PR TB 124 Die Festung Der Marsianer
können uns folgen, sobald sich der Tunneleingang
wieder geöffnet hat. Aber für Lubomir bleibt die gesamte
Anlage tabu.“
„Ich fürchte, er richtet sich nicht danach, Perry“,
erklärte der Staatsmarschall.
„Wie soll ich das verstehen?“
„Lubomir ist verschwunden. Eben stand er noch mit den beiden
Diplomaten zusammen - und jetzt ist er fort, als hätte er sich
in Luft aufgelöst.“
„In Luft wohl kaum“, sagte Rhodan, der sich an die
Fähigkeit des Roboters erinnerte, in zahllose winzige Segmente
zu zerfallen, die koordinierte Operationen durchführen konnten.
„Aber ,aufgelöst’ kann stimmen.“
Als Reginald Bull nichts darauf erwiderte, rief Perry Rhodan:
„Hörst du mir überhaupt noch zu, Bully?“
Doch der Staatsmarschall antwortete nicht, obwohl die grüne
Kontrollampe an Rhodans Helmtelekom anzeigte, daß sein Gerät
einwandfrei funktionierte.
„Das verstehe ich nicht“, murmelte der
Großadministrator.
„Ich schon, Sir“, sagte Tatcher a Hainu. „Zwischen
uns und der Außenwelt ist ein Sperrfeld errichtet worden.“
„Das würde bedeuten, daß jemand das letzte
Funkgespräch registrierte und erstmals eine gezielte Reaktion
angelaufen ist“, meinte der Großadministrator.
„Höchstwahrscheinlich“, erwiderte der Marsianer.
„Wir müssen mit weiteren Reaktionen rechnen, fürchte
ich. Am klügsten wäre es sicherlich, umzukehren, aber wie
ich Sie kenne, werden Sie davon nichts wissen wollen, Sir.“
„Selbstverständlich nicht. Doch da unser Standort
wahrscheinlich angepeilt worden ist, schlage ich vor, wir wechseln in
einen anderen Gang über. Hier dürften wir irgendwo vor uns
erwartet werden.“
Captain a Hainu nickte und kehrte um. Diesmal verzichtete er auf
Abzählreime und wählte einfach das nächstliegende Tor
aus. Er ging etwas schneller als zuvor, musterte aber dennoch die
Wände, den Boden und die Decke sorgfältig im Schein der
Atomlampe.
Aber zur Überraschung der vier Männer gab es hier keine
heimtückischen Fallen. Unbehelligt gelangten sie in einen
Quergang, wandten sich nach rechts und stießen etwa dreihundert
Meter weiter in eine zweite große Halle vor.
Und diesmal entdeckten sie die ersten Beweise dafür, daß
dieses Tunnelsystem einmal bewohnt gewesen war. Es war nicht viel.
Drei flache Anhäufungen hellgrauen Staubes, deren Konturen
allerdings eindeutig verrieten, daß es sich um die zerfallenen
Überreste humanoider Lebewesen handelte.
„Die Tatsache, daß die Toten nicht bestattet wurden,
scheint darauf hinzudeuten, daß es sich um die letzten
Überlebenden der Bunkerbewohner handelte“, sagte Perry
Rhodan nachdenklich.
„Etwas anderes spricht dagegen, Sir“, wandte Tatcher a
Hainu ein. „Die organischen Substanzen zerfallen natürlich
im Verlauf eines großen Zeitraumes, aber es gibt
Ausrüstungsteile, die absolut korrosionsfest sind. Sie müßten
erhalten geblieben sein. Ich nehme an, es gab noch andere
Überlebende, und diese Personen nahmen den Toten die Ausrüstung
ab.“
„Und warum ließen sie die Leichen dann einfach
liegen?“ fragte der Großadministrator.
Tatcher lächelte.
„Vielleicht, um den Eindruck zu erwecken, daß das die
drei letzten Überlebenden waren, Sir.“
„Auf jeden Fall sind wir in einer Sackgasse“, erklärte
einer der Oxtorner. „Hier geht es nicht weiter.“
Das hatte Perry Rhodan auch schon bemerkt. In dieser Halle gab es
nur das Tor, durch das sie gekommen waren. Er bedauerte, daß
sie keine Zusatz-Ausrüstung, wie beispielsweise
Hohlraum-Resonatoren, bei sich hatten.
Captain a Hainu winkte nur ab, als der Großadministrator
sich entsprechend äußerte.
„Ein Geologenhammer und ein erfahrener Geologe sind besser
als ein HohlraumResonator, Sir.“
Er klopfte die Wände der Halle ab und sagte enttäuscht:
„Hier geht es tatsächlich nicht weiter. Es gibt keine
Hohlräume hinter den Wänden. Folglich müssen wir
umkehren und uns beim Quergang nach links wenden.“
Sie gingen den Weg bis zum breiten Korridor zurück,
überschritten ihn und eilten den Quergang nach der anderen Seite
entlang. Auch dort gelangten sie schließlich in eine große
Halle, und auch dort endete ihr Weg in einer Sackgasse.
„Es scheint, als wären wir bereits am Ende des
Bunkersystems angekommen“, meinte der Großadministrator.
Aber in seiner Stimme schwangen Zweifel mit.
Captain a Hainu nahm wieder seinen Geologenhammer, um die Wände
der Halle zu überprüfen - und diesmal versicherte er, einen
Hohlraum
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