PR TB 127 Der Tödliche Aktivator
erklärte
Rhodan. »Ich wünschte, ich hätte öfter
Gelegenheit, mich mit solchen Männern zu unterhalten. Wie kommt
es, daß er uns begleitet?«
»Das ist eine umständliche Geschichte.«
»Du könntest versuchen, sie mir knapp und ohne große
Umschweife zu erzählen.«
»Nun gut. John D. arbeitet an einem besonders ehrgeizigen
Projekt. Ihm geht es um die Fähigkeit der menschlichen Organe,
sich zu regenerieren, beziehungsweise, sich nicht regenerieren zu
können. Du weißt, daß die Leber das einzige Organ
ist, das sich erneuert.«
»Natürlich.«
»John D. glaubt erreichen zu können, daß alle
menschlichen Organe nach Verletzungen oder Amputationen wieder
nachwachsen. Er braucht für sein Forschungsprogramm jedoch noch
einige Jahre, wie ich erfuhr.«
»Ja und?«
Bull lächelte. Mit einem Seitenblick auf Skarak fuhr er fort:
»John D. ist kein Aktivatorträger, sondern ein Mann von
148 Jahren, der zudem noch krank ist. Das unvermeidliche Ende
zeichnet sich für ihn bereits ab. Daher versucht er geradezu
verzweifelt, sein Lebenswerk noch abzuschließen, bevor der Tod
ihn einholt. Aber er kann es nicht mehr schaffen, denn je mehr er
sich anstrengt, desto mehr vergeudet er seine Kräfte. Das Alter
wird ihn überholen.«
Bull trank einen Schluck Kaffee und zündete sich eine
Zigarette an.
»Ich erfuhr zufällig, wie es um John D. steht. Mr.
Skarak machte den Vorschlag, ihn mit nach Conomera zu nehmen, weil er
dort vielleicht noch eine Chance hat, so alt zu werden, daß er
seine Arbeiten abschließen kann. Natürlich könnte er
mit einem ganzen Team von Wissenschaftlern weitermachen und diesem
schließlich alles übergeben, was er bisher erreicht hat.
Aber das wäre kein Abschluß für ihn. Er will die
Lösung wissen, der er sich jetzt schon so nahe sieht. Verstehst
du das?«
»Natürlich«, entgegnete Rhodan.
Wieder einmal ergab sich die erdrückende Situation, daß
ein überragender Geist einem unvermeidlichen Ende entgegensah.
Vielleicht würde man solchen Menschen schon in einigen Jahren
helfen können, noch aber vermochte niemand die Alterung wirklich
entscheidend aufzuhalten. Rhodan erinnerte sich an viele Männer
und Frauen, von denen er hatte Abschied nehmen müssen. Ihm
erlaubte der Zellaktivator, weiterzuleben. Wie weit hätte die
Menschheit schon sein können, wenn es mehr Zellaktivatoren oder
andere Methoden
gegeben hätte, das Leben zu verlängern! Eine Zeitspanne
von noch nicht einmal zweihundert Jahren war einfach zu kurz.
Andere Völker der Galaxis lebten unter anderen Bedingungen.
Für Haluter etwa schien es ein echtes Alterungsproblem gar nicht
zu geben.
Rhodan war erschüttert. John D. Bernkham galt als ein
überragender Geist, der nicht nur auf dem Gebiet biologischer
Forschungen Hervorragendes geleistet hatte, sondern der auch als
Dichter und Denker zu den Großen Terras gehörte. Rhodan
hatte mehrere seiner Bücher gelesen und viele seiner
Vortragsaufzeichnungen gehört.
Die Tür öffnete sich. Der Adjutant kam mit John D.
Bernkham herein. Rhodan ging ihm entgegen, um ihn zu begrüßen.
2.
Oberst Ark Vollek, ein Ertruser, verabschiedete Rhodan an der
Bodenschleuse der Space-Jet. Der Kommandant der LINDSAY ließ
seine rechte Hand unruhig über die Magnetverschlüsse seiner
Uniformjacke gleiten.
»Sir, wollen Sie nicht doch ein Sicherheitskommando
hierlassen? Es könnte sich auf einem der beiden Monde versteckt
halten. Sollte wider Erwarten etwas passieren, dann haben Sie die
Möglichkeit, Unterstützung anzufordern.«
Rhodan hob abwehrend die Hände.
»Lassen wir es doch so, wie es ist, Oberst«, sagte er
lächelnd. »Ihre Besorgnis freut mich, aber sie ist
unnötig. Conomera ist eine absolut friedliche Welt. Unser
Vorauskommando hat keinerlei Anzeichen von Aggressionen
festgestellt.«
»Mit Ausnahme von einigen kleinen Jagdwaffen, mit denen
Projektile abgefeuert werden können, gibt es nichts, was sich
für einen Kampf eignen könnte«, warf Ralf Skarak ein.
»Die Conomerer wollten möglichst wenig Kontakt mit anderen
Welten. Sie wissen sehr gut, wie wir reagieren würden, falls
ihren Gästen etwas passiert. Deshalb werden sie sehr sorgfältig
über unsere Sicherheit wachen.«
»Darüber hinaus bin ich der Ansicht, daß sich
Konflikte, die sich möglicherweise ergeben könnten, auf
friedlichem Wege lösen lassen«, sagte Perry. Er legte
seine Hand an den Gürtel und erklärte: »Außerdem
sind wir bewaffnet.«
»Ich hoffe sehr, daß das ausreichend ist, Sir.«
»Das ist
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