PR TB 064 Männer Fur Lacertae
davon, daß Sie mitwollen, oder doch?«
»Natürlich nicht. Aber wir haben heute den ganzen Tag
Urlaub, wir alle. Und da kann man ja bekanntlich tun und lassen, was
man will. Nun, ich will eben einen Ausflug mit Carol unternehmen, das
ist alles.«
Gucky gab keine Antwort. Er lehnte sich über den Rand der
Kabine und rief den Ilts zu, sich zu beeilen. Start sei in zehn
Minuten. Dann bemerkte er, daß Gecko noch fehlte. Er sah ihn
vor der THUNDERBOLT stehen und mit großartigen Gesten Carol das
Schiff erklären. Mit einem flüchtigen Lächeln auf den
Lippen entmaterialisierte er und teleportierte so geschickt hinter
das Mädchen, daß Gecko ihn nicht sah. Eine Sekunde später
hockte Carol neben Szissor in der Kabine des Gleiters. Gucky begab
sich wieder auf seinen Beobachtungsplatz und blickte in Richtung
Schiff.
Gecko, der nichts von der Entfernung Carols bemerkt hatte, sprach
und erklärte noch immer. Mit beiden Händen fuchtelte er in
der Luft herum, wobei sein Mundwerk nicht einen Augenblick
stillstand. Die anderen Mausbiber, die inzwischen an Bord gekommen
waren, sahen interessiert zu. Einige von ihnen grinsten recht
unverschämt.
»Der ist ja mal wieder schön in Fahrt«, meinte
Wully. »Spricht schon mit Geistern.«
»Dicker Angeber!« flüsterte Biggy und drängte
sich zärtlich gegen Ooch, der neben ihr stand. »Wir müssen
es ihm sagen, sonst quasselt er morgen noch.«
Aber so geistesabwesend war Gecko nun wieder auch nicht. Mitten im
Satz verstummte er plötzlich, denn er hatte Carol ansehen wollen
und sie nicht mehr neben sich vorgefunden. Ein Blick zum Gleiter
enthüllte ihm die Wahrheit.
Diesmal fiel ihm keine passende Ausrede ein, wenigstens nicht so
schnell. Hastig setzte er sich in Trab und rief:
»He, warten! Ich will mit! So was Dummes.«
»Nicht wahr?« empfing ihn Ulfo, der ewige Spötter.
»Da sind wir ganz deiner Meinung. Etwas Dümmeres haben wir
auch noch nicht gesehen.«
Gecko plumpste in einen freien Sessel.
Er würdigte Ulfo keiner Antwort.
Leutnant Szissor grinste, nickte Carol und Gucky zu, dann
schaltete er den Antrieb ein.
Fast lautlos erhob sich der Gleiter, strich dicht über die
Wipfel der Bäume dahin und verschwand in westlicher Richtung,
den See unten links zurücklassend.
Weit vor ihnen, fast am Horizont, versperrte ein langgestrecktes
Gebirge die Sicht. Dahinter lag das Meer.
7.
Gegen Mittag tauchte Captain Klewobart in »Margits Kneipe«
auf. Mit einer knappen Handbewegung begrüßte er die
Besitzerin und ließ sich schwer in einen der Sessel fallen.
»Nicht viel los«, stellte er mit einem Rundblick fest.
»Schlafen wohl alle noch.«
»Kann wohl sein, Captain. Was darf ich Ihnen zu trinken
anbieten?«
Klewobart holte tief Luft.
»Alles, nur keinen Alkohol. Haben Sie Fruchtsaft?«
Margit brachte ihm das Gewünschte.
»Schönes Wetter heute, nicht wahr?« Klewobart
fiel kein anderer Gesprächsstoff ein, der unverfänglich
genug gewesen wäre. Er räusperte sich verlegen. »Überhaupt
ein schöner Planet, was die Klimaverhältnisse angeht. Sie
haben wirklich Glück gehabt, ausgerechnet hier zu landen. Das
hat John Brock gut gemacht.«
»Ja, hat er«, bestätigte Margit und verzichtete
darauf, dem Captain zu erklären, daß sie kaum eine andere
Wahl gehabt hatten. »Bei der Landung allerdings setzte er ein
wenig zu hart auf. Nun, wir haben alles gut überstanden und
fühlen uns wohl hier. Wie lange bleiben Sie?«
»Das kommt auf Captain Graybound an, meinen Partner. Und
natürlich auf die Mausbiber.«
»Auf die auch?« wunderte sich Margit.
»Gerade auf die!«
»Verstehe ich nicht.«
Klewobart wußte nicht so recht, wie er ihr es erklären
sollte.
»Sehen Sie, Miß. äh.«
»Margit, einfach Margit«, sagte Margit und deutete auf
das Schild über der Tür.
»Ach so, jaja. Hm, das ist so: Die Mausbiber gelten als
gleichberechtigte Mitglieder der terranischen Gemeinschaft, und Gucky
wird hin und wieder sogar ein wenig bevorzugt, was durchaus seine
Berechtigung hat, denn er hat eine Menge für uns getan. Er ging
also zu Rhodan und bat ihn um ein Schiff. Er bekam die THUNDERBOLT -
und da sind wir.«
Margit schüttelte den Kopf.
»Alles gut und schön, aber was wollen die Ilts hier?«
»Das ist schwer zu erklären, Miß Margit. Ich weiß
nicht, ob Sie die alte Geschichte aus den Anfängen des Solaren
Imperiums kennen, so zur Zeit der Dritten Macht. Im zwanzigsten
Jahrhundert.«
»Nur sehr vage«, gab Margit zu.
»Ja, sehen Sie, da gab es einst einen
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