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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ruhig. Jeder von uns schlief, in seine Decken oder Felle
gewickelt; die Nacht war hier kühl und trok-ken. Die Wedel der
Palmen bewegten sich in einem milden Wind, der Sand verlor seine
Wärme, und die Halbesel rupften mit ihren harten Mäulern an
den Gräsern und Büschen herum. Ich hatte nicht geschlafen,
und schon während des Tages waren meine Vorbereitungen vollendet
worden. Ich stand auf und betrachtete das schlafende Mädchen
neben mir. Ku-rigalkar würde sie trösten, und nach einiger
Zeit würde der Trost auch angenommen werden. Das Leben würde
auch diese Wunde heilen, wie es auch meine geheilt hatte. Ich
wanderte, um auf keinen Fall aufzufallen, langsam durch das Lager,
prüfte hier etwas und blieb dort stehen. Gedankenverloren strich
ich über das Fell eines der Zugtiere. Neben mir wartete
unbeweglich der Wolf.
    „Shyrkal! Du läufst einhundert Kilometer geradeaus und
wartest dort darauf, bis dich das, Ding' aufnimmt.
    Los!"
    Er stob unhörbar davon.
    Ich nahm meine vier Taschen auf, deren fehlenden Inhalt ich mit
Dingen aus Uruk und von unserer langen Wanderung aufgefüllt
hatte, schaltete den Antigravpro-jektor ein und schwebte zwischen den
Palmen nach oben. Ich fühlte, wie meine Augen brannten und wie
salziges Sekret über die Wangen rann. Dann brummte das
Pulsatortriebwerk auf, ich drehte die Düse, und dann verließ
ich alles.
    Ich stahl mich hinweg wie ein Dieb.
    Rico wurde angerufen, als ich mich hundert Kilometer von der Oase
entfernt hatte. Er schleuste den Gleiter aus, der mich aufnahm und
wenig später den goldfarbenen Wolf, dessen Fell inzwischen
aussah, als habe er die Räude. Dann beschleunigte ich den
Gleiter und fegte zurück nach der Insel, tauchte im Schutz des
Energieschirmes hinab und schleuste mich ein. Die Routinekontrollen
waren schnell durchgegangen.
    Ich war wieder allein.
    Einsam? fragte mein Extrasinn. Du bist nie wieder einsam, denn du
wirst mit den schönsten Erinnerungen leben, die ein denkendes
Wesen je hatte. Denke an Lu-basher, an Ni-kagina und an den
prächtigen Ku-rigalkar. Denke an die schönen Tage in Uruk.
Und beginne, dich auf das nächste Erwachen zu freuen.
    Meine Gedanken waren stechend wie Nadeln und bitter wie Galle.
    Ich packte die Taschen aus und den zusammengebundenen Mantel, der
voller Erinnerungen war; mittlerweile hatte ich schon ein kleines
Museum eingerichtet. Die Waffen aus der Steinzeit und die Artefakte
Uruks waren durch eine Ewigkeit voneinander getrennt, und nach einer
weiteren Ewigkeit - die ich regungslos verschlief wie eine
abgekapselte Spore - würden sich die Dinge noch mehr voneinander
unterscheiden.
    . Ich lag ausgestreckt da.
    Ich wurde schläfrig, nachdem mich Rico versorgt hatte. Ich
wünschte mir brennend nur eines: VERGESSEN.
    „Wann schlafe ich, Rico?" fragte ich flüsternd.
    „Gleich, Erhabener, wirst du die Augen schließen und
schlafen. Ich werde dann hier das einzige Ding sein, das sich bewegt.
Und wenn du erwachst, werde ich neben dir stehen wie immer. "
    Mich störte der Klang der metallischen Membranen derart, daß
ich wünschte, er würde nicht sprechen können.
    „Wfiü! kterdaâ sch
dmmehiffiwäeherRinoPftflderewuréh, daß meine Lider
schwer wurden wie Kupfer...
    „Entspanne dich, Erhabener... "
    Ich lockerte die verkrampften Muskeln.
    Ein letzter Gedanke:
    Und wenn es kein Schiff gab, wenn niemals wieder die Hoffnung
bestand, nach ARKON zurückzukehren... Ich würde über
diesen Planeten und seine Barbaren wachen wie eine Statue aus
unzerstörbarem Platin. Ein Wächter und ein Lehrer. Der
Planet würde aufblühen, und ständig würden sich
neue Kulturen öffnen wie die schweren Lilien und Seerosen der
Sümpfe um Uruk, der Heiligen Kanäle um Uruk... Ich sank ins
Dunkel hinein wie in ein wohltuendes Bad. Spürte nichts mehr und
schlief ein.

TERRANIA CITY
    Jeder einzelne Nerv schien gefoltert zu werden. Der Mann, der
jetzt gekrümmt auf der Liege ruhte, machte den Eindruck eines
Erschöpften, der unwiderruflich am Rand seiner Kräfte
angelangt ist. Er bewegte sich, drehte sich herum und schrie leise
auf. Niemand hörte ihn außer einer Vielzahl von Robots,
die sich jedoch nicht angesprochen fühlten.
    Jetzt öffneten sich die Augen.
    Langsamer Versuch einer Orientierung. Atlan tastete um sich und
öffnete die zusammengekrampften Finger. Ein kleiner Tonzylinder
fiel heraus. Er rollte ein Stück weit über die Liege, blieb
dort im Licht eines milden Tiefstrahlers liegen. Die Geräte
hatten die Anwesenheit eines Lebewesens

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