PR TB 097 Das Jahr Der Zombies
die Klage
gegen das IPC zurückziehe, sobald ich Imperator bin.«
»Sie irren sich«, erwiderte Franklin. »Kein
Helotha kann daran interessiert sein, dass die Gerichtsverhandlung
abgeblasen wird. Sie wollen ihren Status als Personen und als freies
Volk bestätigt haben.«
»Das wird ihnen nicht gelingen, Mr. Kendall. Die Helothas
sind ein Produkt, das nach einem Verfahren der Aras hergestellt
wurde.«
»Nach einem Verfahren«, sagte Franklin gedehnt, »das
die Aras sich unberechtigt angeeignet haben.«
»Woher wissen Sie das?« entfuhr es Veneka.
»Sie wissen Bescheid?« fragte Kendall erregt. Er
packte den Admiral bei den Schultern und
drückte fest zu. »Sprechen Sie, Mann! Die Zukunft eines
ganzen Volkes hängt von Ihrer Aussage ab.«
Der Admiral machte sich frei und trat einen Schritt zurück.
»Ich weiß so gut wie nichts, Mr. Kendall. Sihundas und
ich hatten ein einziges Mal direkten Kontakt zu Serub Otruba. Wir
trafen uns auf einer Ödwelt. Damals verriet der Ära mir
unter vier Augen, dass er das Geheimnis der Helotha-Herstellung
anderen Intelligenzen abgenommen hätte. Er tat sehr
geheimnisvoll und sprach von einem >Zeichen der acht strahlenden
Steine<. Als ich mehr darüber wissen wollte, wurde er sehr
abweisend. Wahrscheinlich bereute er, dass er mir diese Andeutung
gemacht hatte.«
Franklin Kendall runzelte die Stirn.
»Das Zeichen der acht strahlenden Steine ...? Wo habe ich
nur so etwas schon gesehen?«
Er zog eine Magnetfolie und einen Magnetschreiber hervor und
drückte beides dem Arkoniden in die Hände.
»Wenn Otruba Ihnen die Anordnung der strahlenden Steine
verraten hat, dann zeichnen Sie sie bitte auf, Admiral!« sagte
er eindringlich.
Veneka zögerte eine Weile, dann zeichnete er ein Muster aus
acht kleinen Kreisen auf die Magnetfolie.
»So hat Otruba mir die Anordnung beschrieben, Mr. Kendall.«
Franklin riss ihm die Folie aus der Hand. Er wurde bleich, als er
das Muster sah.
»Jetzt erkenne ich es wieder«, sagte er tonlos. »Ich
danke Ihnen, Admiral. Komm, Eddie!«
»Ja, aber...!« rief Veneka hinter den beiden Männern
her.
Franklin Kendall drehte sich am Zellenschott noch einmal um und
rief zurück:
»Keine Sorge, mit dieser Zeichnung haben Sie sich die
Rückflugkarte nach Arkon schon so gut wie verdient.«
Unterwegs versuchte Burke zu erfahren, was es mit den Steinen auf
sich habe und wohin Kendall eigentlich wollte, aber Franklin sprach
nicht eher, als bis sie atemlos im prunkvollen subplanetarischen
Privatsolarium von Serub Otruba standen.
Kendall deutete auf die Videoplastik, die die gesamte Rückfront
des Solariums einnahm. Sie zeigte das fiktive Bild einer exotischen
Welt mit einem violetten Himmel, einer Lavawüste und bizarren
Pflanzen und Tieren, die gar nicht zu dem erstarrten Gestein passen
wollten. Die Tiere bewegten sich, was natürlich eine
videoplastische Fiktion war.
Und mitten am violetten Himmel stand ein leichenblasser Mond —
mit acht glitzernden und strahlenden Punkten auf seiner Oberfläche.
Das Muster der »strahlenden Steine« entsprach genau dem
von Veneka gezeichneten Muster.
»Das muss es sein!« flüsterte Kendall.
»Was muss was sein?« fragte Burke verständnislos.
»Otrubas Geheimnis. Ich halte es für sehr
wahrscheinlich, dass die acht Steine dieses Geheimnis behüten.
Vielleicht sind sie die Sensoren einer Schaltungsautomatik.«
»Aber sie sind doch nur Bestandteil einer fiktiven
Videoplastik«, entgegnete Burke. »Oder habt ihr das nicht
überprüft?«
»Wir haben alles überprüft, Eddie. Aber es hat
niemand versucht, die Steine in einer bestimmten Folge abzutasten.«
»Dazu brauchte man allerdings auch Arme mit der Länge
von Giraffenhälsen«, spottete Eddie Burke. »Hat
Otruba denn so lange Arme?«
»Nein( aber er ist ein Krüppel, der sich nur in einem
Schwebesessel fortbewegen kann. Ich probiere es jedenfalls aus. In
drei Tagen soll die Gerichtsverhandlung eröffnet werden, und
wenn Yokish bis dahin kein neues Beweismaterial vorlegen kann ...«
Er zuckte die Schultern.
»Also, bitte!« erklärte Burke.
Franklin schaltete die Flugaggregate seines leichten Kampfanzuges
ein und schwebte vor der Videowand empor, bis er sich den acht
»Mondsteinen« gegenüber befand. Er streckte die Hand
aus und berührte nacheinander die Stellen der Wand, hinter der
die Steine glitzerten.
Danach wartete er einige Minuten. Doch nichts geschah.
Er versuchte es wieder, diesmal in einer anderen Reihenfolge.
Wieder rührte sich
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