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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die beiden Piloten gab; ich hatte mich
vergewissert. Das Mädchen rannte hinter mir her durch den Regen
und berührte mich an der Schulter. Sie begann mich, eindringlich
murmelnd, zu beschwören. Sie faßte nach meiner Hand und
legte sie an ihre Wange. Ich schwieg, blickte sie an und schob den
Dolch zurück, der etwas aus der Unterarmscheide geglitten war.
    „Du brauchst keine Angst zu haben", sagte ich zwischen
zwei Donnerschlägen. „Ich komme zurück. Zu dir, zu
Ti-yaz-gar und zu Lu-basher. "
    Sie preßte sich an mich und warf die Arme um meinen Hals.
    „Nimm mich mit, Atlan", rief sie. „Nimm mich
mit!"
    Ich löste ihre Arme, ging einige Schritte zur Seite und
schaltete den Antigravprojektor ein. Langsam erhob ich mich vom
Boden, der Pulsator brummte auf und riß mich nach vorn. Aber
ich konnte noch immer hören, wie sie meinen Namen rief, wieder
und wieder. Ich flog durch die Gewitterfront nach Westen. Drei
Stunden lang, im Schutz des Abwehrfeldes, das den Regen zurückhielt.
Eine Stun
    de nach dem Start war ich wieder unter der Sonne und sah hinter
mir die Wolken über dem Zweiströmeland. Ich flog
zweitausend Meter hoch und sah unter mir die Flüsse, Sümpfe,
die Berge und die Wüste. Das Schiff fand ich am Ende der dritten
Stunde. Es stand auf einer kleinen Lichtung, neben einem
Sandsteinblock. Die Schleuse war offen, und die Rampe berührte
den Boden. Ich wartete, bis ich senkrecht über dem Schiff
schwebte, dann faßte ich den schweren Kombistrahler und ließ
mich fallen. Zehn Meter über dem Metall bremste ich ab.
    Ich war verloren, wenn ich geortet worden war.
    Ich schwebte lautlos entlang einer Linie, die vom Bug bis zum Heck
führte, sank entlang der Düsen nach unten und stand im
nassen Gras einer Ansammlung von Büschen. Ich überlegte:
Sollte ich das schwere Aggregat weiterhin tragen? Es konnte meine
Rettung sein, wenn ich einen Schutzschirm benötigte. Ich
beschloß, meine Rolle als Sumerer weiterzuspielen und verbarg
meinen Energietornister zwischen den Zweigen eines Busches. Dann
entsicherte ich den Strahler und ging näher. Schritt um Schritt.
    Nichts war zu hören.
    Weder das Brummen von Maschinen, noch Gespräche, nicht einmal
Insekten oder Vögel. Ich gelangte bis an den Fuß der Rampe
und blieb stehen. Blitzschnell stellte ich fest, daß das
Beiboot weder Linsen noch Bullaugen in Schleusennähe hatte und
daß die innere Schleusentür geschlossen war. Ich hielt den
Strahler hinter meinen Rük-ken, schätzte die Zeit ab, die
ich brauchen würde, und war mit drei Sätzen in der
Schleuse.
    Vorsicht. Es kann eine tödliche Falle sein! sagte mein
Extrasinn.
    Der Schleusenboden bestand aus einem Metallrost. Ich bewegte mich
vorsichtig und blieb dicht an der zweiten Metallplatte stehen, legte
mein Ohr an das glatte Metall. Keine Vibrationen, kein Knacken von
Schaltern, das sich durch das Metall fortsetzte.
    Sind sie nicht im Schiff? Ich überlegte.
    Sie hatten zweifellos das niedergebrannte Expeditionslager, die
Leichen auf der Sandfläche und die ausgeglüh
    ten und detonierten Gleiter gesehen. Sie waren zweimal gestartet
und gelandet, und seit drei Tagen lag das Schiff hier. Unbeweglich.
Waren sie von Tieren überfallen worden?
    Nein. Sie sind im Schiff, sagte mein Logiksektor.
    Also fand die letzte Entscheidung hier statt.
    Ich wußte, wer sie waren, aber sie kannten mich nicht, noch
ahnten sie, daß sich eine mit ihnen vergleichbare Intelligenz
auf diesem Planeten befand. Ich drehte Millimeter um Millimeter das
Handrad und schob dadurch die* Schleusentür in den breiten Spalt
mit den wuchtigen Dichtungsleisten zurück. Ein schmaler, mit
Schaltern, Röhren und rechteckigen Fächern ausgestatteter
Korridorabschnitt lag vor mir. Als der Spalt vierzig Zentimeter breit
war, zwängte ich mich hindurch und war im Schiff.
    Waren sie im Bug?
    Ich schlich weiter.
    Drei Meter später wußte ich mehr. Einer der beiden
Piloten, in eine silberweiße leichte Borduniform gekleidet, lag
zwei Meter neben mir und schlief. Sein Gesicht war der offenen Tür
zum Gang zugewandt, und er lag auf einer schmalen Liege, die
hochgeklappt werden konnte; ich sah die Metallbänder. Ich holte
lautlos Atem, berechnete den Winkel und sprang. Ich erreichte ihn,
umklammerte seinen Mund und betäubte ihn mit einem
Handkantenschlag. Ich sah mich um, entdeckte die offenstehende Lade
und darin das Werkzeug, dazwischen eine Rolle breites Band für
Reparaturen. Binnen einer Minute war der Pilot gefesselt; das Band
schlang sich um

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