PR TB 160 Die Absolute Macht
unterhalten. Wo ist sie?«
Rhodan fuhr sich mit der Hand über die Augen, als wollte er
eine böse Erinnerung verscheuchen.
»Sie hat sich furchtbar aufgeregt und ist gegangen«,
antwortete er. »Professor Theto Vandrive und Professor Nascy
Mousseux hatten Thora gebeten, sich ein Psychogramm abnehmen zu
lassen. Plötzlich erschlafften sie und brachen zusammen. Und
Thora.« Seine Stimme versagte.
»Theto und Nascy leben«, sagte Gucky. »Aber sie
sind irgendwie verändert. Ihre Gehirne denken, aber ich kann
keine Emotionen auffangen.«
Die Tür öffnete sich. Zwei Medoroboter schwebten herein.
Sie hielten vor den beiden Bewußtlosen an, fuhren ihre Tragen
aus und betteten die Psychiater darauf. Anschließend schwebten
sie wieder davon.
»Folgen wir ihnen, Perry?« wandte ich mich an Rhodan.
Er nickte, schluckte und sagte:
»Thora drohte damit, jeden so zu behandeln, der sich gegen
sie stellt. Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Dobrak,
ist es denkbar, daß die siebendimensionalen Strukturen dieser
Dimension manipuliert werden und daß sich dadurch
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ändern?«
»Die Strukturen der siebten Dimension sind unantastbar, weil
die siebte Dimension ein Medium darstellt, das niemals ein Bewußtsein
und damit auch niemals einen Willen entwickeln kann - und weil nichts
anderes in der siebten Dimension Bestand hat«, antwortete der
Rechner.
»Aber wir sind hier«, entgegnete Perry Rhodan. »Und
mit uns ist der Rechenverbund hier. Thora behauptet, sie hätte
ihn so verändert, daß er siebendimensionale
Strukturformeln produziert, die sich unmittelbar auf die Strukturen
der siebten Dimension auswirken.«
»Dann muß der Rechenverbund desaktiviert werden!«
rief Dobrak mit vor Erregung schriller Stimme. »Wenn die
Strukturen der siebten Dimension manipuliert würden, hätte
das unabsehbare Folgen für die Entwicklung des gesamten
Universums!«
Rhodan wurde bleich. Er preßte die Lippen zusammen, dann
ging er erneut zum Interkom und stellte ihn zur Hauptzentrale durch.
Als der Bildschirm hell wurde, zeigte er Atlans Gesicht.
»Ich muß dich dringend sprechen, werde aber in der
Intensivstation der Bordklinik aufgehalten«, sagte Rhodan.
»Kannst du sofort mit Ras kommen?«
Es sah aus, als wollte der Arkonide zu einer Frage ansetzen, doch
dann überlegte er es sich anders und sagte nur:
»Wir kommen, Perry.«
Rhodan schaltete das Gerät aus und wandte sich wieder an
Gucky, Dobrak und mich.
»Gehen wir!«
Als wir die Intensivstation erreichten, materialisierten Tschubai
und Atlan gerade im Vorraum. Ein Assistenzarzt übernahm es, uns
zu den beiden Psychiatern zu führen. Unterwegs berichtete Rhodan
seinen beiden Freunden kurz, was geschehen war.
Atlan machte ein grimmig-entschlossenes Gesicht.
»Also war mein Argwohn berechtigt, Perry«, erwiderte
er. »Es spielt keine Rolle, ob wir es mit der echten Thora zu
tun haben oder mit etwas Fremden. Auf jeden Fall stellt es eine
Gefahr für das Schiff und uns alle dar - und womöglich für
alle Zivilisationen des Universums.«
Rhodan schüttelte den Kopf.
»Thora ist nur krank, Atlan. Wenn wir ihr helfen können,
wird sie wie früher sein.«
Atlans Gesicht verriet Skepsis, aber er sagte vorerst nichts mehr,
denn wir erreichten den Raum der Intensivstation, in den die beiden
Psychiater gebracht worden waren.
Fünf Ärzte, darunter der Zweite Chefarzt der SOL,
Professor Dr. Mamud Ibrahim, bemühten sich um die Psychiater.
Voll- und halbautomatische Diagnosegeräte mit biopositronischen
Steuer- und Auswertungselementen unterstützten sie dabei. Ich
sah, daß Theto Vandrive und Nascy Mousseux aus ihrer
Bewußtlosigkeit erwacht waren. Allerdings wirkten sie völlig
apathisch.
Wir beobachteten die Vorgänge schweigend, bis die
Untersuchungen abgeschlossen waren.
Mamud Ibrahim musterte die beiden Folien, auf die die Automaten
ihre Diagnosen gedruckt hatten. Einmal weiteten sich seine Augen,
dann hatte er sich wieder vollkommen unter Kontrolle. Als er fertig
war, blickte er uns ausdruckslos an.
»Organisch sind die Patienten gesund - bis auf eine
abklingende Schockwirkung«, erklärte er. »In zirka
drei Stunden können sie die Intensivstation verlassen.«
»Und wie steht es mit ihrer psychischen Gesundheit?«
erkundigte sich Perry Rhodan.
»Ich schlage vor, daß wir die Auswertung der Diagnose
einem Team von Psychologen überlassen«, meinte Ibrahim.
»Ich möchte mich nicht weiter dazu äußern.«
»Das bedeutet, Sie können
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