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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stubenrein
sei.
    »Wahrscheinlich ist das Tier sauberer als Sie, mein Herr.
Nun fahren Sie schon die Rampe aus, damit wir einsteigen können.
Wenn möglich, wollen wir vor Dunkelwerden am Ziel sein. Ich habe
alles ordnungsgemäß bestellt und bezahlt.«
    Gesine machte einen weiteren Schritt auf den zweiten Piloten zu,
der sie noch immer neugierig anstarrte, als habe er noch nie eine Kuh
gesehen.
    »Gut, steigen wir ein, Dr. Rotkel. Aber Sie tragen die
Verantwortung, wenn das Tier den Laderaum beschmutzt. Kommen Sie.«
    Rotkel folgte ihm zum Gleiter, blieb jedoch wie angewurzelt
stehen, als hinter ihm ein Schrei ertönte. Gesine hatte den
zweiten Piloten auf ihre eigene liebenswürdige Art und Weise
begrüßt, indem sie ihm das Gesicht mit ihrer großen,
feuchten und rauhen Zunge abschleckte. Der Mann versuchte
erschrocken, die so gezeigte Zuneigung mit beiden Händen
abzuwehren, wobei er stolperte und hinfiel.
    »Laß das, Gesine!« befahl Rotkel energisch. »Ihr
kennt euch doch noch gar
    nicht. Los, einsteigen!«
    Der Chefpilot hatte inzwischen die Rampe ausgefahren, die in den
Laderaum führte. Gesine trottete darauf zu, sah sich noch einmal
fragend um, und spazierte dann widerstandslos in den Gleiter hinein,
als hielte sie ihn für ihren Stall.
    Der zweite Pilot hatte sich inzwischen aufgerappelt.
    »Das Biest ist ja gemeingefährlich«, schimpfte
er. »Und so was transportieren wir! Man müßte
Gefahrenzulage beantragen.«
    »Reden Sie keinen Unsinn, Mann!« fuhr Rotkel ihn
wütend an. »Niemand ist harmloser als meine Gesine.«
    »Was hätte ich denn machen sollen?« erkundigte
sich der Pilot ebenso wütend. »Vielleicht
zurückschlecken?«
    Der Chefpilot winkte vom Cockpit aus seinem Kollegen zu.
    »Nun komm schon, Mac! Willst du vielleicht einer Kuh wegen
eine Diskussion anfangen? Wir haben einen Auftrag, und der wird
erledigt. Waschen kannst du dich später.«
    Rotkel vergewisserte sich, daß man das angegebene Ziel
kannte und begab sich in den Laderaum, um seiner Gesine beizustehen.
Schließlich war das Tier noch nie mit einem Gleiter geflogen,
und vielleicht wurde ihr wirklich schlecht. Der Laderaum hatte große
Sichtluken, was Rotkel äußerst angenehm war. Er flog nicht
gerne blind.
    Gesine hatte ähnliche Ambitionen. Sie stellte sich neben
ihren Herrn und schaute hinaus auf den abgegrasten Park mit seinen
Blumenresten. Langsam und absolut erschütterungsfrei erhob sich
der Gleiter und stieg in die Höhe.
    Gesine stieß einen klagenden Ruf aus, als sich die Wiese
immer mehr verkleinerte und schließlich so aussah, als könne
man sie mit einem Happen verschlingen. Nicht nur die Wiese, sondern
zugleich auch den ganzen Park samt dem Hospital.
    »Na, Gesinchen, wie gefällt dir das? Wir fliegen!«
    Gesines Meinung dazu blieb indifferent. Sie blieb so lange am
Fenster, bis Hospital mit Park aus dem Sichtfeld glitten, dann wankte
sie in die Mitte des Raumes und legte die Ohren vor die Augen, um
nichts mehr zu sehen und zu hören. Immerhin schien ihr nicht
übel zu werden. Sie hatte nur keine Lust, die große Welt
so klein werden zu sehen.
    Die Boldenberge waren nicht sehr hoch und lagen klimatisch sehr
günstig. In den stillen Tälern gab es Erholungsheime und
kleine Siedlungen. Auf den höher gelegenen Almen standen einsame
Hütten und vereinzelte Hotels, die man nur mit einem Gleiter
erreichen konnte.
    Rotkel deutete durch das Fenster nach unten.
    »Sieh nur, Gesine, da liegt unser künftiges Heim!«
Er drehte sich um. Die Kuh schien die Welt vergessen zu haben. Reglos
stand sie mitten in dem Laderaum, Augen und Ohren verschlossen,
völlig teilnahmslos. »Sei nicht beleidigt, hörst du?
Es gibt herrliches Gras dort - das sagte ich dir doch schon. Du wirst
dich wohl fühlen, und jeden Tag werden wir Spazierengehen.
Weihnachten feiern wir im Freien an einem Lagerfeuer.«
    Gesine öffnete vorsichtig ein Auge und warf Rotkel einen
vorwurfsvollen Blick zu. An ihm vorbei konnte sie die ersten
Berggipfel erkennen, darunter dunkelgrüne Wiesen und noch etwas
tiefer die Wälder. Die Lebensfreude kehrte zurück, und
wenig später stand sie neben dem Arzt und blickte hinaus.
    Mit einem sanften Ruck landete der Gleiter, die Tür öffnete
sich und die Rampe wurde ausgefahren. Rotkel griff in Gesines
Plüschfell und zog sie mit sich. Die Kuh sah verdutzt auf das
kniehohe, saftige Gras, dann gab sie einen merkwürdigen,
trompetenartigen Laut von sich, warf alle vier Beine seitlich in die
Luft und galoppierte dann davon, an

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