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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unterdrückte
Geräusche. Jemand hustete qualvoll. Dann krächzte ein
anderer:
    „Willkommen, wer immer du bist."
    „Ich bin Neros bester Mann", sagte ich bitter und
tastete um mich, während ich in die Knie ging. Ich fand einen
freien Platz auf feuchtem Stroh, das nach menschlichen Ausscheidungen
aller Art stank, und wickelte mich aus meinem Mantel.
    „Das sagte auch Seneca!" murmelte jemand.
    „Und jetzt Ruhe. Wir müssen ausgeschlafen sein, wenn
wir ausgepeitscht werden."
    Ich wickelte mich in meinen Mantel und legte mich ausgestreckt
hin.
    Ich schlief tatsächlich ein.
    Am nächsten Morgen weckte uns ein Wärter, der mit seinem
Schwertgriff gegen die Stäbe der Zellentür schlug und
schrie:
    „Holt euren Fraß, Verdammte!"
    Eine Klappe öffnete sich. Uns wurden Brote hereingereicht,
Töpfe mit heißer Suppe und Wein, Würste und Schinken
und ein großer Käse. Ich richtete mich langsam auf und riß
die anderen Männer zurück, die sich wie wilde Tiere auf das
Essen stürzten. Ich sah auf dem Käse das Zeichen des
Ktesios, und da wußte ich, daß er sich verkleidet hier
befand oder seine vielfältigen und verschlungenen Beziehungen
spielen ließ.
    „Zurück, ihr Narren!" donnerte ich und warf zwei
von ihnen hinter mich.
    Dann stellte ich mich vor das Essen, das am Boden stand. Ich
zählte ab und sah nacheinander in vierzehn Gesichter.
    Sie glichen den erbarmungswürdigen Gestalten, die ich in
Sardinia eingefangen hatte.
    „Schweigt!" sagte ich leiser. „Ihr seid alle
ausgehungert. Wenn ihr das Zeug in euch hineinschlingt, werden sich
eure Mägen wieder ausleeren. Wir teilen alles in fünfzehn
Teile, und in den nächsten Tagen wird das Essen immer so gut und
reichlich sein. Los jetzt!"
    Wir teilten alles miteinander.
    Nach einem guten halben Tag, der mir wie eine kleine Ewigkeit
vorkam, öffnete sich die Tür. Eine Wache mit gezogenen
Schwertern stand draußen. Ein Prokurator hatte sich vorn
aufgebaut, musterte uns verächtlich und heftete dann seinen
Blick auf mich.
    „Cäsar ist gnädig", sagte er in gemütlichem
Plauderton. „Seine Güte ist unaussprechlich groß. Er
bietet euch Verdammten das Leben an, oder wenigstens eine
Möglichkeit, in Ehre zu sterben."
    Wir standen da und starrten ihn an. War auch er bestochen?
    „Was bietet uns Nero?" fragte ich.
    „Nicht dir. Nur den anderen. Du bist Arcon?"
    Ich antwortete, indem ich den Kopf senkte.
    Du sollst offensichtlich auf andere Art sterben! flüsterte
der Extrasinn.
    „Ihr werdet elend in den Rachen wilder Tiere verenden".
sagte der Prokurator und zog verächtlich den Saum seiner Tunika
höher, als er den Schmutz am Zellenboden bemerkte. „Wenn
einer von euch kräftig genug ist, kann er sich zu den
Gladiatoren melden. Wer tritt vor?"
    Nach kurzem Zögern entschieden sich vier Männer.
    „Ihr vier?" fragte der Prokurator.
    „Ja. Ich!" sagte einer. Die anderen stimmten ebenfalls
zu.
    In der Provinz gab es den lanista, den Herrn der Gladiatoren, der
seine Truppe, die familia gladiatoria, an den Veranstalter der Spiele
vermietete. Gutes Essen und Trinken in der Gladiatorenschule lockte
junge Adelige und Enterbte in die Kasernen, aber gekaufte Sklaven und
arme Teufel, die sich freiwillig anschlossen, bildeten das
Hauptkontingent. Ein hoher Geldpreis würde sie belohnen, wenn
sie nach Ablauf des Kontraktes noch lebten, was selten der Fall war.
In Rom selbst gab es keine lanistae; Cäsar übte dieses
Gewerbe durch die Prokuratoren selbst aus. Ihnen gehörten ebenso
die wilden Tiere und die Gebäude an der via labicana. Der kleine
Prokurator schüttelte den Kopf und deutete auf die Männer.
    „Kommt mit."
    Er drehte sich um und stolzierte hinaus. Die vier Männer
stürzten ihm nach und wurden von der Wache aufgehalten. Die Tür
schloß sich wieder.
    „Morituri te salutant!” murmelte einer der
Zurückgebliebenen.
    Wir waren noch elf Gefangene. Bisher war mehr als ein halber Tag
verstrichen, ohne daß sich an meinem Status etwas geändert
hatte. Ich hoffte, daß Ktesios inzwischen erreicht hatte, was
wir ausgemacht hatten. Gegen Abend brachte uns ein unbekannter Posten
eine weitere Ration Lebensmittel. Wieder ausgezeichnetes Essen, das
wir uns teilten.
    Gegen Mittag, am vierten Tag, wurden draußen Stimmen laut.
Ich reagierte schnell, als mein Extrahirn mir zuflüsterte:
    Große Dinge nähern sich. Gib genau acht!
    Die Tür wurde aufgeschlossen und ruckartig aufgerissen. Vier
Reihen tief standen Soldaten da. Sie blickten starr und unbeteiligt
und

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