.
"Ihr alle wißt von, Gerüchten", sprach Robe
zy Spierre, "wonach der Großadministrator einen Weg kenne,
um seine Macht für alle Ewigkeit zu sichern. Seit einigen
Jahrhunderten kursieren diese Gerüchte bereits in der
Supergalaxis. Jetzt erst kann ich zugeben, daß ich sie
persönlich in Umlauf gesetzt habe. Es war nicht zu verhindern,
daß die Gerüchte von den primitiven Völkern für
bare Münze gehalten und von den Intellektuellen belächelt
wurden. Beides ist falsch, denn in Wirklichkeit ist die, Geheimwaffe
des Großadministrators wohl existent, aber sowohl seine Stärke
als auch seine Schwäche. Perry zy Rhodan verschwieg das
wohlweislich, denn er konnte nicht zugeben, daß er mit dieser
Wunderwaffe' lebte und stürbe - denn dabei handelte es sich um
ein sehr leicht verwundbares Wesen!"
Rhodan wurde von Vermäuler nach vorne gestoßen, damit
er sich von
den anderen auf der Luftbrücke abhebe. Die Menge begann zu
brüllen. Mit einem kurzen Seitenblick sah Rhodan, daß
Marshall totenblaß geworden war. Rhodan konnte sich ausmalen,
in welchen Bahnen das Wunschdenken der Menge verlief.
Sieforderten seinen Tod!
Es dauerte fünfMinuten, bevor Robe zy Spierre weitersprechen
konnte.
"Dieses zerbrechliche Geschöpf ist die angebliche
,Wunderwaffe' unseres verhaßten Großadministrators! Perry
zy Rhodan ist mit diesem Mann durch eine Symbiose verbunden. Er fand
vor einigen Jahrhunderten heraus, daß es ein Wesen gab, das
durch unendliche Weiten von Zeit und Raum von ihm getrennt war, mit
dem er aber auf Gedeih und Verderb verbunden war. Würde die
Schablone sterben, dann wäre auch er verloren. Deshalb
versicherte er sich der Hilfe eines Psynetikers von Malaguna und ließ
von ihm einen Plan auszuarbeiten, um seine Schablone zu sich zu
holen. Nach den jahrhundertelangen Vorbereitungen gelang das dann
auch, aber bevor er den Symbionten noch in Sicherheit bringen konnte,
bemächtigten wir uns seiner. Hier habt ihr die Schablone, mit
deren Tod der verhaßte Großadministrator fällt. Ich
muß noch betonen, daß es sich um einen Mann handelt, der
für die Taten Perry zy Rhodans nicht verantwortlich gemacht
werden kann. Deshalb soll er Gelegenheit bekommen, seinen Standpunkt
vorzubringen, bevor ihr über ihn entscheidet."
Robe zy Spierre trat zurück und kam zu Rhodan. Dieser blickte
auf den Hexenkessel hinunter, den die letzten Worte des Freif
ahrerkönigs heraufbeschworen hatten, und er wußte, daß
diese Versammlung nur durch ein Wunder von ihrer vorgefaßten
Entscheidung abzubringen war.
Robe zy Spierre kam zu ihm und sagte: "Sie könnenjetzt
sprechen.
Das heißt, falls Sie zu Wort kommen.'
"Ich werde es versuchen", antwortete Rhodan mit einem
matten Lächeln."Ich weiß, daß Sie nichts
Persönliches gegen mich haben.
Aber bestimmt haben Sie für sich selbst viel übrig."
Als der Freif
ahrerkönig die Stirn runzelte - bestimmt eine seltene
Reaktion bei einem Psynetiker von seiner Fakultät -, fügte
Rhodan hinzu:
"Welchen Interessen geben Sie den Vorrang, denen
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