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PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

Titel: PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zwei Minuten
- zu betätigen hatten. Die Meldeimpulse, die durch die Ruftaste
ausgelöst wurden, wurden von einem Kontrollrechner registriert.
Jedesmal, wenn Sinklar Geddin am Morgen zur Arbeit erschien, ließ
er sich als erstes die Registrierung der Meldeimpulse vorlegen. Denn
nichts hätte ihm mehr in den Kram gepaßt, als Melcark,
Unns oder Jankofif nachweisen zu können, daß sie ihre
Pflicht nicht getan hatten.
    Und das Glück war ihm hold!
    Am Morgen des fünften Arbeitstages stellte er fest, daß
Unns ingesamt neun Impulse versäumt hatte, also eine Zeitspanne
von rund zwanzig Minuten ... mehr als genug, um einen ganzen Rundgang
auszulassen.
    Er erkundigte sich beim Kontrollrechner. Aber dort lag keine
Information vor, daß es in der vergangenen Nacht etwas
Außergewöhnliches gegeben hätte. Wahrscheinlich,
folgerte Geddin, war Unns einfach eingeschlafen und hatte den
vorgeschriebenen Rundgang versäumt.
    Sinklar Geddin ging seiner alltäglichen Arbeit nach; aber den
ganzen Tag über freute er sich auf den Augenblick, in demsich
Unns zu Beginn seiner Schicht bei ihm melden würde. Unns kam
herein wie alle Tage - ein älterer Mann, an die neunzig, ein
bißchen schäbig, ein bißchen mürrisch - und
sagte:
    „'n Abend!"
    Und dann, bevor sein Vorgesetzter richtig loslegen konnte, nahm er
ihm mit einer einzigen Bemerkung sämtlichen Wind aus den Segeln.
    „Mit mir stimmt was nicht. Ich habe letzte Nacht 'ne ganze
Runde versäumt, ohne was davon zu merken."
    „Unns, das ist ernst", sagte Geddin, nachdem er sich
von seiner Enttäuschung erholt hatte. „Das wissen Sie,
nicht wahr?"
    Unns nickte.
    „Natürlich weiß ich das. Feuern Sie mich
meinetwegen."
    „Ich will Sie nicht feuern. Ich will wissen, was letzte
Nacht passiert ist!"
    Unns zuckte mit den Schultern. Er wirkte immer ein wenig
desinteressiert, ein wenig so, als ginge ihn das alles gar nichts an,
und obendrein sei es ihm viel zuviel. Das war einer der Gründe,
dachte Geddin bei sich, warum er es im Leben zu nicht besonders viel
gebracht hatte.
    „Es war der Gang um zwei Uhr morgens", sagte er
schließlich. „Ich paßte auf die Uhr auf wie ein
Luchs, um den Start nicht zu versäumen. Ich erinnere mich noch,
eins-achtundfünfzig gesehen zu haben. Aber dann ist alles
dunkel. Als ich wieder auf die Uhr sah, war es zweivierundzwanzig,
und ich saß immer noch auf meinem Stuhl."
    „Eingeschlafen vielleicht?"
    Unns schüttelte den Kopf.
    „Medizinisch unmöglich, sagt mein Arzt. Den habe ich
heute nämlich gefragt. Ich bin bis zur Halskrause voll mit
Kokanat, wenn ich hier antrete. Keine Chance, daß ich die Nacht
über auch nur ein Auge zumache!"
    Geddin zog ein Stück Schreibfolie herbei.
    „Geben Sie mir den Rufkode Ihres Arztes!"
    Unns grinste gehässig.
    „Sie trauen mir nicht, was?"
    „Ich möchte wissen, ob Ihnen etwas fehlt",
antwortete Sinklar Geddin.
    Und insgeheim dachte er: Diese Zivilisten im öffentlichen
Dienst sind schlimmer als die Kunden des Datenzentrums. Unns gab ihm
den Kode.
    „Gehen Sie an die Arbeit", trug Geddin ihm auf.
    „Was, Sie feuern mich nicht?"
    „Noch nicht, Unns", erklärte Sinklar Geddin
bissig. „Noch nicht!"
    Später kamen Jankoff und Melcark. Sie wußten nicht, was
letzte Nacht mit Unns geschehen war, weil sie andere Gebäudeteile
bearbeiteten. Geddin rief den Arzt an und besprach den Fall mit ihm.
Unns hatte sich tatsächlich am Nachmittag untersuchen lassen,
und der Arzt meinte, er sei selbst dann noch so voller Kokanat
gewesen, daß er sich wunderte, wie der Mann überhaupt
jemals schlafen könne.
    Somit wußte Sinklar Geddin, daß er ein emstzunehmendes
Problem an der Hand hatte. Entweder Unns log ... oder aber es gab
einen fremden Einfluß, der ihn in der vergangenen Nacht über
zwanzig Minuten lang ausgeschaltet hatte.
    Die Daten, die ESSDAT verwaltete, gehörten nicht zur höchsten
Geheimhaltungsstufe. Die Abteilung führte keine aktuellen
militärischen Informationen. Aber es gab in den Hunderten von
Datenspeichern Dinge, die der öffentlichen Einsichtnahme
vorenthalten werden mußten - aus diesem oder jenem Grunde.
    Sinklar Geddin faßte den Entschluß, das Rätsel zu
lösen.
    Wenn hier wirklich etwas Ungesetzliches im Gange war, dann hatte
es wahrscheinlich die Datenspeicher des Sektors C zum Ziel.
    Darauf wollte Geddin seine Aufmerksamkeit konzentrieren.
    Sanssouq ging mit Bedacht vor.
    Zunächst testete er seine Fähigkeiten auf neutralem
Gelände. Stets suchte er sich Gelegenheiten, bei denen

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