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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hoben die
Waffen. Im selben Augenblick heulte ein zweiter Sturmstoß aus
Westen heran, riss den Rauch zur Seite und hämmerte mit
schweren, großen Regentropfen auf unsere Helme und die
Rüstungen. Der Spiegel der lehmgelben Wasserfläche überzog
sich mit Millionen Ringen und kleinen, aufspritzenden Fontänen.
Im gleichen Moment sah Emil uns herankommen, den Vogel mit
ausgebreiteten Schwingen und zielendem Schnabel drei Mannslängen
über dem Gleiter.
    Die flüchtenden Soldaten hatten jetzt eine hochgelegene
Fläche erreicht, aus der die Halme der Getreidegräser
schräg hervorsahen. Enlil riss seinen Hengst herum, ergriff
einen Speer, den ein Mann neben ihm trug, dann begann er seinen
Angriff.
    Es war ein wildes, barbarisches Bild von einmaliger Schönheit.
Die Schönheit des Todes, des Untergangs.
    Vor der Kulisse aus Rauchschwaden, spritzendem Wasser, Blitzen und
flüchtenden Männern, vor den schrägen Schleiern aus
Regentropfen und einzelnen, hochgehaltenen Waffen, sprengte Enlil in
seiner goldenen Rüstung heran. Seinen Helm hatte er verloren.
Das Reittier wurde zu einer letzten, wahnsinnigen Anstrengung
gezwungen. Es kam auf uns zu, den Kopf mit den aufgerissenen Augen
und den triefenden Nüstern fast waagrecht, blutigen Schaum und
Schlamm um das Maul, mit keuchendem Brustkorb und zitternden Flanken.
Enlils Schild schwenkte herum, die lange Lanze mit dem halb
abgerissenen Feldzeichen lag unter seinem Arm. Die Spitze zielte auf
meine Brust.
    Jedes Mal, wenn der Halbeselhengst, dumpf wiehernd und schnaubend,
seine Hufe einsetzte, spritzte ein wirbelnder Regen aus hellbraunem
Wasser auf. Eingehüllt in eine Wolke aus Wassertropfen, die bei
jedem Blitzeinschlag aufschimmerten wie Diamanten, kam der Stadtgott
der Ersten Stadt mit dem Namen Ur herangerast. Sein Gesicht unter dem
nassen Haar trug den Ausdruck eiskalter Wut, gemischt mit blankem
Hass. Er ahnte, wer ich war.
    Unmittelbar darauf erfolgte der Zusammenstoß. Ein
furchtbarer Schlag traf meinen Schild und riss beinahe meinen Arm aus
dem Schultergelenk. Der Rand des Schildes, von dem die Lanzenspitze
mit einem kreischenden, schrammenden Geräusch abrutschte, schlug
gegen die Schulter.
    Die Lanzenspitze rutschte ab, traf meine Stirn und warf mich halb
auf den Rücken. In diesem Augenblick passierten der Hengst und
das Fahrzeug einander, und der Schlag, den Nisobar mit seiner Keule
führte, ging eine Handbreit am Knie des Reiters vorbei. Den
Satz, den Enlil ausstieß, als er über dem Schildrand meine
Augen sehen konnte, würde ich niemals vergessen.
    „Du Kreatur von ES! Ich bringe dich um!“
    Der Gleiter beschrieb unter den Schwingen des seltsam torkelnden
Vogels einen Halbkreis, und Enlil riss sein Tier auf den Hinterbeinen
herum. Ich schob den Schild blitzschnell auf die rechte Schulter,
griff nach dem Bogen und riss einen Pfeil aus dem Köcher.
    Ich legte ihn auf die Sehne, zog die Waffe bis ans Kinn aus und
knurrte:
    „Vorwärts, Nisobar!“
    Wieder setzte sich der Gleiter in Bewegung. Er summte auf Enlil
zu. Rings um uns kämpften die Soldaten mit dem Sturm und dem
Wasser. Sie wateten, stolperten und schwammen nach allen Richtungen
auseinander. Immer wieder erkannten wir beim Aufflackern des Blitzes
die aufgerissenen Münder und die schreckgeweiteten Augen. Ich
konzentrierte meine Blicke auf die Brust des Androiden und löste
meine Finger von der Sehne, als ich sicher war, zu treffen. Der Pfeil
heulte durch den Regen davon und schlug zwischen Schulterblatt und
Herzgegend in die ledergefütterte Rüstung ein. Zu spät
für einen zweiten Schuss. Ich ließ den Bogen fallen und
griff nach der Keule.
    Wieder zielte die Lanze nach mir, aber die Spitze schwankte. Ich
schmetterte mit dem Kolben von unten herauf die Lanze zur Seite und
holte mit beiden Armen über der linken, schmerzenden Schulter
aus. Es war für Enlil zu spät, sich zur Seite zu werfen.
Dumpf stöhnend schwankte er nach rechts aus dem Sattel, aber der
wuchtige Hieb traf ihn quer über die Brust.
    Ein harter, schmetternder Donner machte uns alle taub. Der Blitz
schlug einen Bruchteil früher ein. Um den Vogel über uns
entstand einen Herzschlag lang eine Zone bläulichen, grellen
Lichtes, dann detonierte die Maschine im Nachhall des furchtbaren
Donners. Wir alle waren geblendet. Das Tier Enlils sprang mit allen
vieren hoch und keilte aus, der Reiter schwankte im Sattel. Ich nahm
ihn nur als Schatten vor einer grauen Wand wahr.
    „Zurück, Nisobar!“schrie ich, aber ich hörte
meine eigene

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