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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit
schwarzen Mustern. Kreisrunde und silberfarbene Teppiche lagen genau
unter den Tiefstrahlern, auf diesen Inseln standen die wenigen Möbel.
    Djosan rührte sich nicht. Er saß vor dem Arbeitstisch
und las von der Projektionsfläche eines Lesekubus.
    Hinter dem aufgeklappten Zylinder kam eine Gestalt hervor. Es war
ein junges Mädchen, kaum älter als zwanzig Jahre, schmal
und feingliedrig. Das Mädchen mit dem schwarzen Haar, das immer
wieder aufschimmerte, wenn es vom Licht gestreift wurde, trug ein
Tablett. Darauf standen zwei silberne Becher und ein Krug. Drigene
stellte den Krug und einen Becher auf die Platte des Arbeitstischs.
Der etwa fünfzigjährige Mann hob den Kopf und starrte das
Mädchen an, als sehe er es zum erstenmal.
    »Danke. Sandwein?«
    »Ja. Kühl und gewürzt. Sie sollten weniger
trinken, Djosan.«
    »Meine Sache. Willst du zurück, oder schläfst du
heute hier?«
    Sie schwieg und blickte die Mauer an, als könne sie
hindurchsehen und die Zelte und Sandhäuser ihres Stammes am
Horizont erkennen.
    »Nachdem du den Jungen den Hang hinunter geprügelt
hast, wird man mich kaum mit Freudenausbrüchen besuchen.«
    »Dann«, knurrte Djosan und zuckte die knochigen
Schultern, »lege ein frisches Laken auf und geh zu Bett. Ich
habe noch zu arbeiten.«
    Drigene goß beide Becher halbvoll und stellte den Krug
wieder genau auf den dünnen Ring aus rosafarbenem Wein, den er
auf der Platte hinterlassen hatte.
    »Du bist so liebenswert«, sagte sie ironisch. »Aber
ein
    Mann, der in diesem scheußlichen Spinnengefängnis
wohnt, muß seltsam werden.«
    »Ihr und euer verdammter Planet haben mich so gemacht«,
sagte er und trank den Becher mit einem Schluck leer. »Und ich
komme von Karthago nicht los. Aber wartet nur, bis Atlan kommt.
Dauert nur noch ein paar Tage. Dann werdet ihr alle nachdenklich
werden.«
    »Schon gut«, erwiderte Drigene und ging, den Becher in
der Hand, in die Richtung auf eine andere Insel, nämlich den
milchglasähnlich leuchtenden Würfel des Bades. »Wenn
du schläfst, bist du viel netter und gelöster.«
    Er antwortete mit einem leisen, bitteren Fluch aus dem NEI und
betätigte den Knopf, der den Text weitertransportierte. Die
Musik schwoll wieder an; die dröhnenden Bässe und die
schmetternden Blasinstrumente verwandelten das Innere des Turmes in
ein akustisches Inferno.
    Die kreisrunde Bodenfläche war wie eine Bühne; eine
bizarre Szenerie war entstanden. Die verschiedenen Wohninseln, durch
Licht und Teppiche gekennzeichnet, waren Funktionsbezirke. Hier
standen ein Sessel und ein vier Quadratmeter großer
Arbeitstisch. Dort befanden sich die Kontursessel und der schwebende
Tisch einer Sitzgruppe. Dort drüben das Bett, hinter einem
Wandschirm aus Flechtwerk. Eine andere Insel: die Robotküche.
Das Bad war durch schwebende Leitungen und durch schlängelnde
Schläuche mit dem Versorgungssystem verbunden. Es roch nach
verbranntem Harz und kaltem Rauch. Der Kamin strömte noch jetzt
starke Hitze aus. Er hing an

    drei Trossen von der Decke, und das schwarze Abzugsrohr führte
rechtwinklig durch die Turmwandung nach außen.
    Djosan Ahar war Anthropologe; für eine solche Mission sicher
nicht der beste Mann. Aber sein wissenschaftliches Fachgebiet kam
dem, was das NEI und Atlan hier versuchten, sehr nahe. Dann kam dazu,
daß nur ein ungewöhnlicher Charakter den Druck der
verschiedenen Streßfaktoren aushalten konnte. Je länger
die Kolonie lebte, desto stärker wurde die Belastung der
Individuen, desto öfters trafen sie hier ein und fragten ihn.
Noch durfte er sie nicht aufklären. Ahar wußte ziemlich
genau, daß eine Massenpsychose die unmittelbare Folge der
Erkenntnis sein würde. Er konnte die Verantwortung für das
Risiko nicht mehr ertragen. Gab er die falsche — richtige! —
Antwort, löste er die Psychose aus. An dieser Spannung würde
er irgendwann zerbrechen. Er versuchte seit drei Jahren etwa, sich
abzulenken.
    Durch das hämmernde Dröhnen der Musik klang ein
knisterndes, metallisches Zirpen. Wieder hob Djosan den Kopf. Diesmal
sah er nach der nachgebauten Gewichtsuhr. Die Sanduhr lief noch, aber
die kleine Figur des Henkers kam aus dem Türchen, die Frau auf
dem Richtblock senkte den Kopf, und das Richtschwert trennte ihren
Kopf vom Rumpf. Einmal, zweimal, insgesamt siebenmal. Immer wieder
schnellte der Kopf, von einer Feder angezogen, aus dem Fangkorb
zurück.
    Djosan stand auf, wischte einen Stapel Papier zur Seite und zog
eine kleine Schockwaffe heraus. Er

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