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PR TB 118 Planet Der Kidnapper

PR TB 118 Planet Der Kidnapper

Titel: PR TB 118 Planet Der Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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terranische Zwergkuh,
hatte einen breiten Schädel, in dem zwei große, unendlich
traurige Augen saßen. Ihre langen Wimpern hätten leicht zu
einem Filmstar gepaßt, und in der Tat schien Gesine auch oft
unter Lampenfieber zu leiden, denn ihre Wimpern zitterten ängstlich,
so daß ein ahnungsloser Betrachter den Eindruck haben mußte,
die seltsame Kuh blinzle ihm vertraulich zu.
    Ihr dürrer Schwanz war lang und außergewöhnlich
beweglich. Sie vermochte mit ihm Zeichen zu geben, und manchmal
formte sie damit deutlich lesbare Buchstaben, wenn sie sich
verständlich machen wollte. Wenigstens wurde das von Dr. Rotkel
behauptet.
    Gesine hatte große, dünne und zusammenfaltbare Ohren.
Wenn Rotkel mit ihr schimpfte, pflegte sie diese Ohren schamhaft vor
die Augen zu legen, was den Choleriker fast immer sofort dazu
brachte, seine Strafpredigt unverzüglich abzubrechen und das
arme Tier zu streicheln.
    Daß Gesine drei Beinprothesen hatte, verdankte sie
ausschließlich der ärztlichen Kunst ihres Herrn und
Gebieters. Raumfahrer hatten sie einst von ihrem Heimatplaneten
mitgebracht, da sie die Ansicht vertraten, gerade die scheinbar
unendliche Traurigkeit der Kuh könne die armen Patienten auf
Tahun wieder munter machen, sie aufheitern und erfreuen. Die
Erfahrung hatte gelehrt, daß diese absurde Idee genau richtig
war.
    Für Dr. Rotkel war Gesine, als sie auf Tahun eintraf, so
etwas wie eine Offenbarung. Er entschied sich sofort für sie und
schloß sie in sein Herz.
    Wenn Gesine sich aufregte, und auch das kam vor, oder wenn sie
traurig war, was ebenfalls nicht selten der Fall war, trat aus den
Drüsen zu beiden Seiten des Nackens eine klare, aromatisch
duftende Flüssigkeit hervor, die sich mit dem zarten Plüschfell
vermischte und dafür sorgte, daß die seltsame Kuh tagelang
äußerst angenehm roch. Das Sekret hatte vor mehr als einem
halben Jahr als Grundlage für ein Serum gedient, mit dem eine
gefährliche Seuche geheilt werden konnte.
    Seitdem wurde Gesine von dem ärztlichen Personal, allen
Krankenschwestern und auch den Patienten nicht nur geliebt, sondern
schon fast verehrt.
    Sie war eben eine ganz besondere Kuh, auch wenn sie keine Milch
gab.
    Nachdem Rotkel seinem Stellvertreter Dr. LeFink die letzten
Anweisungen erteilt hatte, verließ er den Gebäudekomplex
durch das Hauptportal und überzeugte sich davon, daß man
sein Gepäck zu dem inzwischen im Park gelandeten Gleiter
gebracht hatte. Ganz in der Nähe stand Gesine zwischen
abgegrasten Blumenbeeten und sah neugierig zu, was sich mal wieder
    anbahnte. Als sie Rotkel erblickte, wedelte sie erfreut mit den
Ohren und stakste ihm entgegen.
    »Gutes, altes Mädchen«, begrüßte sie
der Chefarzt und streichelte sie. »Ich hoffe, du verstehst, was
ich zu dir sage - manchmal tust du das ja. Wir machen Ferien, Urlaub,
wir spannen aus. Wir fliegen in die Berge und erholen uns, nur wir
beide, du und ich. Da oben gibt es herrliche Wiesen mit
gutschmeckenden Blumen, eiskalte Bäche und schattige Wälder.
Wir werden in einer Hütte wohnen, jeder für sich natürlich,
und morgens nur durch die Sonne geweckt werden. Nun, freust du dich?«
    Gesine zeigte, daß sie sich freute. Sie klatschte dem
ahnungslosen Rotkel den haarlosen Schwanz mitten ins Gesicht und
galoppierte dreimal um ihn und den Gleiter herum. Dann blieb sie
plötzlich stehen, als habe sie begriffen, was sie da angestellt
hatte, und klappte die Ohren vor die geschlossenen Augen.
    »Du Rindvieh!« brüllte Rotkel unbeherrscht, riß
sich aber zusammen, als die beiden Piloten des Gleiters neugierig
herbeigeschlendert kamen. »Ei, wer wird denn Angst vor einem
kleinen Flug haben? Nun komm schon, mein Kleines, sehen wir uns
deinen Stall mal näher an. -Mach die Augen auf, Gesine! Weg mit
den Ohren!«
    Die Kuh gehorchte und wandte dann ihre volle Aufmerksamkeit den
beiden Gleiterpiloten zu, die sie grinsend betrachteten. Natürlich
kannte jeder die Geschichte von Rotkel und seinem Liebling, und sie
wußten auch, daß er schrecklich wütend werden
konnte, wenn man das Tier beleidigte. Grinsen gehörte schon fast
dazu.
    »Haben Sie das Gepäck verstaut?« erkundigte sich
Rotkel und ignorierte die neugierigen Gesichter einiger Patienten
hinter den nahen Fensterscheiben des Hauptgebäudes. »Wo
ist die Gangway für Gesine? Wir können doch das arme Tier
nicht in den Laderaum tragen?«
    »Ist sie stubenrein?« fragte der Chefpilot.
    Rotkel starrte ihn an, als habe man ihn gefragt, ob er

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