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PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier

Titel: PR TB 087 Asyl Auf Planet Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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späten Stunde wirkt fast unheimlich. Ich hatte erwartet, daß
Sie sich schläfrig die Augen ausreiben würden. Statt dessen
fragen Sie nach Ihrem Schiff!«
    Julian Tifflor grinste. »Wenn Sie meine Motive kennen
würden, wären Sie längst nicht so begeistert.«
    »Ich bin gespannt!«
    »Nun«, begann Tifflor zögernd. »Sicher ist
Ihnen bekannt, daß selbst die spartanisch eingerichteten
terranischen Schiffe mit Schlafgelegenheiten ausgerüstet sind,
wo sich ein todmüder Mann noch für ein paar Stunden aufs
Ohr legen kann.«
    Rhodan lachte. »Ich bin keineswegs enttäuscht«,
sagte er dann. »Im Gegenteil - das macht Sie menschlicher.«
    »Also, wie heißt das Schiff?« fragte Tifflor.
    »Es ist die HAWK«, gab Rhodan bereitwillig Auskunft.
    »Ob Sie jedoch zum Schlafen kommen, erscheint mir äußerst
fraglich.«
    »Sie machen mir Angst, Sir. Klappert der Antrieb?«
    »Nicht ganz so schlimm. Ich habe mir nur erlaubt, Gucky
mitzuschicken. Er dürfte schon an Bord sein.«
    »Sie sind zu gütig, Sir!«
    Zuerst erschien ein blonder Haarschopf, dann folgten zwei
blaßblaue Augen, die vorsichtig um die Ecke spähten.
    »Pst!« machte March nach hinten. Der Junge warf sich
mit einem gewaltigen Satz nach vorn und kauerte jetzt unter dem
kleinen Beobachtungsfenster der Wachstube. Als March vorsichtig den
Kopf hob, konnte er den Schatten des Wachtpostens erblicken, der ihm
den Rücken zuwandte. Der Junge gab nach rückwärts
seiner Schwester ein Zeichen, ohne den Blick von dem Posten
abzuwenden. Ein leises Schnauben erklang, und die umwickelten Hufe
der Ponys verursachten einen gedämpften Lärm, als April die
Tiere am Zügel hinter sich herzog. March hoffte, daß das
Geräusch nicht durch die Glassitscheiben dringen würde und
den Wachtposten alarmierte. Erleichtert atmete er auf, als das
Unternehmen geglückt war und April mit den Tieren ohne
Zwischenfall das stählerne Portal der Eingangsschleuse erreicht
hatte. Schnell schlüpfte March unter dem Fenster durch und eilte
lautlos zu den Wartenden hinüber. Jetzt mußte alles sehr
rasch gehen. Der Posten würde zweifellos bemerken, wenn das
große Schott geöffnet wurde. Bis er jedoch reagierte,
mußten die Ausreißer schon im Freien sein.
    March zwang sich gewaltsam zur Ruhe, bevor er die Atemmaske
aufsetzte. Sekundenlang ruhte sein Finger auf der breiten
Schaltplatte, die den Öffnungsmechanismus aktivierte, dann
preßte er sie entschlossen in die Vertiefung. Zischend entwich
die Luft aus der Kammer, als ein kleiner Spalt entstand, der sich
zusehends verbreiterte. Von der Wachtstube war ein erstickter Ausruf
zu vernehmen, und polternde Schritte näherten sich der Tür.
    »Los!« rief March aus und spornte sein Pferd an.
    Als Charles Linley viel zu spät auf den Gedanken kam, den
Öffnungsmechanismus von der Wachstube aus zu blockieren,
befanden sich die beiden Ausreißer schon in einiger Entfernung
vom Eingang, und mit jedem Hufschlag vergrößerte sich der
Abstand zur Kuppel.
    Als der Krater weit hinter ihnen lag, trieb April ihr Pony an und
lenkte es neben March. »Du hast mir eigentlich noch immer nicht
verraten, was du hier draußen suchst.«
    »Das kann ich selbst noch nicht so genau beantworten«,
gab March zurück. »Ich habe Daddy nur sagen hören,
daß mit einem weiteren Angriff zu rechnen ist, und will mich
ein wenig umschauen.«
    »Wenn das nur gutgeht!« April seufzte. »Paß
nur auf, daß uns die Gammas nicht erwischen und in den Kochtopf
werfen.«
    »Die Monks sind doch keine Menschenfresser!«
protestierte ihr Bruder. »Und außerdem stehst du unter
dem Schutz eines erfahrenen Mannes.«
    »Du machst mich neugierig.« April warf ihrem Bruder
einen spöttischen Blick zu. »Wer sollte das wohl sein?«
    »Dein älterer Bruder!« klärte er das
Geheimnis auf.
    »Älter ist gut!«
    »Bin ich etwa nicht schon im März geboren und du erst
im April?«
    »Du hast dich schon immer vorgedrängelt. Vergiß
aber nicht, daß nur knapp zwei Stunden dazwischen lagen!«
    »Zwei Stunden können viel sein. Das war zum Beispiel
der einzige Moment damals, an dem ich über eine solche große
Zeitspanne hinweg Ruhe vor deinem Mundwerk hatte.«
    Gorm wimmerte, als er sich mühsam aufrichtete. In seinem
Rücken wühlte der Schmerz. Der Gamma konnte nicht
verstehen, warum Großer-Mann-Joohst ihm diese Schmerzen hatte
zufügen lassen, indem er den Befehl zum Auspeitschen gab. Hatte
jener denn nicht gewußt, daß der Alkoholteufel aus Gorms
Mund gesprochen hatte nicht er selbst, als er

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