PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk
Abschluß.
Welche
Informationen werden hier noch benötigt? Ich verlange .«
»Zum Beispiel die Information«, unterbrach ihn Mark
Richter kühl, »daß infolge der skrupellosen
Machenschaften Ihres Unternehmens weit über hundert Menschen auf
Ariovist den Tod gefunden haben.«
Belcindor schnappte nach Luft.
»Das ist unerhört!« schrie er in höchster
Wut. »Das ist eine völlig haltlose Beschuldigung. Ich
verlange, daß dieser Mann sofort hinausgeworfen wird. Was man
von ihm zu halten hat, weiß man ja ohnehin. In Miami war er der
Genosse eines berüchtigten Gangsters .«
»Ich habe Beweise«, unterbrach ihn Mark Richter
abermals.
»Beweise? Welch ein Quatsch! Es gibt keine Beweise!«
Richter wandte sich halb zur Seite und winkte. Auf seinen Wink hin
öffnete sich die Tür ein zweites Mal. Eine selbstfahrende
Bahre glitt herein. Auf der Bahre lag ... ein Mensch? Ein Mensch
konnte es nicht sein, denn der geschwärzte Stummel, der dort aus
den Schultern ragte, wo bei einem Menschen Hals und Kopf sitzen, war
ohne Zweifel aus Metall.
»Ein Roboter namens Sibald Tilly«, wandte sich Richter
an Oleg Belcindor, dem vor Angst und Überraschung die Augen aus
den Höhlen zu quellen drohten. »Jüngst beschäftigt
als Cheftechniker der Firma Mesonics, die inzwischen insgeheim von
der Tri-Star-Corporation aufgekauft wurde, und hauptverantwortlich
für die Unfälle auf Ariovist. Ich bin sicher, daß
Fachleute, wenn sie den Robot analysieren, genau diejenige
Programmierung finden werden, die den Robot dazu befähigte, die
Fehlleistungen des ariovistischen Transmittersystems nach Belieben
und unentdeckt herbeizuführen.«
Da brach Oleg Belcindor zusammen.
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Neuigkeit: Sämtliche
Geschäftsstellen der Riesenfirma Tri-Star wurden geschlossen.
Das leitende Personal von Tri-Star wurde verhaftet. Mittelbare und
unmittelbare Beihilfe zu mehrfachem Mord und Verschwörung
gegen die Verfassung und Gesellschaftsordnung des Solaren Imperiums
waren die Hauptanklagepunkte. Liegenschaften und Vermögen der
Tri-Star, soweit sie sich innerhalb der Grenzen des Imperiums
befanden, gingen vorläufig in die Hände des Staates über.
Festgenommen wurde auch sämtliches Personal der Firma
Mesonics, sowie zwei in der Unterwelt des Terra-Sektors Nordwest
weitbekannte Figuren: Mallon Littwitz und Mario Hathaway, die aus
Profitgier mit der Tri-Star gemeinsame Sache gemacht hatten. Gegen
Oleg Belcindor, den wichtigsten Mann der Tri-Star-Corporation
innerhalb des Imperiums, wurden außerdem noch zwei gesonderte
Verfahren angestrengt: eines wegen Mordes an einem Mann namens Gideon
Mars, der früher die Geschäftsstelle der Mesonics in Miami
geleitet hatte und umgebracht worden war, weil Belcindor erstens
fürchtete, daß Mars Mark Richter gegenüber nicht
dichthalten würde, und weil zweitens Gideon Mars sich dem
Versuch der Tri-Star, Mesonics aufzukaufen, energisch widersetzte.
Das zweite Verfahren drehte sich um die Ermordung einer Hosteß
namens Gladia Perez, die Oleg Belcindor eine Zeitlang zur Irreführung
des SolAb-Spezialisten Richter benutzt und dann beiseitegeschafft
hatte, weil sie mehr sagte, als sie hätte sagen sollen. Ein Team
von Biologen wies übrigens einwandfrei nach, daß Oleg
Belcindor in der Tat ein Ara war, der sich mit Hilfe kosmetischer
Operationen so hatte herrichten lassen, daß er für einen
Terraner gehalten werden konnte. Die Papiere, die seine
Staatszugehörigkeit zum Solaren Imperium nachwiesen, waren
gefälscht.
Eine drastische Wendung nahm auch der Verlauf der Dinge auf
Ariovist. Eine Gruppe von Spezialisten, die in ihrem Gepäck die
Leiche des Roboters Sibald Tilly mitführte, traf auf der
Siedlerwelt ein und wies nach, daß die Sabotage der
Transmitterstation mit Hilfe der in Tillys Körper gespeicherten
Programme systematisch betrieben worden war. Übrigens erwies es
sich im Laufe der
Untersuchungen, daß sämtliche Cheftechniker der
Mesonics - auch Meszoklu, den Mark Richter kurz kennengelernt hatte -
Roboter waren. Auf diese Weise wurde auch bei Ablösung der
Techniker für die Kontinuität der Sabotage gesorgt.
Es gelang den Spezialisten, die Transmitter wieder in Betrieb zu
setzen. Als der Betrieb zehn Tage lang ohne den geringsten Versager
vonstatten gegangen war, besannen sich die Siedler auf Ariovist eines
Besseren und riefen Eyrie Driscoll auf den Sitz des Präsidenten
des Genossenschaftsrats zurück.
Unbehelligt ging aus dem ganzen Durcheinander
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