PR TB 168 Hinter Dem Zeitschirm
nur der Asdise, sondern auch das
Tolpon. Fasziniert musterte ich das Wesen, das ungefähr so groß
wie Gucky war und keine Kleidung, sondern einen azurblauen
Schuppenpanzer trug. Besonders auffällig waren das kirschrote
Gesicht, die drei Knochenkämme des Schädels und die völlig
weißen Augäpfel des Tolpons.
Während ich noch beobachtete, flackerten in den Augen dieses
Wesens himbeerfarbene Lichter auf - und im nächsten Moment war
unser Dämonenschiff verschwunden.
„Warum haben Sie es in eine andere Zeit versetzt?“
fragte ich das Tolpon, denn ich wußte ja über die
Zeiterfähigkeit dieses Wesens Bescheid.
„Weil wir keine weitere Einmischung gebrauchen können“,
antwortete der Asdise an Stelle des Tolpons. „Wir wollten nur
diejenigen bestrafen, die damals für die Entführung meines
Tolpons verantwortlich waren. Aber durch die Schuld diese/ Invasoren
wurde das Chaos in den gesamten Schwärm getragen.“ Er
deutete mit einer unterarmlangen rohrförmigen Waffe auf P-Upto.
„Die Pushoks sind unschuldig, Scanter Thordos“, sagte
ich. „Sie wurden von Parasiten mißbraucht. Aber P-Uptos
Parasit wurde offenbar durch den Kraich in mir ausgeschaltet.“
„Sie tragen einen Kraich?" fragte Scanter Thordos.
„Dann sind Sie mit einem Gloom gereist?"
„So ist es - und ein Asdise namens Thorok Anthus gab ihn
mir."
„Thorok Anthus!" wiederholte Thordos. „Er hätte
den Kraich niemals einem Unwürdigen gegeben, Captain a Hainu."
„Höre nicht auf ihn!" rief das Tolpon. „Ich
werde sie alle in die fernste Vergangenheit Zeiten, wo sie keinen
Schaden anrichten können."
„Ich bin dein Meister, Tolpon!" sagte Scanter Thordes.
„Du darfst nur zeiten, wenn ich es dir erlaube!"
„Tolpon zeiten, wenn Gefahr spüren!" sagte der
Zeiter mit schriller Stimme. Anscheinend war er durch die Ereignisse
im Urgo-Polontha-System entnervt worden und stand am Rand der
Hysterie.
„Wenn Sie uns zeiten, wird Dalaimoc Rorvic uns rächen,
Tolpon", erklärte ich.
Das hätte ich wahrscheinlich nicht sagen sollen, denn
plötzlich flackerte es in den Augen des Tolpons abermals auf -
und im nächsten Augenblick waren der Asdise und das Tolpon
verschwunden.
Aber P-Upto und ich befanden uns noch immer im Schleusenhangar der
Sonnenstation - und nicht weit von uns stand das Dämonenschiff,
mit dem wir gekommen waren.
„Demnach hat die Station schon in fernster Vergangenheit
existiert", sagte ich.
„Aber da war sie noch besetzt", gab der Pushok zurück.
„Sehen Sie dort! Fremde haben unser Schiff erobert!"
Ich sah es.
Rauch quoll aus der offenen Mannschleuse. Aus dem Innern des
Dämonenschiffs drangen die krachenden Entladungen von
Energiewaffen. Die Angreifer waren allerdings nicht zu sehen. Sie
schienen sich alle im Innern des Schiffes zu befinden.
„Mathee verteidigt das Schiff!" rief ich. „Wir
müssen ihm helfen, bevor er zerstört wird!"
Ohne mich darum zu kümmern, was P-Upto davon hielt, lief ich
auf die Mannschleuse zu. Aber bevor ich sie erreichte, tauchten durch
das offene Innenschott des Hangars zwei seltsame Lebewesen auf. Sie
glichen großen Medusen und schwebten einige Zentimeter über
dem Boden. In ihren miteinander verschlungenen Tentakeln aber hielten
sie etwas, das ich sofort erkannte.
Das Tabora!
Ich stoppte meinen Lauf. Mein Blick wurde von dem Tabora gleichsam
magisch angezogen. Zahllose Gedanken wirbelten durch meinen Kopf.
Es waren also keine Dämonen gewesen, die das zweite Tabora in
die Sonnenstation gebracht hatten, sondern völlig Fremde - und
das war in ferner Vergangenheit geschehen. Wahrscheinlich hatten die
Dämonen dieses zweite Tabora niemals selber gesehen, sondern nur
irgendwie erfahren, daß es in der - für sie unerreichbaren
- Sonnenstation aufbewahrt wurde.
Mich faszinierte der Gedanke, ob ich mir das Tabora nicht aneignen
sollte. Falls ich irgendwie in die Jetztzeit zurückzukehren
vermochte, würde dieses Instrument den Cynos helfen, Stato-III
materialisieren zu lassen und damit die Verhältnisse im Schwärm
wieder zu stabilisieren.
In diesem Augenblick entdeckten mich die Quallenwesen. Sie
reagierten jedoch ganz anders, als ich erwartet hatte. Anstatt mich
anzugreifen, ließen sie das Tabora fallen und schwebten
fluchtartig davon.
Ich lief auf das kostbare Instrument zu, hob es auf und wandte
mich danach zu P-Upto um. Der Pushok näherte sich mir zögernd.
Plötzlich gab es eine
ohrenbetäubende Explosion. Ich fuhr herum und sah, daß
das Mittelstück des
Weitere Kostenlose Bücher