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PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

PR TB 092 Der Ritter Von Arkon

Titel: PR TB 092 Der Ritter Von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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krank!«
    Stephen sagte:
    »Du kannst nicht hier im Bootsheck liegenbleiben.«
    Stephen, der älteste Sohn des Fürsten Geffrey von
Abergavenny hatte Mortimer seit dem Tag gepflegt und seine
aufbrechenden Wunden verbunden, den Eiter ausgewaschen und sogar
heiße Suppe auf dem Schiff gekocht, seit dem Tag, an dem sie im
letzten Hafen angekommen waren. Niemand wußte, wann sich
Mortimer angesteckt hatte, aber die Krankheit war vor einem Tag
ausgebrochen.
    »Tu, was du willst«, murmelte Mortimer und lehnte sich
zurück.
    »He, Schiffer, helft mir!« rief Stephen.
    Sie sattelten die beiden Reitpferde, fütterten sie und banden
die Gepäckstücke auf dem Rücken des Packpferdes fest.
Dann trug Stephen Mortimer von Bord und half dem stöhnenden
Freund, sich im Sattel festzuhalten. Der große, purpurne Mantel
mit dem weißen Kreuz auf der Schulter war voller Löcher
und schlotterte um die ausgemergelte Gestalt. Dann griff Stephen in
seinen Gürtel und zählte dem Schiffer, der sie von Caen in
der Normandie bis hierher an den Strand von Swanhage gebracht hatte,
drei seiner letzten Goldstücke in die schmutzige Hand.
    »Hier, guter Mann«, sagte er und lächelte müde.
»Ihr habt uns gut übers Meer gebracht. Habt Dank - und
Gott segne Euch während der Rückfahrt.«
    Der Alte nickte.
    »Und Euch viel Glück, Ritter!« sagte er. »Gute
Heimkehr, und auch für Euren kranken Freund. Wie weit habt Ihr
es?«
    Stephen schwang sich in den Sattel. Er brauchte einige heiße
Bäder, gutes Essen und viel Schlaf. Er fühlte sich, als sei
er seit Jerusalem nicht mehr aus dem Sattel gekommen.
    »Bis nach Burg Abergavenny«, sagte er und klopfte dem
Pferd den Hals. »Das sind etliche Wochen. Aber ich werde meinen
Freund erst zu einem Heilkundigen bringen, der seine Wunden
behandelt.«
    Der Fischer nickte. »Gott mit Euch!«
    Langsam trabten die drei Pferde über den feuchten Sand. Als
die beiden Reiter die ersten Büschel Gras und Strandhafer
erreichten, empfing sie ein eisiger Ostwind. An der Spitze ritt
Stephen von Abergavenny und führte das
    Pferd seines Freundes Mortimer Coleville am Zügel. Am Sattel
Mortimers war der Zügel des Lasttieres befestigt. Die Tiere
waren satt und ausgeruht, aber die Männer waren müde. Ihre
Waffen waren rostig und voller Scharten; aus den Rändern der
Schilde hatten die Mauren breite Zacken herausgeschlagen. Eine weiße
Narbe lief vom rechten Ohr bis zum Mundwinkel des Mannes von
Abergavenny. Der Wind fuhr in seinen Kreuzfahrermantel und riß
ihn nach links. Der Mantel starrte voller Schmutz und war
fadenscheinig; an einigen Stellen erkannte man gerade noch die
aufgesetzten Flicken. Bei jedem Schritt des Pferdes klirrten die
großen Sporen und die Maschen des Kettenhemdes.
    Stephen drehte sich um; ein Mann von achtundzwanzig Wintern mit
widerborstigem schwarzem Haar. Seine dunklen Augen musterten besorgt
den Freund.
    »Wirst du durchhalten bis Clarendon?« rief er gegen
den Wind.
    Mortimer wandte dem Freund das ausgezehrte, bleiche Gesicht zu.
    »Vielleicht«, murmelte er, und Stephen las ihm die
Worte von den aufgesprungenen Lippen ab. Die Haut des Freundes war
voller Karbunkel, die aufgeplatzt waren und eitrigen Schleim
absonderten, der, vermischt mit wässerigem Blut, durch die
Binden sickerte. Die Haut in der Nähe der Gelenke war
geschwollen; unter den Armen waren die Beulen aufgeplatzt und rochen
brandig. Mortimer zitterte im Fieber, und die einzige Rettung, die es
für ihn noch gab, war ein Arzt in Clarendon.
    Sie ritten weiter.
    Acht Stunden später fiel Mortimer aus dem Sattel, als die
Pferde einen Abhang hinunterstolperten. Weit vor sich sah Stephen
bereits die Rauchsäulen der Feuer von Clarendon.
    Er sprang aus dem Sattel.
    Als er seinen Freund erreichte, mußte er erkennen, daß
Mortimer Coleville nicht mehr lebte. Er blieb lange stehen, dann
löste er die Waffen vom Gürtel des Freundes und begann, mit
seinem eigenen Schwert ein flaches Grab auszuheben. Eine Stunde
später legte er den letzten Stein auf den flachen Grabhügel
und bekreuzigte sich.
    Er bemerkte den winzigen Gegenstand nicht, der zwischen den
Blättern eines großen Baumes schwebte und ein glänzendes
Auge auf das Geschehen richtete.
    Später ritt er weiter.
    Er hatte sich angesteckt, ohne es zu wissen. Die letzten
überlebenden Kreuzfahrer dieses Heerhaufens brachten die
Krankheit aus dem heißen Süden mit in das kühle,
grüne Inselreich. Stephen ritt Clarendon entgegen, und er
brachte die furchtbare Seuche mit sich - die

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