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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mörder
zu verstecken, in den zahllosen Winkeln lauerten Gefahren wie
Nachtvögel, die jetzt ihre Augen öffneten. Der Vollmond und
das lodernde Maximum des Sternes verwandelten die Anlage in ein
Bauwerk aus einer versunkenen Zeit. Steingewordene Märchen aus
alten Berichten, die von Generation zu Generation weitergegeben
worden waren.
    „Man sagt, es wären Fremde hierher gekommen, viele
Jahre zurück. Stimmt das, Maras?“ fragte Mhaloo.
    Sie sah jetzt bezaubernd aus.
    Maras hatte ihr Haar mit dem Vibromesser geschnitten, so daß
es jetzt nur bis zu den Schultern hing. Mit allen möglichen nur
halb bekannten Salben und Wassern war Mhaloo behandelt worden. Maras
hatte ihr auch Kleider herausgesucht, die bei der Flucht kaum hindern
würden. Sie sah nun aus wie eine der Schönen hier auf den
Wandelgängen und den Terrassen.
    „Das stimmt. Es kamen Fremde. Sie sind böse oder
wahnsinnig!“ sagte Maras und hob die Schultern.
    „Aber ein Mann, der eine solche Stadt baut, kann nicht
wahnsinnig sein!“ widersprach Mhaloo.
    „Gerade die Wahnsinnigsten bauen die schönsten Städte!“
versicherte Lombardi.
    Nirgendwo sah er das Zeichen Dherras. Aber er sah auch nicht den
geringsten Hinweis darauf, daß hier irgendwo ein Raumschiff
versteckt war. Wenn ja, wie sah es aus? War es kugelförmig wie
die terranischen Schiffe und die anderer raumfahrender Völker?
Wie konnte man in einer solchen Stadt ein großes Schiff
verstecken? Woher hatte das Geschütz

    gefeuert, das Deners Space-Jet vernichtend getroffen hatte? Auch
diese Fragen konnte Maras nicht lösen.
    „Eines ist sicher!“ brummte er verdrossen. „Die
Bewohner der Prächtigen Stadt wissen, daß sich zu viele
Hoorr und gesunde Palmen und andere Pflanzen nicht vertragen.“
    In der Stadt wurden nun die Lichter angezündet. Überall
in den Zimmern und im Windschatten der Terrassen brannten Öllampen
mit großen Flammen. Ein halbrundes Gebäude, das an der
Mauer lehnte und aussah wie ein verzierter Rundturm, den man in der
Mitte gespalten hatte, zog .Lombardis Aufmerksamkeit an sich.
Sämtliche Lichter dort wurden zur gleichen Zeit eingeschaltet.
Zuerst war da nur ein diffuses Glühen, das sich gleichmäßig
in strahlende Helligkeit verwandelte.
    Also doch ein Raumschiff! Oder wenigstens stromerzeugende
Maschinen, dachte Maras triumphierend.
    Auch er hatte sich umgezogen.
    Dieselben Stiefel, darüber eine weiche, weiße Hose, ein
langärmeliges Hemd fiel darüber. Der Gürtel war unter
der Hose verschwunden, alle wichtigen Stücke der Ausrüstung
trug Maras unsichtbar bei sich.
    Nur die Waffe war das Problem. Endlich hatte er sich entschlossen,
sie mit Verbandszeug unter den linken Unterarm zu kleben. Er stellte
sich vor einen Spiegel und zuckte mit den Schultern - ein sehr
aufmerksamer Beobachter würde merken, daß er nicht ein
harmloser Gast war. Noch galt er als ein solcher.
    „Es ist sehr schön hier!“ hörte er Mhaloo
neben sich sagen. „Ich möchte bleiben. Niemand muß
hier arbeiten, niemand...“
    Maras wirbelte herum und packte sie bei den Schultern. Er
schüttelte sie und sagte drängend und hart:

    „Auch auf dich wirkt die Stadt! Sie verführt dich! Höre
gut zu und vergiss nicht eines meiner Worte!
    Einst kamen Fremde hierher, aus einem unfassbar fernen Land. Sie
ließen diese Stadt erbauen. Es waren nur wenige ... wer also
baute die Stadt?“
    „Sklaven vielleicht... Arbeiter“, flüsterte sie
und starrte ihn angstvoll an. Maras' Gesichtsausdruck hatte sich
verändert. Er war wütend und ließ es auch das Mädchen
spüren.
    „Ganz richtig. Sklaven. Sie fingen überall Männer
ein und Frauen und zwangen sie, die Stadt anzulegen. Bäume
wurden hierher geschleppt und eingesetzt, Brunnen gebohrt, Steine
behauen! Viele Menschen haben lange und ununterbrochen an den Mauern
und Treppen gebaut.
    Und jetzt herrschen die Fremden, zusammen mit Mädchen, die
sie einst verschleppt haben. Sie sind, auf eine andere Art,
Sklavinnen geworden. Und sie alle haben viele Diener, die bis an ihr
Lebensende arbeiten. Ihr Lohn ist, daß sie leben dürfen.
Das ist das Schicksal, das du für dich eben herausgesucht hast.
    Denkst du noch daran, wie sie unbarmherzig euer Dorf überfallen
und alle, die sich wehrten, niedergemacht haben?“
    Sie senkte den Kopf und murmelte:
    „Ja. Du hast recht. Wir werden zu den Schamanen fliehen?“
    „So schnell es uns möglich ist - und wenn sie nicht
vorher mich umbringen“, sagte Maras.
    Jemand mit einer Fackel kam die Treppe

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