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PR TB 116 Söldner Fur Rom

PR TB 116 Söldner Fur Rom

Titel: PR TB 116 Söldner Fur Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das
Schönste, was es gibt, nämlich durch ,, Raub ” zu
sterben.
    *
    Für uns alle auf dem kleinen Gutshof war es ein Jahr der
Ruhe. Aber diese Ruhe war nur scheinbar.
    Dauernd waren Ktesios und ich unterwegs. Wir sprachen mit
unzähligen Menschen und agierten gegen Nero. Der Gedanke, daß
ein Gegen-Cäsar aufgestellt und ausgerufen werden
    sollte, nahm greifbare Formen an. Alles verlief im geheimen.
    Wir rechneten damit, daß Marcus Vinicius mit uns abrechnen
würde.
    Wir sollten uns nicht täuschen.
    „Das ist sicher, nach allem, was wir erlebt haben und was
wir wissen", sagte der Syrer. Er schien geradezu intuitiv zu
wissen, wie unser Schicksal in den nächsten Monaten ablaufen
würde. „Wenn Marcus sich rächt, schickt er eine
Legion. Und du wanderst in den Circus, zu den Gladiatoren. Dort, im
Angesicht des Volkes, sollst du sterben. Wenn es nach ihm geht."
    „Da es aber nach uns geht, werde ich nicht sterben!"
erwiderte ich.
    „Trotzdem: Du wirst alles Glück der Welt brauchen!"
sagte er.
    Ich wußte genau, welches Risiko ich einging.
    Und so arbeiteten wir Tage und Wochen daran, dieses Risiko
stückweise zu verkleinern.
    Schließlich kam die bewußte Nacht.
    Wir waren bereit.
    „Sie kommen!"
    Ktesios nickte mir zu und verließ das Zimmer. Er nahm mit
sich, was er für seinen Teil des Planes brauchte. Er faßte
Lalaga an der Hand und verließ den Gutshof. Kurze Zeit später
hörte ich die Hufschläge. Ich trug nur die wichtigsten
Ausrüstungsgegenstände bei mir. Das Ende meines
Aufenthaltes in dieser verfluchten Stadt kam näher.
    Zuerst stoben einige Reiter der Prätorianergarde in den Hof.
    Zwischen ihnen, in prunkvoller Rüstung, Marcus Vinicius.
    „Askhan Arcon!" schrie er. „Komm heraus! Im Namen
Roms.
    Ich rief von der Terrasse:
    „In deinem Namen, Mörder! Ich komme."
    Ich trug nur die Stiefel, meinen Gürtel und den
Zellaktivator. Aber in den Stiefelschäften waren die tödlichen
Waffen verborgen. Sie durften Ktesios nicht finden, denn über
ihn war jetzt allein die Verbindung mit Rico und dadurch mit der
Tiefseekuppel möglich. Hinter Vinicius schoben sich Schilde,
Helme und Speere in das Licht der Fackeln und Öllampen.
Verängstigt drückten sich die Sklaven und Arbeiter an die
Wände.
    Genauer: es gab hier keine Sklaven mehr - ich hatte sie alle
freigelassen und die Urkunden unterschrieben. Ich zog den Mantel
enger um meine Schultern und ging die Stufen in den Hof hinunter.
    „Was willst du, Marcus?" fragte ich laut.
    „Auf Befehl Neros. Du bist mein Gefangener. Wir wissen, daß
du an einer Verschwörung gegen Nero beteiligt bist. Du bist
verhaftet und vom Cäsar ,ad bestias' verurteilt worden."
    „Dann hast du dein Ziel erreicht, Feigling!" sagte ich
und hob den Arm. Man brachte mein Pferd, und ich sagte, etwas leiser:
    „Du brauchst keine Angst zu haben - ich werde nicht zu
fliehen versuchen."
    „Das wäre nichts als eine Verkürzung deines
Lebens. Sieh dich um!" entgegnete er haßerfüllt.
    Der Hof hatte sich mit Soldaten gefüllt. Ich entdeckte einige
bekannte Gesichter darunter; meine ehemaligen Legionäre. In
ihren Augen war ein verdächtiges Funkeln. Ich wußte, daß
Ktesios sie eingeweiht hatte und fühlte mich nun wesentlich
sicherer.
    Ich schwang mich in den Sattel.
    Vermutlich war dies der letzte Ritt auf meinem Rapphengst.
    „Wohin bringst du mich?"
    „In die Verliese des Circus Maximus!" sagte er hart.
    Im ersten Morgengrauen befanden wir uns in der Nähe des
riesigen Steinbauwerks. Dort fanden bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein
neues Amphitheater erbaut war, die Spiele statt. Ich wußte, wie
sie verliefen - auch hier kannte Neros Blutdurst keine Grenzen. Eine
Abteilung der Soldaten brachte mich hinunter in den Teil, in dem sich
die zum Tod in der Arena Verurteilten befanden. Ein stechender
Raubtiergeruch lag in der Luft, und ich hörte das Knurren von
Tigern und Löwen.
    „Wann sind die nächsten Spiele?" fragte ich
lächelnd einen Legionär.
    Der Mann starrte mich fassungslos an.
    „Drei Wochen!" sagte er. „Vielleicht kannst du
dein Leben retten!"
    Ich hob die Schultern und fragte leichthin zurück:
    „Indem ich mich zu den Gladiatoren melde?"
    „Ja. Wenn Nero gnädig ist, gewährt er dir diesen
Vorzug."
    „Ich habe keinen Grund, an Nero zu zweifeln!" sagte
ich.
    Er blieb kopfschüttelnd stehen, als man eine Zellentür
aufsperrte und mich hineinstieß.
    Die Tür schlug zu. Sternenlicht fiel durch ein hochliegendes
vergittertes Fenster hinein. Vor mir waren

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