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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mensch auf Karthago war, wenn es um die
gemeinsame Vergangenheit ging, ebenso mißtrauisch wurde jede
Information abgetastet und geprüft. Raysse kannte Tausende
Gerüchte und nur wenige Wahrheiten.
    »Wenn das stimmt...«, begann er, »dann sollten
wir zusammen mit Atlan Djosan aufsuchen und beide zur Wahrheit
zwingen.«
    »Trauen Sie es sich zu, Raysse?«
    Atlan war auch ein Teil der Legende dieses Volkes aus fünf
Stämmen. Er war damals mit den ersten Siedlern und den ersten
gewaltigen Materialtransporten gekommen und hatte für jeden Zeit
und ein gutes Wort gehabt. Zweimal oder dreimal war er gelandet, aber
niemals wieder bei den Leuten im Land der weichen Steine. Raysse
hatte, ohne Atlan länger als einige Stunden erlebt zu haben,
eine sehr positive Meinung von dem Arkoniden von Gäa. Er empfand
Hochachtung
    und glaubte, daß Atlan ihm die Wahrheit sagen würde.
Der schlanke, weißhaarige Arkonide mit den uralten Augen besaß,
was das Leben der Menschen auf Karthago II betraf, Raysses
uneingeschränktes Vertrauen.
    »Doch. Ich denke, wir werden endlich die Wahrheit erfahren.
Gibt es bei Ihnen oder durch Kontakte mit Djosan neue Informationen?«
    Rundel schüttelte den Kopf.
    »Nein. Nur Gerüchte, Vermutungen und Legenden, Wir
wissen mit Sicherheit - und Ihnen hier sowie den drei anderen Stämmen
geht es nicht anders -, daß wir rund vor einem Jahrzehnt
begannen, Karthago zu besiedeln. Es kamen damals etwa zwanzigtausend
junge Erwachsene mit einer riesigen Menge Material und Ausrüstung.
Dreitausendneunhundert Tage konnten wir dokumentieren. Wir fanden
einen Planeten, auf dem irgendwann in grauer Vorzeit eine kleine
Zivilisation gestorben sein muß. Inzwischen gibt es Kinder, von
denen die ältesten neun Planetenjahre alt sind. Niemand von uns
weiß, woher wir wirklich kommen. Und keiner ahnt, was unsere
Bestimmung hier ist.«
    »Mehr wissen auch wir nicht. Trotz aller Bemühungen
sind wir niemals weiter als rund zehn Jahre in die Vergangenheit
eingedrungen!«
    Rundel und Raysse, beide Männer von mehr als dreißig
Jahren, blickten sich schweigend in die Augen. Es hätte dieser
letzten Bestätigung nicht bedurft. Ein Geheimnis ganz besonderer
Art umgab den Planeten und seine Siedler, dreitausendundeinundachtzig
Lichtjahre von den ersten Ausläufern der Provcon-Faust entfernt.
In weniger als einer Woche wollten und mußten sie den Arkoniden
zwingen, ihnen die Wahrheit zu sagen. Raysse hoffte mehr als
eindringlich, daß Atlan sich nicht vor dieser Aufgabe drücken
würde.

2.
    Im Süden die Savanne rund um die schneebedeckten Vulkane, im
Osten den morastigen Dschungel, im Norden die Dünen und im
Westen, jenseits des Raumlandefelds, die Steppe mit der Kette der
»weichen Berge« - das war ein Panorama, von dem man nur
träumen konnte. Djosan Ahar träumte längst nicht mehr
davon; er verfluchte die Aussicht, sich selbst und die Mission, die
er erwählt hatte. Zehn Jahre aufKarthago II! Eine Haßliebe
verband ihn mit dieser Welt.
    Wie alt Djosans Turm war, hatte niemals jemand analysiert, aber er
war Jahrtausende alt. Eine zylindrische Röhre schwarzer,
wuchtiger Quader, von unregelmäßigen Fensteröffnungen
durchbrochen, vierzig Meter hoch und auf einem Hügel errichtet,
der über der runden Sandfläche vorsprang wie eine
Adlernase. Dieser Turm diente Djosan als Arbeitsraum und Wohnung.
Jeder, der hier eintrat, erkannte Einrichtung und Aussehen der Anlage
als Charakteristik eines klugen, aber scheinbar chaotischen Geistes.

    Die oberste Plattform war vor mehr als zehn Jahren errichtet
worden. Ein Gerüst aus Terkonitstahlröhren trug Holzbohlen,
die mit Plastik beschichtet und an den Rändern gegen die
Mauerquadern mit dauerplastischer Masse ausgefugt waren. Zwei Rohre
mit Trittbrettern konnten, in einer Aussparung der Decke und im Boden
gelagert, in phasenverschobene Auf- und Abbewegungen versetzt werden;
der Aufzug funktionierte in Art der alten, klassischen
Kornmühlen-Steigebalken.
    »Drigene!« riefDjosan aus dem Arbeitssessel, »etwas
zu trinken bitte!«
    »Sofort, Djo!« kam es aus der Richtung der
halbautomatischen Küche zurück, dann donnerten wieder die
Bässe der Abspielanlage durch den Turm.
    Jetzt, kurz nach Mitternacht, zeigte sich Djosans Behausung als
schwarze, unergründliche Höhle. An langen Kabeln hingen
Beleuchtungskörper wie seltsame, glotzäugige Spinnen von
der weit entfernten Decke. Die Lichtstrahlen rissen einzelne runde
Inseln aus der Finsternis. Der Bodenbelag war stechend gelb

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