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PR TB 138 Die Grossen Von Agopp

PR TB 138 Die Grossen Von Agopp

Titel: PR TB 138 Die Grossen Von Agopp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Franks
Füße. Er erhob sich nicht, da er wußte, daß er
nirgendwo einen Platz fand, wo er vor diesem Unrat sicher war.
    „Es stinkt, Doktor, aber es läßt mich kalt.“
    Als der Schleim höher anstieg, erhob er sich. Er lehnte sich
an eine Wand und kreuzte die Arme vor der Brust. Sein Herz schlug
nicht schneller als sonst auch. Der
    Gestank wurde nahezu unerträglich. Er beobachtete drei
Schlangen, die sich in der Flüssigkeit bewegten.
    „Du meine Güte, Doktor, Ihre Täuschungsmanöver
sind beachtlich", sagte er lächelnd. „Ist diese
Methode bei anderen wirksam?"
    „Sehr", antwortete Dr. Ostow.
    Frank stürzte in das Labor zurück. Er saß nach wie
vor in dem Untersuchungsstuhl. Lächelnd betrachtete er den Arzt.
    „Es würde mich interessieren, ob ein anderer Mensch bei
diesen - hm - Erlebnissen etwas empfunden hätte."
    Der Mediziner blickte ihn mit verengten Augen an. Er war bleich,
und seine Unterlippe zitterte unmerklich.
    „Wer sind Sie?" fragte er.
    „Mein Name ist Frank Chmorl-Pamo. Haben Sie je von der
Chmorl-Universität gehört?"

    „Allerdings. Sie besteht auf Gopstol-Maru."
    „Gopstol-Maru ist meine Heimat. Ich bin auf diesem Planeten
geboren. Vielleicht hat das Chmorl-Metall mich verändert,
Doktor?"
    Der Arzt setzte sich auf einen Hocker. Er zündete sich eine
Zigarette an. Sonst machte er keine andere Bewegung. Dennoch
wechselte die Szene.
    Frank schleppte sich eine Treppe hoch. Ketten klirrten an seinen
Armen und Beinen. Er hatte Hunger und Durst, und er war so schwach,
daß er sich kaum noch bewegen konnte. Er überlegte, wie er
hierhergekommen war - doch er konnte sich an nichts mehr erinnern.
Ihm war, als sei er gerade erst zum Leben erwacht. Vor und hinter ihm
krochen andere Gefangene die Treppe hoch. Dann öffnete sich
quietschend eine Eisentür. Helles Sonnenlicht flutete herein. Es
schmerzte in den Augen. Frank hob den Arm und legte ihn schützend
vor sein Gesicht. Er wollte eine Pause machen, weil er sich so
schwach fühlte, doch sein Hintermann versetzte ihm einen Schlag,
der ihn vorantrieb.
    „Freunde - ihr seid frei", sagte eine dunkle Stimme.
„Hier ist alles, was ihr braucht. Ihr könnt soviel essen
und trinken wie ihr wollt."
    Frank Pamo erreichte die Tür. Seine Augen gewöhnten sich
an die Helligkeit. Vor ihm lag ein grüner, gepflegter Rasen. Auf
ihm standen zehn kleine Schüsseln, die mit einigen
Fleischstücken zu einem Drittel gefüllt waren. Ein Glas, in
dem sich kaum mehr als ein einziger Schluck Wasser befand, ergänzte
die Ration.
    Etwa hundert Meter entfernt war jedoch unter Palmen ein Tisch
errichtet worden, der mit Speisen verschiedenster Art bedeckt war. Er
bog sich unter der Last, die er zu tragen hatte.
    Hinter Frank schrie jemand auf. Zwei Fäuste stießen ihn
zur Seite. Er kippte um und blieb erschöpft liegen. Er sah, daß
fünf halb verhungerte Männer mit ihm aus

    dem Gefängnis gekommen waren. Sie liefen auf die Schälchen
im Gras zu und fielen darüber her.
    Der Maruner versuchte, sich zu erheben, aber sein Körper
gehorchte ihm nicht. Er mußte zusehen, wie die anderen Männer
auch die beiden für ihn vorgesehenen Schalen und Gläser
leerten. Als er sich endlich wieder bewegen konnte, war es zu spät.
Die anderen Männer, die sich gestärkt hatten, umringten ihn
und grinsten höhnisch.
    Er setzte sich auf den Boden, zog die Beine an und umklammerte
seine Knie mit den Armen.
    „Du mußt kämpfen, Junge“, sagte einer der
Gefangenen. „Wenn du nicht kämpfst, bekommst du nichts vom
Kuchen ab.“
    Frank blickte gelassen zu dem Tisch hinüber, der unter den
Bäumen stand.
    „Da hinten ist genug für alle. Warum sollte ich mich
darüber aufregen, daß ihr eure Beherrschung verloren habt?
Das würde nur noch mehr Kraft kosten. Ich schaffe es schon bis
zum Tisch, vielleicht etwas später als ihr, aber ich schaffe
es.“
    Er sah zu, wie sie sich auf den Weg zu den Bäumen machten. Er
war hungrig, und seine Zunge klebte ihm vor Durst am Gaumen, doch
sein Nervensystem revoltierte nicht, als er sah, wie die anderen
Männer über die Speisen auf dem Tisch herfielen. Ihr
Verhalten löste bei ihm keine Neidgefühle und keine
Aggressionen aus. Er wußte, daß er Zeit und Gelegenheit
haben würde, seinem Körper das zu geben, was er benötigte.
Ein paar Minuten spielten keine Rolle.
    Diese Erkenntnis war das auslösende Moment.
    Frank Pamo kippte nach hinten weg. Er überschlug sich
mehrmals und stürzte in die Dunkelheit. Der Kosmos öffnete
sich vor ihm.

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