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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tote. Und Marcus Vinicius ist nicht
unter ihnen!" sagte ich.
    Ktesios warf die blutgetränkten Lumpen auf ein Feuer und
wandte sich, nur mit der leichten Untertunika bekleidet, an mich.
    „Morgen beim ersten Sonnenlicht wird Marcus Vinicius hier
sein. Bis dahin müssen alle Spuren des Kampfes beseitigt sein.
Und zwar so, daß des Marcus' scharfes Auge nichts entdeckt.
Nichts, Askhan!"
    Ich nickte.
    „Unsere Männer haben einige Verletzungen davongetragen.
Nichts Ernstes, Askhan. Sie verbinden sich gerade gegenseitig."
    Ich überlegte schnell. Was Ktesios gesagt hatte, war
zweifellos richtig. Was wußte dieser unbegreifliche Mensch
eigentlich nicht? Welchen infamen Trick konnte er nicht durch einen
raffinierten Gegenzug außer Kraft setzen? Ich sagte zu einem
Vorarbeiter:
    „Nehmt Netze und Seile von den Bäumen. Zerlegt den
Stier und macht viele Kessel mit Wasser heiß. Räumt die
Waffen zusammen und vergrabt sie in der Nähe des Moores, aber
so, daß euch niemand sieht. Und dann harkt den Hof. Scherben,
Feuerspuren, Blutspritzer ... Alles muß verschwinden. Eilt
euch, und meine Großmut ist euch allen sicher."
    Flavius deutete auf die umherliegenden Leichen.
    „Und die Toten?"
    „Jeder der Männer nimmt eine oder zwei Leichen mit. Wir
reiten schnell weg und werfen sie in den Tiber."
    „Einverstanden. Aber niemand darf euch sehen."
    „Das überlaß mir, Zenturio!" sagte Flavius
scharf. Er wandte sich um, lehnte seinen Schild
    gegen eine Mauer und unterhielt sich mit seinen Männern.
    Diejenigen, die nur wenig oder gar nicht verwundet waren, luden
sich zwei Tote auf die Pferde und ritten grußlos durch die
Dunkelheit davon. Nach und nach verschwanden die Leichen.
    Die schwerer Verletzten, denen ich mit der Hochdruckspritze
heilende Medikamente und Antibiotika einspritzte, kletterten in die
Sättel und ritten davon. Wir beluden den leichtesten Wagen, den
wir hatten, mit den restlichen Toten. Einige Legionäre
begleiteten ihn. Die besten und schnellsten Pferde hatten wir
davorgespannt.
    Der Wagen raste ratternd und klappernd durch die Nacht davon.
    Dann waren wir wieder allein.
    In fieberhafter Arbeit wurden sämtliche Spuren beseitigt. Die
Sklaven sammelten die Waffen ein und holten Schaufeln und
Grabwerkzeuge. Dann rannten auch sie davon. Als sie später, kurz
vor dem Morgengrauen, wiederkamen, brachten sie Lalaga mit und
versicherten, die Waffen würden im Moor langsam auf den tiefen
Grund sinken.
    Die Aufregung erfaßte uns jetzt erst richtig. Bis unser Bad
fertig war, setzten wir uns um den Kamin meines Zimmers und gingen
die Ereignisse der letzten Nacht noch einmal durch. In der Küche
begannen sie, Blutwürste herzustellen.
    Flavius sagte:
    „Wenn Marcus Vinicius einen solchen Überfall noch
einmal versucht, dann kommt er mit einer Legion oder der Reiterei der
Prätorianer. Dann sind wir verloren."
    Ktesios schüttelte mißbilligend den Kopf. Er schien vom
Ausgang dieses nächtlichen Kampfes befriedigt zu sein.
    „Zwei Möglichkeiten, Freunde. Entweder wagt er es nicht
mehr, denn inzwischen weiß mehr als die Hälfte von Rom,
daß unser Freund Askhan unverwundbar und unsterblich ist. Oder
aber er wagt es - und dann wagt er es offen, mit Neros Unterstützung
oder während Neros Abwesenheit. Wie man hört, will Cäsar
nach Korinth. Auch Olympiasieger, sagte er, sei er noch nicht gewesen
und wolle es nachholen."
    Ich warf ein:
    „Wenn er es offen wagt, werde ich jeden Kampf vermeiden.
Dann nämlich geht ein weiterer Teil unseres Planes, Ktesios, in
Erfüllung."
    „Richtig. Eine weitere Strafe auf dem Weg, Nero in den
Selbstmord zu treiben!" versicherte der Syrer mit einem Lächeln
von satanischer Bosheit.
    *
    Am nächsten Morgen erzählte mir Lalaga, ein Reiter in
einer prächtigen Toga stünde mitten im Hof und wünsche
mich zu sprechen.
    Marcus Vinicius! meldete sich der Extrasinn.
    Ich zog meine langen Hosen an, fuhr in die Stiefel und schnallte
den Gurt mit Schwert und getarnten Dolch-Strahlern um.
    Dann warf ich eine lederne Jacke über die Schultern und ging
hinunter.
    Ich erkannte ihn, meine Finger begannen unruhig zu zittern. Dies
war der Mann, der mich im Angesicht der Versammlung bei Nero
niedergeschlagen hatte.
    „Ein erstaunlicher Besuch!" sagte ich. „Warum
kommst du hierher, Vinicius?"
    „Nur ein Besuch", sagte er. „Und eine Warnung."
    Seine Stimme zitterte. Er hatte Reihen von gefesselten Gefangenen
erwartet und Leichen, die vor ihm ausgebreitet waren wie die
Jagdbeute des

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