PR TB 064 Männer Fur Lacertae
war schließlich zu dem Ergebnis
gelangt, daß es keine andere und bessere Möglichkeit für
sie gab, als
auf Lacertae zu bleiben.
Sie sah den kleinen Jumpy, der am Ufer stand und immer noch Steine
ins Wasser warf, wie sein Vater es ihm empfohlen hatte. Beim ersten
Besuch hatte sie Gucky gesehen und kannte die Mausbiber. Sie lächelte
versonnen und ging zum Ufer.
»Du kannst aber gut werfen«, lobte sie, als er sie
fragend ansah.
Jumpy nickte eifrig.
»Kann ich. Aber auf die Dauer wird es langweilig. Wer bist
du?«
Sie erklärte es ihm.
»Ich kenne noch jemand, der so aussieht wie du, aber er ist
größer. Und etwas dicker.«
»Das ist Papa«, sagte Jumpy und fügte düster
hinzu: »Lassen Sie ihn das nicht hören, daß er dick
ist. Das mag er nicht. Haben Sie ihn gesehen?«
»Heute noch nicht. Warum bist du hier allein am See?«
»Doch. kein besonderer Grund. Papa und Axo suchen die
Mannschaft unseres Schiffes, und da soll ich wohl nicht dabei sein.
Als ob ich noch ein kleines Kind wäre. So ein Unsinn.«
»Hm.« Margit überlegte, wie sie die Unterhaltung
fortsetzen sollte, ohne in Verlegenheit zu geraten. »Magst du
ein Glas Obstsaft?« Jumpy schien nicht abgeneigt.
»Gern, wenn er nicht zu süß ist. Wegen der
Figur«, fügte er erklärend hinzu und folgte ihr ins
Haus.
Es ist auch wegen der Kinder, dachte Margit ein wenig bedauernd.
Was würde Boris sagen, wenn er erführe, daß ich keine
Kinder bekommen kann? Damals habe ich das ja nicht gewußt, wir
beide nicht. Aber heute weiß ich es. Es ist also in jedem Fall
besser, ich bleibe hier, denn Siedlerfrauen müssen Kinder
kriegen. Hier macht es nichts. Sie schob Jumpy das gefüllte Glas
zu. »Ist dein Papa der berühmte Gucky?«
»Ist er!« bestätigte Jumpy stolz und probierte
den Saft. »Oh, der ist aber gut. Macht ihr den selber?«
»Wir machen alles selbst. Täten wir das nicht, wären
wir längst nicht mehr am Leben. Was wollt ihr eigentlich hier?
Seid ihr zufällig gelandet?«
Jumpy überlegte. War es eigentlich ein Geheimnis, die Suche
nach
Ernst Ellert? Vielleicht nicht, aber auf jeden Fall war es ihm zu
kompliziert, der freundlichen Margit die Suche nach einem Toten zu
erklären.
»Es war reiner Zufall«, sagte er schließlich.
»Für manchen ein glücklicher Zufall«, meinte
Margit.
Jumpy richtete sich plötzlich kerzengerade auf. Er schien zu
lauschen, aber Margit konnte nichts hören.
»Papa sucht mich«, sagte Jumpy.
»Hat er gerufen? Ich hörte nichts.«
»Telepathisch«, erklärte der kleine Mausbiber.
»Er ist ganz in der Nähe. Warten Sie.«
»Ich gehe schon«, unterbrach sie ihn und drückte
ihn auf den Stuhl zurück, ging zur Tür und trat ins Freie.
Sie entdeckte Gucky und Axo auf der Straße am Ufer. »Hallo,
sind Sie Gucky? Wenn Sie Ihren Sohn suchen - er ist bei mir.«
Wenig später saßen sie in Margits Kneipe und schlürften
den köstlichen Obstsaft, der ihnen vortrefflich mundete.
»Die zwölf Männer bleiben vorläufig hier,
wenigstens für einige Tage«, sagte Gucky, als Margit eine
entsprechende Frage stellte. »Es gefällt ihnen hier. Wir
Mausbiber werden uns den Planeten ansehen.«
»Nicht viel zu sehen«, vermutete Margit. »Ich
bin meistens hier am See gewesen, aber einige haben mit John Reisen
gemacht, mit dem Gleiter. Sie berichten, es sei ein schöner,
aber unbewohnter Planet.«
»Deshalb ist er ja schön«, meinte Gucky und
nickte beifällig.
Margit schenkte nach.
Sie unterhielten sich noch ein wenig, dann mahnte Gucky zum
Aufbruch. Er versprach Margit, wieder bei ihr vorzusehen, sobald sie
die geplante Exkursion hinter sich hatten.
Und Margit sagte: »Dann bringen Sie aber alle anderen
Mausbiber auch mit. Sie sind alle meine Gäste.«
»Wird gemacht«, versprach Axo und gab ihr die Hand.
Dann war Margit wieder allein.
Mit Hilfe des Antigravfeldes wurde der Gleiter aus der Hangarluke
gehievt und landete wohlbehalten neben dem Schiff auf der
Lichtung. Gecko benahm sich in der Tat äußerst
geschickt, aber dem wachsamen Auge Guckys entging es nicht, daß
der ehrgeizige Pseudoadmiral dabei vor Aufregung zu schwitzen begann.
Er ging zu ihm.
»Sei ehrlich, Gecko, bist du auch sicher, das Ding fliegen
zu können, ohne daß wir auf die Nase fallen?« Gecko
musterte Gucky mit abschätzenden Blicken. »Ich habe
mehrere Prüfungen abgelegt und Diplome dafür erhalten.«
»Das wissen wir bereits, aber du solltest nicht vergessen,
daß es allein auf die Praxis ankommt, nicht auf
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