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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Atmosphäre auf sich wirken. Das
Mädchen neben ihm blickte verwundert um sich und versuchte zu
begreifen, was sie hier sah und erlebte. Eine überschlägige
Zählung hatte etwa sechzig bis achtzig Männer vom gleichen
Typus ergeben, dazwischen einige, denen man ansah, daß sie von
Capucinu waren.
    „Er kommt!“
    „Still, er wird etwas sagen ...“
    „Welche Speisen wird er heute auftragen lassen?“
    „Ruhig!“
    „Und seine Kleidung!“
    Maras zögerte absichtlich, sich umzudrehen. Mhaloo stieß
einen kleinen erschrockenen Ruf aus und legte sich dann die Hand auf
den Mund. Ein respektvolles, höfliches Murmeln empfing Anche Ul
Kaest.
    „Du kennst ihn?“ flüsterte Maras.
    „Er war dabei, wie das Dorf überfallen wurde. Er
leitete den Überfall!“

    „Still jetzt!“ sagte Lombardi. „Warte!“
    Eine schmale Tür hatte sich geöffnet. Es war wirklich
wie der Auftritt auf einer Bühne. Der Star des Abends erschien
und wurde applaudierend empfangen. Lombardi sah einen schlanken Mann,
etwas größer als er, der einen feuerroten Anzug trug, mit
einigen funkelnden Schmuckgegenständen aus Gold. Er ging bis an
seinen Sessel heran, umfasste den Saal mit einem langen Blick und
begann zu sprechen. Maras erkannte die Stimme; sie war es gewesen,
die am Nachmittag gesungen hatte.
    „Seid willkommen, Freunde!“ sagte Anche. „Es
wird nur ein kleines Fest werden, ein gutes Essen, ein paar Gläser
Wein, etwas Zerstreuung...“ Seine Stimme wurde leiser und
verlor sich in einem Murmeln. Dann hob er wieder den Kopf, blickte in
Lombardis Richtung und sagte:
    „Wir begrüßen heute einen neuen Gast, der uns am
Nachmittag zugeflogen ist. Ein Mann, der weit gewandert sein soll und
viel gesehen haben muß. Willkommen! Darf ich deinen Namen
wissen?“
    Wenn mich nicht alles täuscht, dachte Maras, ist das ein
Akone. Oder ein Mann von einem Planeten, den die Akonen besiedelt
haben.
    „Ich bin Maras Lombardi“, sagte er laut und mit
ruhiger Stimme. „Unter den Stämmen Capucinus nennt man
mich den Wanderer.“
    Ul Kaest machte eine zerfahrene, unschlüssige Handbewegung
und deutete mit einem langen Zeigefinger auf das Mädchen.
    „Und jene Schöne der Nacht?“
    „Ich fand sie in der Nähe eines Schlachtfeldes. Dort
lagen tote Ormel, tote Reiter und tote Männer von AI Cur-Sura.“

    „Höchst interessant!“ sagte Anche. „Höchst
interessant. Nun, ich hoffe, ihr werdet euch hier wohl fühlen,
zumal ich sogleich auftragen lasse. Ruft die Musikanten!“
    Er klatschte mehrmals in die Hände, ging um den Sitz herum
und ließ sich fallen. Er wirkte wie ein Gelehrter, der
angestrengt arbeitete und sich vor jeder Unterbrechung scheute. Oder
wie ein alternder Spross einer ausgestorbenen Kaste von Menschen.
    Die Menschen setzten sich jetzt ebenfalls. Sie kamen aus den
anderen Teilen des Hauses und nahmen ihre Plätze ein. Mit der
Sicherheit heimkehrender Zugvögel fanden sie ihre Sitze und ihre
Nachbarn.
    Zwei Plätze, etwa zehn Schritte von Anche entfernt, blieben
leer Lombardi und das Mädchen setzten sich hin und warteten. Die
anderen unterhielten sich leise. Das ganze wirkte wie eine
Versammlung von Marionetten, wie das Zeremoniell am Hof eines
mächtigen Königs.
    Musikanten betraten den Saal, stellten sich in einer Ecke auf und
begannen zu spielen. Lieder und Melodien aus allen Teilen des
Planeten waren zu hören.
    „Das Essen!“
    Sklaven und Sklavinnen trugen in einer feierlichen Prozession
riesige Tafeln mit Braten und Früchten, Beilagen und Salaten
herum. Soßenbehälter dampften und verströmten
exotische Gerüche. Die Speisen waren raffiniert dekoriert und
sahen lecker aus.
    Das Essen wurde ausgeteilt, wobei man zunächst Anehe
bediente, dann von seinem Platz aus die übrigen, nach und nach,
mit Getränken und Speisen traktierte. Maras aß mit gutem
Appetit, aber nicht zuviel. Er trank auch nur zwei Becher Wein, denn
in dieser Nacht wollte er versuchen, aus dieser Szenerie zu
verschwinden.

    „Wanderer!“ rief Anche ihn plötzlich an.
    Maras hob den Blick und spießte ein Stück Braten mit
der Messerspitze auf.
    „Ja?“ fragte er in gleicher Lautstärke.
    „Du hast von einem Schlachtfeld berichtet, das du gesehen
habest. Wir vermissen etliche unserer Freunde. Kann es sein, daß
du sie dort in der Nähe getroffen hast?“
    Entweder war Anche so ungeheuerlich naiv, daß er keine
Schlüsse zog, oder aber er war beim Herannahen von Corsalis Daph
geflohen.
    „Um es genau zu sagen“, erwiderte Maras und

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