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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das lange Haar
des Mädchens auf seinem Gesicht spürte. Zärtlichkeiten,
Musik, Alkohol und Übereinstimmung der Gefühle - der
Nachmittag schwang langsam in den Abend. In einer prachtvollen
Wolkenbank versank die Sonne. Das Blau des Himmels, jetzt wolkenlos,
wechselte in ein purpurnes Schwarz über. Die Venus schob sich
blinkend über den Horizont. Mückenschwärme tanzten,
winzigen Thromben gleich, über dem träge strömenden
Wasser des Flusses. Radogarth öffnete die Augen und sagte
halblaut: Jch gehe schwimmen - und dann kannst du dein Versprechen
einlösen Liebster!“
    Atlan richtete sich auf, betrachtete die Kurve der Mädchenschulter
und erwiderte: ,Es gibt wenige Dinge, die ich mit größerer
Freude tue, Radogarth. Ich komme mit - das Wasser wird uns
erfrischen.“
    Sie ließen die dünnen Sandalen auf dem Kies liegen und
stürzten sich in das Wasser. Es hatte genau die richtige
Temperatur zwischen kühl und warm. Atlan sah sich mehrmals um,
schwamm zum anderen Ufer hinüber und wieder zurück. Es war
eine Wohltat, und schon während des Schwimmens stellte sich der
Hunger ein. Er hatte dem Mädchen versprochen, in jenem kleinen
Lokal zu essen, das an den Marktplatz an der einen und ans Flussufer
an der anderen Seite anstieß, etwa hundert Kilometer entfernt.
Sie trockneten sich flüchtig ab, gingen Hand in Hand zurück
in das Haus, zogen sich an und gingen wieder hinaus.
    ,Fährst du bitte?“ fragte Atlan und gab Radogarth den
Schlüssel.
    ,Mit Vergnügen. Rhodan wird den demolierten Gleiter schon
ersetzen“, sagte sie. Atlan hatte zu ihrer Fahrkunst ein
ausgesprochen schizoides Verhältnis. Zum Teil erfreute er sich
an ihren schnellen Reaktionen, zum anderen Teil zitterte er, wenn sie
ausgesprochen rücksichtslos fuhr, beziehungsweise schwebte. Der
kleine Gleiter hob sich, drehte sich auf der Stelle und schob sich
langsam zwischen den Stelzen des Hauses hervor. Er glitt schräg
die Böschung hinauf, nachdem er zwischen den Büschen im
Hochwasserbett des Flusses einen Zickzackkurs gefahren war.
    Endlich, mit aufgeblendeten Scheinwerfern, erreichten sie die
Straße. Sie führte, ein weißer Streifen geriffelten
Plastiks, indirekt von den Bordschwellen aus beleuchtet, zwischen den
dicken Baumstämmen und unter den geschlossenen Kronen hindurch.
Die Straße war wie ein Tunnel. Der Gleiter wurde schneller; es
war wenig Verkehr zu dieser Zeit. Radogarth fuhr wie ein Teufel -
schnell, die Kurven schneidend, und mit äußerster
Konzentration. Der Fahrtwind zerrte am Haar der beiden Personen.
Kilometer um Kilometer huschte vorbei, Lichter von Häusern
erschienen und verschwanden wieder.
    ,Es ist eine dieser herrlichen Nächte“, sagte Atlan
laut gegen das Summen und Pfeifen des Fahrtwindes. ,Wir werden ein
exzellentes Essen zu uns nehmen, den anderen Gästen zusehen und
die Sterne bewundern.“
    ,Und den leichten Landwein trinken!“ prophezeite Rado garth.
Sie verringerte die Geschwindigkeit, als das bewusst altmodisch
gehaltene Ortsschild auftauchte.
    „Vielleicht gibt es auch einen dicken, gemütlichen
Wirt, der für uns eine gute Flasche aus dem Keller holt“,
meinte Atlan.
    Der Gleiter wurde langsamer. Das Fahrzeug bog von der Hauptstraße
ab, das Mädchen orientierte sich schnell an einigen
Hinweisschildern und lenkte dann den Gleiter mit abgeblendeten
Scheinwerfern an den Gruppen der Einwohner vorbei, unter den Platanen
der Hauptstraße entlang, hinunter zum kleinen Hafen des
Flusses. Als Atlan sich umsah, bemerkte er die Ausdehnung des
Hauptplatzes. Er war ein regelmäßiges Rechteck, von den
alten Fronten der Häuser begrenzt. Ein Brunnen plätscherte.
Atlans Kopf drehte sich langsam, und dann erfassten seine Augen die
Vorderfront der Kirche. Sie war von einer Anzahl verborgener Strahler
angeleuchtet. Das Spiel von Licht und Schatten ließ sämtliche
Linien und Verzierungen übertrieben plastisch hervortreten. Eine
breite Treppe führte zu den schweren, uralten Portal hinauf.
Atlan zuckte zusammen, gleichzeitig meldete sich der Extrasinn:
    Nicht Hinblicken! Der Zwang zur Erinnerung taucht sonst auf!
    Atlan wusste genau, dass diese Ähnlichkeiten nicht zufällig
sein konnten. Was war Zufall? Wenn es Absicht war, s o konnte er dies
nicht erkennen. Aber es wirkte. Verdammt gut. Als der Gleiter eine
abschüssige Straße hinunterschwebte, geriet die Fassade
der Kirche aus Atlans Blickfeld. Das Extrahirn warnte:
    Noch ein paar dieser Anstöße, und du bist verloren! Die
Ähnlichkeiten summieren

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