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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu
warten. Während er noch mißtrauisch zu dem zischenden und
rauchenden Wrack des Roboters blickte, entdeckte er aus den
Augenwinkeln eine Bewegung in der anderen Richtung des Korridors. Er
wirbelte herum und brachte die Waffe in Anschlag. Aber er schoß
nicht. Denn was auf ihn zukam, war weder ein Lebewesen, noch eine zu
Pseudo-Leben erweckte tote Materie.
    Es waren Farben und Linien, die sich zu seltsamen Mustern
verwoben, Bilder, Emotionen, Imaginationen. Es waren Eindrücke,
die er nur geistig erfassen konnte, gegen die es keine Gegenwehr gab.
Jetzt hatten die Farben und Linien den ganzen Korridor überflutet.
Sie legten sich schwer auf Rhodan und zwangen ihn in die Knie. Die
Waffe entglitt seinen kraftlosen Fingern. Sein Ich wich zurück
und öffnete sich willig für die Lehren, die auf ihn
einströmten.
    Es war zwecklos, sich gegen diese geistige Übermacht wehren
zu wollen, aber Rhodan erkannte auch, daß es gar nicht wichtig
für seine Existenz war, sich zu wehren. Ihm drohte keine Gefahr,
man meinte es gut mit ihm.
    In diesen Augenblicken wurden ihm alle Voraussetzungen für
ein Leben in einer neuen Umgebung eingegeben. Er lernte eine fremde
Sprache - Juran -und eine Menge von Vokabeln der wichtigsten Dialekte
und wurde ein wenig mit der Völkerkunde von Zangula vertraut
gemacht.
    Danach wurde er ausgesetzt.

4.
    »Bist du wach?«
    Rhodan lag bäuchlings im Gras. Als er die Augen öffnete
und den Kopf hob, blinzelte er in die große, rote Scheibe einer
fremden Sonne, die gerade hinter einer Gebirgskette versank. Ihn
fröstelte und als er kräftig einatmete, schnitt ihm
eiskalte Luft in die Lungen.
    Er wollte sich auf die Arme aufstützen und erheben, aber
etwas Spitzes bohrte sich in seinen Rücken und hinderte ihn
daran.
    »Keine Bewegung!« herrschte ihn eine männliche
Stimme in Juran an. »Und dreh dich erst um, wenn der Dolch vor
dir nicht mehr zittert.«
    Rhodan wußte jetzt, was sich ihm in den Rücken bohrte.
Im nächsten Augenblick zischte etwas haarscharf an seinem Ohr
vorbei und drang in den harten Boden. Ein reichlich verzierter
Dolchgriff zitterte zwischen saftigen Halmen.
    Ohne sich um die Anordnungen des Fremden zu kümmern, drehte
er sich blitzschnell auf den Rücken und sah gerade noch, wie ein
rotbehostes Bein mitten in der Luft in einem flimmernden Feld
verschwand. Als er auf die Beine kam und losrennen wollte, da löste
sich das Flimmern auf.
    Rhodan schlug wütend durch die Luft. Er hatte nicht schnell
genug reagiert,
    jetzt war seine Chance dahin, diesen einsamen Ort auf schnellem
Wege verlassen zu können.
    Rhodan drehte sich im Kreise. Überall waren Berge, die in der
Richtung der untergehenden Sonne zu einem mächtigen Gebirge
aufragten und sich auf der anderen Seite als flache Hügel über
den Horizont wellten. Nirgends war ein Lebenszeichen zu entdecken,
nicht einmal der Schatten eines Tieres zeigte sich.
    Bald würde sich die Nacht über dieses Gebirgstal senken.
    Rhodan bückte sich nach dem Dolch und wog ihn abschätzend
in der Hand. Er betrachtete die künstlerischen Ziselierungen am
Griff. Sie stellten eine Jagdszene dar -Menschen, mit Pfeil und Bogen
und mit Speeren bewaffnet, bedrohten eine Raubkatze, die so groß
war wie ein Elefant.
    Er drehte den Griff um. Die Rückseite zitierten
Schriftzeichen, die in Ornamente eingerahmt waren.
    Rhodan las laut: »Dein Gott sei Pion, Träger dieser
Waffe.«
    Welch Gegensatz, überlegte Rhodan. Hier das Heiligtum eines
Gottes, ein Dolch, dort ein Fiktivtransmitter.
    Es gab für Rhodan keinen Zweifel darüber, daß man
ihn mittels eines Fiktivtransmitters in dieser unbekannten Gegend
ausgesetzt hatte. Das hieß, daß irgend jemand auf dieser
Welt im Besitz einer überragenden Technik war. Mit Hilfe des
Fiktivtransmitters konnten Personen nach jedem beliebigen Ort
abgestrahlt werden, ohne daß dafür ein Empfängergerät
nötig war.
    Den Technikern des Solaren Imperiums war es bisher versagt
geblieben, ein solches Gerät zu konstruieren.
    Rhodan verscheuchte diese Überlegungen und kehrte in die
Gegenwart zurück. Er stand ganz allein inmitten einer rauhen
Wirklichkeit, nur mit einem Dolch bewaffnet.
    Sein Raumanzug und seine Waffe waren ihm abgenommen worden. Statt
dessen trug er ein weites, wallendes Gewand aus einem derben,
schmutziggrauen Stoff, seine nackten Füße steckten in bis
zu den Knien geschnürten Sandalen.
    Ihm war kalt. Seine Zähne schlugen aufeinander. Er mußte
sich einen geschützten Ort suchen, noch bevor die

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