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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Subkontinents? Wer hatte den
purpurnen Drachen aus drei Millimeter großen Mosaiksteinchen
hergestellt und mit einer Glasschicht geschützt? Woher stammten
die uralten Katakomben im Roten Hang? Raysse drückte den
Zigarettenrest aus und trank das Glas leer.
    »An Schlaf zu denken, ist sinnlos. Ich gehe hinüber ins
Büro, Cashaij!«
    Sie schüttelte den Kopf und zog die Beine hoch, legte die
Arme auf die Knie und stützte ihr Kinn auf den Handrücken.
    »Wenn es dich beruhigt, Raysse. Denke daran, daß du
heute den Exkavator fahren mußt.«
    »Daran denke ich seit Tagen. Versuche wenigstens du,
weiterzuschlafen. Willst du mir später das Frühstück
bringen?«
    Der Lärm aus den anderen Flachbauten war verstummt. Raysse
hörte durch das offene Fenster die Grillen und die Nachtvögel.
Er atmete tief ein und aus, duschte sich heiß und kalt und zog
sich einen frischen, weißen Overall an. Dann verließ er
seine Hütte und ging hinaus auf die überdachte Terrasse. Es
hatte in den ersten Nachtstunden geregnet; die Luft war klar, und an
den Pflanzen glänzten Wassertropfen im Licht des orangefarbenen
Mondes. Die wilden, bizarren Formen der Tuffsteinfelsen und der
Sandsteinmonumente sahen aus wie ein anderer erstarrter Alptraum. Die
weißen Kiesel der Fläche rund um die Stelzenhäuser
knirschten unter den Sohlen seiner Stiefel, als er langsam
hinüberging zum Büro, ebenfalls ein Flachbau mit all seinen
Antennen, den großen Panoramascheiben und den abgestellten
Gleitern und Maschinen.
    Raysse war groß und schlank. Sein Gesicht war voller
scharfer Linien, zwischen denen die schwarzen Augen dominierten.
    Jetzt bewegte sich Raysse ohne Schwung; wie ein müder, alter
Mann schlich er zwischen den Maschinen der Administration hindurch
und die Stufen zum Büro hinauf. Er preßte die Fläche
der rechten Hand gegen das Kontrollfeld. Das Licht schaltete sich
ein, die Tür summte zur Seite. Das leere Büro der
Minenstadt, technische Abteilung, lag vor ihm. Es wirkte trostlos und
roch nach kaltem Schweiß, scharfen Putzmitteln und dem
eigentümlichen Staub, den die Maschinen hinterließen.
    Sieben Quellen im Land der weichen Berge war eine Minenstadt. Hier
wurde eine Platinader ausgebeutet, wie sie bisher noch niemals
angetroffen wurde. Und im Umkreis dieser verzweigten Ader gab es Gold
sozusagen gratis. Die technische Seite der Menschen auf Karthago Zwei
stellte für Raysse Mahal das geringste Problem dar.
    Er hatte tiefe, existentielle Probleme. Das erste war seine eigene
Identität. Er wußte nicht, was er war. Das zweite Problem
war mehrschichtig: er begann zu ahnen, daß die Legende, die
nächtlichen Anfalle und eine Reihe geheimnisvoller Funde und
Vorfälle auf dieser Welt zusammenhingen und die Vorboten
kommenden Unheils waren. Das dritte schließlich war noch
persönlicher. Er wußte, daß er auf dem Weg zu seiner
eigentlichen Bestimmung war. Zu welcher? An welchem Punkt des

    Weges befand er sich? Würde er das Ende erreichen? Wie sah es
aus? Fragen, auf die es keine Antwort gab.
    Er ging geradeaus und wich der Kopie des purpurnen Drachen aus.
Für den Augenblick hatte der Pyrarch seine Schrecken verloren.
Raysse setzte sich an seinen Schreibtisch, schaltete das Rechengerät
ein und arbeitete, bis es hell wurde.
    Sphinx minor, die Sonne, ging auf. Ihr Glanz spiegelte sich im
Glaskubus der robotischen Farm, die für elftausend Menschen alle
Arten von Grünzeug und Obst erzeugte. Zusammen mit den
Beerentürmen und den Pilzhäusern brachte Epta Piges soviel
Überschuß hervor, daß sich die Esser der Pilze jeden
Monat einige Tonnen holten und dafür Fisch, Algen und Salz
daließen. Die waagrechten Strahlen rissen die weiße Wand
der Farm aus der Kulisse des intensiven Grüns. Auch was den
Fleischbedarf betraf, war Epta Piges mehr als autark. Alles lief
problemlos und ohne Pannen.
    »Verdammter Pyrarchos!« knurrte Raysse. Er lebte noch.
Er vergaß seinen Traum und ging in der Arbeit auf. Er
ignorierte die Stunde, in der die Siedlung erwachte. Er merkte nicht
einmal, daß Cashaij vor ihm stand und das Tablett absetzte.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Müde, aber alles ist überstanden.«
    »Hunger?«
    Er lächelte sie an.
    »Nur wenn du mit mir ißt. Übrigens - siehst du
das Datum?«
    Sie blickte hinüber zu den geschwungenen, leuchtenden Ziffern
der digitalen Anzeige.
    »Dreitausendfünfhundertneunundfünfzig. Erster
Juli. Was ist daran Besonderes ?«
    »In sechs Tagen soll die KHAMSIN landen. Hier, bei uns.«
    »Das hatte ich

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