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PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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begann zu tanzen, der
Mutterkompaß drehte sich wie ein Kreisel. „Ein
magnetischer Effekt!" sagte Yantro und merkte sich die
wichtigsten Konstellationen der Sterne. Jetzt füllte der Schwärm
der Lichtpunkte einen Teil des Himmels aus; es bildete sich eine
Spitze aus wie bei einer horizontalen Trombe, einer Wasserhose. Die
Spitze wies exakt auf einen Punkt, den sie und das Boot zu gleicher
Zeit erreichen würden.
    „Es wird ein Wettrennen!" sagte Yantro
schicksalsergeben. „Wie immer diese Aktionen enden werden,
unseren Enkeln können wir immerhin viele lange Geschichten
erzählen."
    „Werden wir denn welche haben?" erkundigte sich das
Mädchen sarkastisch und drückte wieder den Knopf mit der
Aufschrift Kaffee.

    Schließlich trafen sie zusammen, das Boot und die
Lichtpunkte. Es waren Zehntausende von libellenähnlichen Tieren,
die gegen die Kuppel prallten, in das Segel fielen und den Stoff
zusammendrückten. Sie bildeten einen Schwärm wie die
Wanderheuschrecken, umschwirrten das Schiff und tauchten es in
grünweißes Licht.
    „Tiere mit leuchtenden Hinterleibern."
    „So ist es! Aber durchaus respektable Tiere!" sagte
Yantro. „Sieh die Instrumente an!"
    Sämtliche Nadeln und Skalen, Digitalziffern und
Kompaßanzeigen rotierten wie verrückt. Eine mächtige
Wolke leuchtender Insekten umgab das Boot. Die Wolke bewegte sich mit
dem Boot, umschwirrte den Mast und die langgestreckten Aufbauten,
rotierte und bildete Wirbel. Die grünlichen Lichtsignale der
Männchen und Weibchen der Insekten, die offensichtlich auf dem
Hochzeitsflug waren, irritierten Menschen und Instrumente.
    Das Boot geriet aus dem Kurs, raste aber weiter. Yantro
umklammerte die Griffe des Steuerrades und versuchte, durch die
Schleier und Schlieren hindurch die Sternbilder zu erkennen und zu
identifizieren.
    „Verdammtes Luziferin!" sagte er. Eine geringfügige
Kursabweichung hier konnte sie um viele Kilometer an der Insel
vorbeiführen - und somit ihre Odyssee verlängern. Der Wind
wehte nach wie vor stark und gleichmäßig.
    „Was ist Luziferin?"
    Yantro deutete auf die schwirrenden Tiere mit ihren schlanken,
durch die Bewegungen meistens unsichtbaren Flügel und sagte:
    „Die Verbindung des Stoffes Luziferin mit dem Sauerstoff,
also die Oxidation, bewirkt diesen Effekt. Wenn sich die Männchen
den Weibchen nähern, wächst ihre Erregung. Durch erhöhte
Sauerstoff zufuhr leuchtet der Stoff stärker und heller. Es
sieht aus, als wären wir im Innern einer Leuchtstoff röhre
eingeschlossen."
    Die Tiere krabbelten übereinander, hängten sich an die
Wanten, glitten vom Segel ab und fielen, eng aneinander-geklammert,
ins Meer. Sie prallten ununterbrochen gegen das Material der Kuppel.
Riesige Facettenaugen glotzten die Menschen an. Noch immer rasten die
Anzeigen und Instrumente. Der Schwärm bildetejetzt drei Ringe,
die in verschiedenen Geschwindigkeiten um das Boot als Zentrum
kreisten. Die Segel wurden schlaffer. Das Boot verlor Fahrt und wurde
luvgierig.
    „Verdammt! Wann ziehen sie weiter? Sie werden sich doch
nicht an uns festklammern wollen wie ein schwärmendes
Bienenvolk!" knurrte Yantro und überlegte, wie sie sich
wehren konnten.
    Es war vergebens.
    Tausende und aber Tausende dieser leuchtenden Tiere bildeten lange
Ketten und dichte Trauben. Sie klammerten sich anjedem Vorsprung und
Tau, am Segel und an dem laufenden Gurt fest. Einige rutschten
beijeder Bewegung des

    Bootes ins Wasser. Yantro schaltete die Maschine ein und ließ
sie langsam laufen. Die Vibrationen der langsam rotierenden Schraube
erschütterten den Bootskörper. Hunderte der Tiere fielen ab
und wurden im Kielwasser davongeschwemmt. Aber aus der Wolke lösten
sich ununterbrochen andere Tiere und bildeten neue Anhängsel und
Trauben. Langsam, im selben Maß, wie die Nacht dahinging, wich
das intensive Leuchten der Insekten.
    Schwer und bis fast an die Aufbauten lag das Schiff im Wasser. Es
vibrierte ununterbrochen. Viele Tiere ertranken, aber die Masse des
Schwarmes hing am Mast. Über der Kuppel wimmelten Klumpen der
unterarmlangen Pseudolibellen. Sie zerfetzten sich gegenseitig die
Flügel, bissen sich mit den scharfen Mandibeln und wälzten
sich gegenseitig durcheinander.
    Die Sonne ging auf, ohne daß Yantro und Ariete es merkten.
Die Instrumente spielten noch immer verrückt.
    Erst die Hitze des Vormittags löste den Schwärm auf. Er
flog plötzlich auf, drehte noch einige Runden um das Boot und
flatterte davon.
    „Der gewünschte Effekt ist hergestellt

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