PR TB 131 Abteilung Psi
Transmissionsriemen
verschiedener Stärke senkrecht nach oben und verschwanden durch
Öffnungen in der Decke.
„Der Antrieb der Kuppel", erklärte Sunik, als er
Yorn Bekkers erstaunten Blick bemerkte.
„Schwer zu glauben", antwortete der Major. „Das
letzte Mal, als ich etwas derart Altmodisches sah, war ich im
Museum."
Auf der anderen Seite des Raumes, der übrigens von
Leuchtplatten, die sich unter der Decke an der Wand entlangzogen,
hell beleuchtet wurde, gab es eine weitere Tür, die sich
erfreulicherweise leicht öffnen ließ. Dahinter führte
eine Treppe in die Höhe. Hier war es womöglich noch wärmer
als in der Generatorenhalle. Die Luft war mit Feuchtigkeit gesättigt,
und es herrschte ein merkwürdiger Geruch, der aus einer Mischung
von chemischen Desinfektionsmittel mit verwesendem Fleisch zu stammen
schien.
Die Treppe selbst war unbeleuchtet, aber von ihrem oberen Ende
drang ein schwacher, grünlicher Schimmer herab, der es Yorn
Bekker gerade so ermöglichte, sich zurechtzufinden. Sunik stieg
voran. Als er das Ende der Treppe erreichte, verschwand er nach
rechts. Yorn Bekker entdeckte, als er näher kam, eine Öffnung
in der seitlichen Wand, die in einen großen, mit
damm-rig-grünlichem Licht erfüllten Raum führte.
Zuerst wußte er nicht, was er von dem Durcheinander halten
sollte, das er dort sah. Der Raum war ebenso kreisrund wie die
Generatorenhalle. An den Wanden entlang standen zylindrische
Gegenstände, die in dem grünen Licht gefährlich
schimmerten. In der Mitte des Raumes befanden sich ein paar Aggregate
anscheinend elektrischer Natur, denn sie waren von einem Wust von
Kabeln und Drähten umgeben, von denen einige im Boden
verschwanden, während die Mehrzahl kreuz und quer durch den Raum
verliefen und schließlich bei dem einen oder anderen
zylindrischen Behälter endeten. Es gab ein kleines Schaltpult,
das ebenfalls mit den Aggregaten in Verbindung stand und auf dessen
Platte einige Kontrollichter glühten. Mit diesem Schaltpult war
Su-nik soeben beschäftigt. Als er Vorn Bekker in der Wandöffnung
auftauchen sah, sagte er halblaut:
„Versuchen Sie, nicht auf die Kabel zu treten! Sehen Sie
sich die Behälter an!"
Vorn Bekker tat, wie ihm geheißen war. Er trat auf den
Behälter zu, der ihm am nächsten stand, und gab sich dabei
Mühe, auf keines der Kabel zu treten. Der Behälter hatte
eine Höhe von etwas mehr als einem Meter und maß im
Durchmesser rund drei Viertelmeter. Er stand auf einem hölzernen
Untersatz, der selbst wiederum einen Meter hoch war. Yorn Bekker
bückte sich und sah, daß auf der Unterseite der Fläche,
auf der der Behälter stand, ein kleiner Kasten montiert war, in
dem das Kabel endete, das von den Aggregaten in der Mitte des Raumes
kam.
Zuerst konnte er nicht sagen, ob der Behälter aus Metall oder
Glas bestand. Das grüne Licht war so schwach und für die
Augen so irritierend, daß sie nicht erkennen konnten, um
welches Material es sich handelte. Bekker trat näher heran und
beugte sich nach vorne. Da gewahrte er hinter der Wandung des
Behälters eine undeutliche, schattenhafte Bewegung. Seine Frage
hatte sich von selbst beantwortet: Der Zylinder bestand aus Glas.
Er versuchte zu erforschen, was sich da hinter dem Glas bewegte.
Der Vorgang war ein langsamer, gleitender, als sei das Objekt, das
der Zylinder enthielt, von äußerst geringem Gewicht. Oder
als schwebe es in einer Flüssigkeit, schoß es ihm durch
den Sinn. Er Öffnete die Pupillen weit, um auch den letzten Rest
Helligkeit noch auszunützen. Da glitt das fremde Objekt nach
vorne, an die Wandung des Zylinders heran, und in diesem Augenblick
erkannte er, was es war.
Es war ein menschliches Gehirn...!
10.
„Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen", sagte er
zu Sunik, „mir unter den Ratgebern der sieben Meister etwas
anderes als menschliche Personen vorzustellen."
„Ich auch nicht", bekannte der Robot. „Aber wenn
man darüber nachdenkt, kommt es einem recht logisch vor. Die
Meister sind die Hüter der Macht, aber um sie hüten iu
können, brauchen sie die Ratgeber, die die gebündelte
Psi-Energie empfangen, um sie teils an die Meister, teils an andere
Beamte der Hierarchie weiterzuleiten. Die Furcht davor, daß die
Ratgeber eines Tages auf die Idee kommen würden, ihre
Machtstellung zu mißbrauchen, muß unter den sieben
Meistern ständig grassiert haben. Welch einfacheren Ausweg gibt
es, als anstelle menschlicher Ratgeber nur die Bruchteile des
menschlichen Körpers zu verwenden, auf
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