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PR TB 064 Männer Fur Lacertae

PR TB 064 Männer Fur Lacertae

Titel: PR TB 064 Männer Fur Lacertae Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erwachte, brummte ihm der Schädel.
Wahrscheinlich, so schloß er ganz logisch, habe ich gestern
zuviel getrunken.
    Es war ein tolles Fest geworden. Nur einige Frauen waren zu Hause
geblieben und hüteten die eiligst zusammengetragenen Kinder der
Kolonie. Man hatte Wein herbeigeschleppt, dazu ein Faß
Selbstgebrannten Schnaps, köstlich duftenden Braten, Früchte,
Kuchen und selbstgebackenes Brot. John Brock, der bisherige Favorit,
sah sich ein wenig vernachlässigt, aber er trug sein Schicksal
mit Würde. Wenn er ein Mitglied der THUNDERBOLT-Besatzung
irgendwo allein herumstehen sah, was selten genug vorkam, ging er zu
ihm und begann ein Gespräch.
    Feiner Bursche, dachte Szissor, als er wieder zu denken begann.
    Hat es ja auch nicht leicht gehabt. Diese ganzen Jahre, allein
hier auf einer Welt der Frauen. Oh, Junge .
    Plötzlich spürte er neben sich eine Bewegung. Einen
Augenblick lang war er wie gelähmt, aber dann kehrte auch die
Erinnerung zurück.
    Es war nicht gerade die schlechteste.
    »Carol?« flüsterte er. »Bist du es?«
    Jemand kicherte.
    »Na, wer denn sonst, Herbi?« Sie gähnte, und dann
verkündeten regelmäßige Atemzüge, daß
Carol wieder eingeschlafen war.
    Szissor atmete erleichtert auf, denn nun konnte er ungestört
weiter nachdenken.
    Ja, und dann dieser Ernesto! Wirklich das letzte! Irgendwie war es
ihm gelungen, sich mit Helen und Mabel, den Fischerinnen,
anzufreunden. Den ganzen Abend hatten sie zusammengehockt, und gegen
Schluß - Szissor entsann sich nicht mehr, wann das war - hatte
sich noch Ann zu der Gruppe gesellt. Und dann war Ernesto, dieser
Küchenheini, mit allen drei Frauen auf einmal verschwunden!
    Szissor seufzte.
    Nun ja, er konnte sich nicht beschweren. Carol war großzügig
genug gewesen, ihn erst einmal im Saal kreisen zu lassen, ehe sie ihn
fest für sich in Anspruch nahm.
    Und Goman, der Westentaschencasanova! Die rothaarige Angela hielt
mit eisernem Griff fest, was sie einmal geangelt hatte. Goman folgte
ihr, gehorsam wie ein Hündchen.
    Der ist an der Angel, dachte Szissor.
    Und Williams, der alte Schwerenöter, versammelte gleich die
halbe Kolonie um sich, wobei Mary Geldern allerdings auf seinem Schoß
sitzenblieb, damit ihn niemand entführen konnte. Williams hatte
Witze erzählt. An seinem Tisch war es wieder einmal am
lustigsten zugegangen.
    Aber auch die anderen hatten sich amüsiert, und das nicht zu
knapp. Man landete nicht alle Tage auf einem Planeten, wo man von der
Bevölkerung so liebevoll und freundlich empfangen wurde. Szissor
begann zu begreifen, warum John Brock hierbleiben wollte, und zwar
für immer.
    Als er sich daran erinnerte, begann ein Entschluß in ihm zu
reifen.
    Margits Kneipe - so nannte sich das einzige Lokal und Restaurant
auf dem Planeten Lacertae. Und es wurde von einem Mädchen
geführt, das Margit hieß.
    Sie zählte zu den wenigen Frauen, die kein Kind hatten.
    Als das Fest zu Ende war, kehrte Margit in ihr Haus zurück.
Sie legte sich schlafen und wachte relativ früh wieder auf.
Ruhig und sorgfältig wie immer räumte sie auf und ging dann
in den Gastraum, der an diesem Morgen natürlich leer blieb. Sie
hatte auch sonst nur wenig Gäste, aber manchmal abends kamen die
Frauen doch auf einen Sprung zu ihr herein und tranken ein Glas Wein
oder aßen etwas. Sie taten es dann, wenn sie müde von der
Arbeit waren und keine Lust mehr hatten, zu Hause zu kochen.
    Draußen schien die Sonne. Margit ging hinaus in den Garten,
der vom Seeufer und der vorbeiführenden Straße begrenzt
wurde.
    Die Ankunft der THUNDERBOLT war für sie so etwas wie ein
Schock gewesen. Sie hatte sich an das einsame Leben auf Lacertae
gewöhnt, und nicht nur das: Es gefiel ihr so, wie es war.
Vielleicht hatte das auch daran gelegen, daß sie die einzige
Frau von allen fünfzig war, die vor vier Jahren den ihr
zugedachten Mann persönlich kannte.
    Nun tauchte zum erstenmal die Möglichkeit auf, Lacertae zu
verlassen und die damals begonnene Reise fortzusetzen. So schnell sie
gestern noch den Entschluß gefaßt hatte, heute dachte sie
bereits anders darüber.
    Vier Jahre waren eine lange Zeit.
    Wer garantierte ihr, daß Boris heute noch auf sie wartete?
Die HAPPY FUTURE galt als verschollen, und mit ihr die Fracht. Er
würde seine erste Trauer um sie längst überwunden und
sich eine andere Frau genommen haben. Wenn sie jetzt auftauchte,
würde sie nicht mehr willkommen sein.
    Sie hatte in dieser Nacht wenig geschlafen, das Für und Wider
gegeneinander abgewogen und

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