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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Reiter versammelte sich binnen Sekunden
in einer engen Gruppe.
    „Freunde“, sagte der Anfüh rer abermals. Er
sprach, als nähme er innerlich keinen Anteil an der Bedeutung
seiner Worte.
    „Wir suchen zwei Personen, einen Mann und eine junge Frau.
Auf diesem Weg müssen wir durch die Siedlung vor uns - jeder
andere Weg würde einen zu großen Umweg bedeuten. Wir
reiten so schnell hindurch, wie wir können. Wir bleiben dicht
zusammen. Wir suchen die beiden Fremden, kaufen etwas Essen ein...“
    „... wenn sie uns etwas geben, diese...“, murmelte das
Mädchen.
    „... und reiten weiter, wenn sie sich nicht hier be finden.
Wir wissen, dass sie in nordwestlicher Richtung geflohen sind. Wir
sind schneller, und wir sind mehr. Wir müssen sie finden.“
    Nervös wurden die Musketen nachgesehen, die langen Schwerter
angefasst, die Armbrüste gesichert. Der Anführer sah einen
nach dem anderen an und wusste, dass ihre Mission sehr schwierig war.
Sie versuchten, in einem riesigen, brennenden und stinkenden
Heuhaufen zwei Nadeln zu finden - und sie hatten keinen Magneten.
Aber sie hatten Zeit. Allerdings: zu wenig Zeit, wenn man es recht
bedachte.
    Mit ihnen um die Wette ritten die Wirren des langen Krieges, den
man später den Dreißigjährigen Krieg nennen würde.
    „Wie viel Zeit haben wir?“ fragte eines der Mädchen,
die sie irgendwo unterwegs aufgelesen hatten.
    „Siebenhundert Tage. Nicht mehr!“ sagte der Anführer.
„Das bedeutet, dass wir ununterbrochen reiten und suchen
müssen.“ „Worauf warten wir noch?“ fragte der
Mann neben ihm. Man hätte viele aus der Gruppe der dreißig
Reiter, ihrer har ten Sprache wegen, für Schweden halten können,
die hierher, in das Gebiet des langen Flusses, des großen Sees
und der nördlichen Berglandschaft, versprengt worden waren.
Dagegen stand die dunkle Farbe der Haut. Dagegen standen auch die
Waffen, die wahre Wunderwerke zu sein schienen. Und dagegen stand
ferner, dass sie an nichts glaubten, vor nichts Angst hatten,
vergleichsweise ungemein rasch zu sein schienen und wie der
leibhaftige Satan selbst ritten. Sie waren halbe Zentauren. Jedes mal
bevor sie eines der Mädchen in ihre kleinen, merkwürdigen
Zelte nahmen, zitterten die jungen Dinger.
    Der Anführer schlug mit dem schweren, zum Teil
stahlverstärkten Handschuh gegen den schwarzen Brustpanzer.
    Die Truppe zog sich auseinander. Der Galopp wurde schärfer
und härter. Erdklumpen wirbelten von den Hufen der Pferde durch
die Luft und prallten dumpf gegen Baumstämme. Hin und wieder
kamen die Reiter an Baumstümpfen vorbei, die zerbor -sten,
geschwärzt und zersplittert waren. Dies waren die Folgen des
Beschusses aus Feldschlangen oder anderem Geschütz.
    Als sie den Hohlweg passiert hatten, stürzten sich die Hunde
auf den Trupp. Es waren ausgemergelte, vor Hunger und Angst Halb
irrsinnige Tiere, deren Rippen scharf unter dem zottigen, schmutzigen
Fell hervorsahen und es durchstoßen wollten. Die Tiere bellten
nicht einmal mehr; sie röchelten und geiferten nur noch. Vor
sich sahen sie wohlgenährte Pferde mit gestriegelten, glänzenden
Fellen. Sie rochen gutes Leder, lebendige Haut, warmes Fleisch. Sie
stürzten sich besinnungslos auf den ersten Reiter, dessen Pferd
zu scheuen begann. Der Mann schätzte ihre Anzahl ab: es waren
rund zwanzig Tiere, meistens Bastarde. Der Anführer senkte die
Hellebarde, rammte deren Spitze einem der hochspringenden Tiere quer
durch den Körper. Dann - eines der Mädchen, die kreischend
ihr Pferd die Schräge des Han ges hochjagte, sah es genau und
wunderte sich noch Tage später darüber - riss der Anführer
die mehr als zwei Meter lange Waffe hoch schwenkte sie in einem
Halbkreis und erschlug mit dem kläffenden Hund einen zweiten.
Sein Pferd keilte aus und schleuderte ein Tier durch die Luft, das
gegen die
    Brust des dahinter galoppierenden Reiters flog und starb.
    „Die Schwerter!“ schrie einer der fünfzehn.
    Die Waffen befanden sich bereits in den gepanzerten Fäusten
der Männer. Selbst ein schielender Bettler würde jetzt
erkennen, dass zumindest fünfzehn der Reiter erstklassige
Krieger waren, die es mit jedem Feind aufnehmen konnten. Die Hunde
sprangen an den Pferden hoch, die wieherten, sich aufbäumten,
ausschlugen und sich im Kreis drehten. Die l angen schmalen Waffen
beschrieben Kreise, trafen auf zuckende Tierkörper. Der Galopp
ging weiter, entfernte sich vom Ausgang des Hohlwegs. Die Hunde
sprangen im Zickzack neben den durchgehenden Pferden hoch,

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