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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nutzung des konventionellen Fusionsprozesses
jahrzehntelang verzögert wurde, weil es kein Mittel gab,
ausreichende Mengen von Wasserstoff in vollionisiertem Zustand
aufzubewahren. Das Problem wurde schließlich gelöst - das
der Aufbewahrung ionisierten Wasserstoffs ebenso wie das der
Verwahrung von Nugas. Und Quellen von natürlichem Nugas gab es
überall im Universum, das Zentrum jeder einigermaßen
aktiven Sonne enthielt Millionen und Milliarden Tonnen von
Protonenbruchstücken.
    Auf Ariovist begann eine umfangreiche Serie von Versuchen. Ein
Situationstransmitter maahkscher Bauart, für diesen
Verwendungszweck leicht modifiziert, wurde errichtet und
transportierte besonders gefertigte Nugas-Behälter im Schutz
ihres eigenen Schirmfelds in die mörderische Hitze des Zentrums
von Gallivant. Mit Nugas gefüllt, kehrten die Behälter nach
Ariovist zurück. Besondere Vorrichtungen, die im Innern des
Behälters ein fusionsverhinderndes Feld erzeugten, bewahrten das
Nugas in seinem ursprünglichen Zustand. Meßergebnisse
besagten, daß der Zerfall des Nugas-Zustandes mit einer
Halbwertszeit von mehr als zehntausend Jahren erfolgte. Das Nugas im
Innern der Behälter war also für alle praktischen Zwecke
absolut stabil.
    Damit war nicht nur die kommerzielle Anwendbarkeit der
Energieerzeugung aus Nugas bewiesen, sondern auch die Zukunft des
Kunstplaneten Ariovist sichergestellt. Ein Team von Regierungsplanern
errechnete, daß es finanziell am günstigsten sei, auf
Ariovist einen zweiten, konventionellen Transmitter zu installieren,
der die Behälter mit Nugas auf dem schnellsten Wege
    zur Erde beförderte, wo die eigentliche Energiegewinnung in
einem Kraftwerk stattfand. Sobald die Nugas-Gewinnung den von den
Planern errechneten Sollwert erreicht hatte, war mit einem
Leistungsausstoß von knapp 3000 Gigawatt zu rechnen.
Konservativ rechneten die Planer mit einem Nettogewinn von einem
Solar pro hunderttausend Kilowattstunden, oder mehr als
siebenhunderttausend Solar pro Tag.
    Das Nugas-Projekt schien wie von der Natur für die Verwendung
im Rahmen des Besserungsprogrammes für Unterprivilegierte
geschaffen. Die Regierung hatte, um die kommerzielle Nutzbarkeit von
Nugas unter Beweis zu stellen, schon mehr als zehn Milliarden Solar
in Ariovist investiert. Der Situationstransmitter stand und arbeitete
einwandfrei. Ebenso waren insgesamt achthundert Nugas-Behälter
vorhanden, von denen jeder knapp zwei Millionen Solar gekostet hatte.
Angesichts dessen war es verhältnismäßig billig,
einen konventionellen Transmitter zu erstellen, der die Verbindung
mit der Erde besorgte und zwölfhundert weitere Behälter zu
produzieren, so daß der Nugas-Vertrieb so rasch wie möglich
auf das Soll-Niveau gebracht werden konnte. Es war vorgesehen, pro
Tag rund sechzehnhundert Behälter zur Erde und zurück zu
schicken. Die restlichen vierhundert blieben als Reserve.
    Die Regierung investierte also weitere vier Milliarden Solar und
hielt inzwischen nach Sozialunterprivilegierten Ausschau, die das
Projekt aus den Händen der Regierung übernehmen und auf
diese Weise ihr Los verbessern könnten. Es war nicht schwer,
Geeignete zu finden. Man entschloß sich für die Siedler
auf Agraria, die sich seit zwei Generationen abmühten, dem Boden
ihrer Wahlheimat ein Existenzminimum abzuringen und nach fast
einhundert Jahren nicht enden wollender Naturkatastrophen schließlich
auf Subventionen von der Erde angewiesen waren. Der Vorschlag, den
Nugas-Betrieb zu übernehmen, wurde auf Agraria mit Begeisterung
angenommen. Zweihunderttausend Siedler - Männer, Frauen und
Kinder - ließen sich auf Ariovist nieder. Der Rest - etwa
    fünfzigtausend Enttäuschte - kehrte für immer zur
Erde zurück.
    Das Projekt ließ sich zunächst vielversprechend an. Ein
stetig wachsender Strom von wohlgefüllten Nugas-Behältern
floß von Ariovist zur Erde. Zuerst waren es achtzig pro Tag,
dann zweihundert. Dann kam die Katastrophe, die die ganze Milchstraße
ergriff. Der Schwarm, eine künstliche Kleingalaxis, von fremden
Intelligenzen beherrscht, erschien vor den Toren des solaren
Herrschaftsbereichs. Die unheimliche Technologie der fremden
Angreifer bewirkte eine geringfügige Veränderung der
galaktischen Gravitationskonstante, die sich dahingehend auswirkte,
daß bislang intelligentes Leben seiner Intelligenz beraubt
wurde und in die Primitivität zurücksank. Die Gefahr des
Schwarms wurde schließlich gebannt. Im Jahre 3443 schwand der
Zustand der Verdummung, und die

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