Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
des Schiffes in den Nachthimmel.
Eine Kette von Nomaden schleppte die Quadern die breite Treppe
hinunter und schichtete sie in der Ebene auf. Ein Teil der Feuer war
ausgegangen, ein anderer Teil neu entzündet. Ich blieb in der
Nähe des Opfersteines stehen und schaute mich langsam und
wachsam um. Ahuitzotla, der Medizinmann, stand auf der untersten
Stufe, nahe der Treppe, und er schien Befehle zu geben.
    Niemand war hinter mir.
    Alle Nomaden hatten den Dschungel verlassen und waren dem Ruf des
Kalenders und dem Druck ihrer Ängste gefolgt. Jetzt wußte
ich, was die Opfer und der Kalender zu bedeuten hatten. Das
Ersatzschiff kam irgendwann in einer Vollmondnacht - vermutlich war
dies weniger ein Problem des Mondes oder der mythologischen
Verwendbarkeit dieses Trabanten, sondern es setzte sich aus Zeit und
Entfernung zusammen. Auch aus Gründen der Lichtverhältnisse
am Erdboden war die Landung zufällig an diesem Datum erfolgt.
Zuerst hatte man, mit Ahuitzotla als Sprachrohr, die Nomaden
gezwungen, die Pyramide zu bauen - davon hatte unsere Siedlung
zweifellos profitiert.
    Dann versammelte man sie, mit dem Menschenopfer als Vorwand, hier
an diesem Platz. Man hatte die Gewähr, daß genügend
Menschen in jeder Vollmondnacht zusammentrafen um das Raumschiff
wieder zu befreien.
    Warum hatten sie es versteckt?
    Ahnten sie etwa, daß sich jemand auf diesem Planeten befand,
ein Raumfahrer wie ich?
    Diese Frage konnte vielleicht beantwortet werden, wenn ich das
Schiff betreten hatte. Die Öffnung dicht über dem Boden war
noch immer von innen erleuchtet.
    Ich ging langsam darauf zu und öffnete die Tasche, die ich um
die Schultern trug. Ich lud sorgfältig nacheinander die
fingerstarken Notraketen, steckte sie hintereinander in den Rahmen
des Magazins.
    Würde mein Plan funktionieren?
    Er ist lange genug ausgerechnet worden! sagte mein Extrasinn.
    Ich hob die Signalpistole und drückte ab.
    Fauchend und fast völlig von den arbeitenden Nomaden
unbemerkt, stieg die
    erste Rakete steil in die Höhe, explodierte in
zweihundertfünfzig Metern Entfernung vom Erdboden, dicht über
dem Schiff. Ein roter Ball erschien am Himmel, überstrahlte die
Flammen der Feuer und sank langsam nach unten. Zitternd und
flackernd, überirdisch hell, näherte sich die rote Kugel
der Pyramidenruine. Ein tausendstimmiger Schrei war zu hören und
übertönte die Stimme Ahuitzotlas.
    Dann sahen sie alle den Kondor.
    Er kreiste dicht um die Lichtkugel und schrie immer wieder häßlich
und mißtönend. Die Schreie waren es, die auch mich
entnervten. Irgendwann ist der Verstand überlastet und beugt
sich den Eindrücken von außen. Ich biß die Zähne
aufeinander und feuerte ein zweitesmal.
    Eine grüne Kugel erschien über der roten.
    Zwei verschiedenartige Lichter waren jetzt am Himmel zu sehen,
hinter sich die fadenähnliche Schleppe der verbrannten,
leuchtenden Gase. Grün und Rot
    - die Sinne der Nomaden verwirrten sich. Das Geschrei des
Medizinmannes wirkte nicht mehr, und ich wartete nur auf die ersten
Reaktionen; sie würden entscheidend sein. Die anderen Nomaden
würden dem ersten folgen wie dem Leiteber.
    Eine doppelte Feuerkugel.
    Stechend rot und grün - die Farben des Todes.
    Das gab den Ausschlag!
    Unten, neben den aufgehäuften Blöcken, warfen die ersten
Gruppen ihre Bohlen und Werkzeuge ins Gras und rannten davon. Sie
liefen, als wären sämtliche Dämonen des Dschungels
hinter ihnen her. Die Menschen auf den untersten Stufen folgten
ihnen. Eine Massenflucht setzte ein.
    Ich grinste kalt, Zorn und Unentschlossenheit kämpften in
mir.
    Dann zielte ich genau und drückte den primitiven Abzug. Eine
Feder schnappte, ein Bolzen schlug nach vorn, und die Rakete verließ
das Führungsrohr. Sie fauchte fast unsichtbar in einem leicht
schrägen Winkel nach vorn und explodierte genau an der Wandung
des Schiffes.
    Ein irrsinniges Kreischen erscholl.
    Die Nomaden wurden von Furcht und Panik geschüttelt. Sie
trampelten einander nieder. Sie rasten blind nach allen Seiten davon,
und ich zog mich langsam in den Schutz des Opfersteines zurück.
Sie verschwanden bereits im Dschungel, als die letzten Männer
noch immer in die Stufen herunterhasteten.
    Ich verschoß systematisch die letzten zehn Raketen unter die
Flüchtenden und warf dann die leichte Waffe in eines der Feuer,
die in meiner Nähe glommen.
    Ins Schiff! Nach ARKON! schrie mein Extrasinn.
    »Es scheint so gelaufen zu sein, wie ich es ausrechnete«,
sagte ich und ging vorwärts.
    In der

Weitere Kostenlose Bücher