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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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systematisch, daß es keine Möglichkeit
gab, diese Räume von außen einzusehen. Der unaufdringliche
Luxus bewies, daß sein Gegner über mehr Kenntnisse und
mehr Können verfügte, als er angenommen hatte. Irgendwo
hier in der Stadt mußte das Raumschiff versteckt sein. Er
kehrte nachdenklich zu Mhaloo zurück, die verloren und
unschlüssig in der Mitte des Zimmers stand. „Mädchen!“
sagte

    Maras ernst, „wir haben einen Fehler gemacht. Einen Fehler,
der böse Folgen haben kann.“
    Sie nickte und biß sich auf die Lippen. Eine Schönheit,
dachte Maras flüchtig, wenn sie nicht in dieser archaischen
Kleidung stecken und aus ihrem Gesicht und dem Haar mehr machen
würde.
    „Wir sind nicht in der Stadt der Schamanen, wo jetzt die
Reiter und meine Freundinnen sind, sondern in der Prächtigen
Stadt. Von hierher kamen die Reiter, die unser Dorf überfielen.“
    Maras legte ihr kameradschaftlich die Hand auf die Schulter und
antwortete zögernd:
    „Fast jeder Fehler kann behoben werden. Wir können
jetzt nicht aus der Stadt hinaus, ohne daß uns die Übermacht
der Leute hier fangen würde. Aber wir werden heute nacht fliehen
oder morgen nacht. Es ist nicht weit bis zur Stadt der Schamanen, zur
Stadt des Sprechenden Schreins.“
    Sie nickte und deutete auf die Gegenstände ringsum. Es war
etwa zwei Stunden nach Mittag. Die Sonne prallte fast senkrecht auf
die Plätze, die Baumkronen und die Dächer.
    „Und was tun wir jetzt?“
    Maras lachte kurz und meinte:
    „Alles das, was uns angeboten wurde. Baden, Fingernägel
reinigen, essen und trinken und etwas Schlaf. Versuche, für das
Fest heute abend etwas schön auszusehen ... das werde ich,
glaube ich, in die Hand nehmen müssen.“
    Er zeigte ihr, wie das Bad funktionierte. Heißes und kaltes
Wasser lief aus einfachen, aber wirkungsvoll funktionierenden Hähnen.
Essenzen ließen das Badewasser schäumen. Maras unterwies
Mhaloo in allem, was ihr fremd war, dann zog er den Vorhang zu und
sich zurück.
    „Fatal!“ murmelte er. „Außerordentlich
fatal!“

    Sollte er umdisponieren und im Alleingang versuchen, diese Stadt
zu erforschen? Das dürfte sich bald als eine aufwendige Art von
Selbstmord herausgestellt haben. Nein! Er brauchte Verstärkung.
Zuerst mußte er mit den Schamanen sprechen, also blieb der
erste Plan für sein Handeln bestimmend. Er trat, während
Mhaloo begeisterte Schreie ausstieß und im warmen, duftenden
Wasser herumplätscherte, an ein Fenster, schob einen weißen
Vorhang zur Seite und sah hinaus.
    Er überblickte fast drei Viertel der Stadt.
    Kantenlänge mehr als ein Kilometer, registrierte er nüchtern.
Die Höhe der durchgehenden Mauer beträgt etwa zehn Meter.
Hier können etwa dreihundert Personen leben, von denen höchstens
ein Zehntel - oder doch mehr? - der Raumschiffbesatzung angehörte.
Die Prächtige Stadt schien jetzt ausgestorben zu sein, aber zu
ihrer Erhaltung gehörten viele Diener, vermutlich Sklaven. Maras
konnte sich vorstellen, daß die Geschichte von der Prächtigen
Stadt Abenteurer aus allen Teilen des Planeten angelockt hatte, die
jetzt hier wohnten und die Umgebung in weitem Umkreis tyrannisierten.
    Heute abend sollte ein Fest stattfinden - er würde die
wichtigen Männer kennen lernen. Vermutlich waren die Mädchen
und Frauen, die hier lebten, geraubt worden und hatten sich vom Luxus
und der einmalig schönen Umgebung betäuben lassen. Er würde
sehen.
    Es klopfte an der Tür.
    „Herein!“ rief er.
    Ein schüchterner Junge kam herein und schleppte ein
gewaltiges Tablett, das voller Speisen, Krüge und Gläser
stand.
    „Dorthin!“ sagte Maras und deutete auf einen niedrigen
Tisch.
    Der Knabe gehorchte; nur eine Frucht kollerte beim Absetzen vom
Teller.

    „Wohin geht der Herrscher dieser Stadt, wenn er allein sein
will oder mit neuen Waffen zurückkehrt?“ fragte Maras
leise und in vertrauenerweckendem Ton.
    Der Junge schüttelte verwirrt den Kopf und entfernte sich
schnell.
    „Dann nicht!“ sagte sich Maras. „Bereiten wir
uns also auf den Abend vor.“
    Er trat hinaus auf die Terrasse und musterte immer wieder die
Anlage so genau, daß er sie nach zwanzig Minuten analytischer
Versuche hätte zeichnen können.

12.

    Dieses viereckige System aus Irrgärten, weißen Steinen,
Mauern und Pflanzen, mitten in einem riesigen Palmenhain in der
Wüste, war nur tagsüber eine Oase von Stille und Ruhe.
Nachts änderte sich der Charakter der Prächtigen Stadt.
    Er schlug ins Bedrohliche um. Überall schienen sich

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