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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lang vermißten
Ruhe über mich ergehen. Im Augenblick interessierte mich weder
das Schicksal der Gefangenen noch die Fragen des Abtransports der
Krieger. Ich lag da, ließ das Geschehen des letzten Mondes an
mir vorüberziehen und versuchte, meine Position in diesem Spiel
genauer kennenzulernen und, so möglich, exakter zu bestimmen.
Schließlich, es wurde dunkel hinter den schweren Vorhängen,
trat Asyrta leise in den Raum.
    „Zakanza hat berichtet, was geschah. Hier in Buhen bist du
sicher. Ihr alle seid sicher, Liebster.”
    Ich stand auf und zog sie an mich. Bisher hatten die Werkzeuge von
ES mit gewohnter Präzision funktioniert.
    „Ich weiß.”
    Sie nickte und deutete in die Richtung der östlichen Mauer.
    „Viele Soldaten warten darauf, daß du mit ihren
Anführern den Tempel besuchst. Es ist alles vorbereitet im
Tempel des Amun. Ptah-Sokar und die anderen

    warten unten. Ich gehe natürlich auch zu den Priestern.”
    Jeder Ägypter war in einem Maß gottgläubig und
abhängig vom erhofften Wohlwollen zahlreicher Gottheiten, deren
Bedeutung für jede Provinz geringfügig anders war. Auch die
Festung hatte einen kleinen Tempel, in dem sie opfern und beten
konnten. Es war unumgänglich, daß ich mich diesem Brauch
beugte.
    „Ich komme”, sagte ich. „Der Sieg war wirklich
schnell erkämpft. Ich denke, daß ES mehr geholfen hat als
Amun.”
    Lächelnd legte Asyrta einen Finger vor die Lippen. Ich zog
frische Kleidung an, schlüpfte in meine gereinigten Stiefel und
schnallte den breiten Gurt mit den Geheimwaffen um. Meinen
Halsschmuck mit dem Zellaktivator hatte ich nicht abgelegt. Hand in
Hand gingen wir durch die Räume, über eine breite Treppe,
ein Stück umlaufender Terrasse, und zwischen den buntbemalten
Säulen hinaus zu den beiden wartenden Gespannen. Die Tiere waren
getränkt, gefüttert und gewaschen worden; sie strahlten
förmlich vor Energie. Alle Truppenführer, die Bogenschützen
und natürlich meine Freunde warteten in einem engen Halbkreis.
    Ich hob beide Arme und rief:
    „Wir begeben uns zum Tempel des Amun von Buhen! Dort danken
wir den Göttern für unseren Sieg und dafür, daß
nur wenige von uns starben. Folgt uns!”
    Langsam bewegten sich ungefähr zweihundert Menschen und die
beiden Gespanne in die Richtung des Tempels. Mauern aus Lehmziegeln
glitten vorbei, hin und wieder ein Baum, den man stehengelassen
hatte, die vielen kantigen, würfelförmigen und
langgestreckten Häuser, die sandigen Flächen dazwischen;
alles war Kulisse für die Menge, die sich laut und fröhlich
durch die Stadt bewegte. Schließlich hielten die Soldaten die
Pferde an. Wir befanden uns auf einem kleinen, rechteckigen Platz,
der von Häusermauern mit langen

    Fenstern unter den Giebeln der Gebäude gebildet wurde. Von
allen Seiten drängten Menschen nach. Wir stiegen aus den Wagen.
Vor uns lag die Front des Tempels. Es waren zwei konisch zulaufende
Türme, an deren Vorderseiten Steinmetzarbeiten zu erkennen
waren. Vier lange Masten waren in den Mauern verankert, an denen
lange Bänder hingen und Standarten befestigt waren. Zwischen den
Türmen gab es eine Front von sechs Säulen, dahinter ein
hohes, schmales Tor. Einige Priester in langen Leinenröcken und
mit lodernden Fackeln in den Händen kamen durch das Tor, hoben
die Arme und forderten uns mit lauter Stimme auf, einzutreten.
    „Wir kommen!” rief ich zurück.
    Wir alle, Asyrta, Nitokras, Rawer, Zakanza-Upuaut, Ptah-Sokar und
ich, die unbewaffneten Bogenschützen, einige Männer, die
ich nicht kannte - sie formierten sich zu einer Art Prozession.
Langsam gingen wir an den beiden Priestern vorbei in den Tempel
hinein. Nach Durchschreiten des Tores empfing uns ein größerer,
genau rechteckiger Hof, dessen Boden gepflastert war. Die vier Seiten
bestanden aus einem überhängenden Dach, das von schlanken
Säulen in langen Reihen getragen wurde. Zwischen den Säulen
standen unzählige Öllampen, die ein flackerndes,
geheimnisvolles Licht verbreiteten. Es roch nach dem verbrannten Harz
des Weihrauchs. Die Türen des Tempels geradeaus waren ebenfalls
geöffnet; wir sahen undeutlich die großen Götterstatuen
und die blockartigen Altäre.
    Die Priester kamen zurück und führten die Gruppe an, die
geradeaus über den Hof ging und in den Tempel eintrat.
Mythisches Dunkel umfing uns. Jeder Schritt hallte wider. Die Reihen
der Säulen verwandelten ein steinernes Bauwerk in eine Zone der
Geheimnisse. Zögernd gingen wir bis in die Mitte des freien
Raumes.

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