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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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große Jammern war vorbei.
Die Leute von Wawat hatten ihr Schicksal weitestgehend akzeptiert.
    Trotz der Ruhe solltest du mißtrauisch bleiben, flüsterte
der Logiksektor eindringlich.
    Ein kurzer Nachtwind fuhr durch das Tal. Es war wie eine ferne
Stimme. Ich hörte die Blätter rascheln. Dunkle Gestalten
wanderten zwischen den Sykomoren dahin, umrundeten die Feuerstellen.
Ich hörte ein Murmeln, das aus jeder Richtung kommen konnte,

    Leichte Schritte näherten sich. Ich griff verstohlen nach dem
getarnten Lähmstrahlerdolch und hob den Kopf. Aus der Finsternis
schälte sich die schlanke Gestalt einer jungen, auffallend
gutgebauten Nubierin. Sie blieb vor dem Feuer stehen, dann ließ
sie sich in einer anmutigen Bewegung auf die Knie nieder.
    „Du bist Atlan-Horus, nicht wahr, der Überwinder des
schwarzen Kolosses?” fragte sie in der Sprache des Nillands.
Ich beugte mich vor; an alles andere hatte ich gedacht.
    „Ja. Ich bin derjenige, der die Befehle des Pharao
ausführt.”
    Sie blickte mich ernst und, wie ich glaubte, ohne Feindseligkeit
an.
    „So ist es gesagt worden. Wir müssen morgen unser Land
verlassen? Es gibt keine Gnade?”
    Ich zuckte die Schultern und versuchte ihr zu erklären, wie
die Dinge standen. Noch immer kauerte sie vor mir, schob nachdenklich
einige Zweige ins Feuer und nickte hin und wieder. Sie schien zu
begreifen, daß das Innere des Nillands zumindest ihr mehr
Sicherheit und Möglichkeiten bot. Schließlich sagte sie
leise:
    „Du weißt, Herr, daß Dancredi dich schon haßte,
als ein Karawanenführer ihm berichtete, daß du ein Heer
aufstellst?”
    „Ich kann es mir vorstellen”, stimmte ich zu. Ich
füllte den Becher, lauschte auf die Schritte der Posten und
hielt ihr das Gebräu hin. Sie lächelte kurz und trank. Ich
war auf einmal neugierig und gespannt. Erhielt ich etwa Aufklärung
über meine skeptischen Gedanken von vor hin?
    „Er nahm einen Krug Wein. Er raubte ihn vorher einem
Karawanenhändler und vergiftete den Wein. Dann schickte er ihn
dir.”
    „Ich trank davon, aber ich starb nicht, Mädchen”,
er; widerte ich unbehaglich. „Ich bin nicht sehr leicht zu
töten.”

    „Aber du bist sterblich wie jeder!” Das war eine
Feststellung. Sie trank wieder einen langen Schluck Bier. Ich zog die
Schultern hoch und fühlte mich unbehaglich.
    „Das bin ich!”
    „Nun. Du erscheinst uns allen nicht als Tyrann oder als
Rächer. Deswegen verrate ich dir, was nur wenige wissen.”
    „Warum? Hattet ihr euch nicht für den Koloß
entschieden?” fragte ich.
    „Ich nicht. Viele Frauen und Kinder auch nicht. Aber fast
alle Männer kämpften für ihn.”
    Ich konnte es mir vorstellen: Seine Kraft und sein Mut zum
äußersten Risiko würden jeden Jäger und Hirten
begeistern. Ich hatte ihn nur während des Kampfes erlebt, aber
wenn sich Dancredi mit der gleichen Entschlossenheit auf jedes andere
Problem gestürzt hatte, dann würde er mehr und mehr Männer
um sich scharen. Er war eindeutig eine starke Führernatur
gewesen.
    „Was weißt du, Mädchen?”
    „Ich weiß, daß er mehrmals versuchte, dich zu
töten oder töten zu lassen. Es sind viele Pfeile an dir
vorbeigeflogen. Auch jetzt wird dich der eine oder andere Nubier
töten wollen. Mit jeder Waffe, die es gibt.”
    Sie gab mir den leeren Becher zurück. Konnte ich glauben, was
sie da berichtete? Sie wirkte, als ob sie die Wahrheit sprechen
würde. Möglichkeiten, mich umzubringen, gab es zweifellos
viele. Aber wirkte der Androide von Wanderer noch über seinen
Tod hinaus? Auch der Zellschwingungsaktivator konnte mich nicht
retten, wenn mir ein Pfeil ins Herz drang oder ins Rük-kenmark.
Ich blickte sie aufmerksam an, sah ihre samtartige Haut, ihr schmales
Gesicht mit den großen, dunklen Augen und den dünnen
Leinenfetzen, den sie trug. Hieß es, daß ich den Rest
meiner Zeit immer vor einem Mordanschlag auf der Hut zu sein hatte?
Ganz

    plötzlich merkte ich, daß ich mich fürchtete. Ich
goß den Becher wieder voll und erkundigte mich leise:
    „Du meinst, daß viele meiner Gefangenen, die über
das ganze Land verteilt werden, mich zu töten versuchen?”
    „Nicht viele. Einige. Sie sollten Dancredis Nomarchen
werden. Sie hassen schon deinen Namen, und dich noch viel mehr.”
    Ich machte eine Bewegung, die dieses Gebiet hier umfaßte.
    „Das gilt auch für diese Nacht? Muß ich damit
rechnen, daß ein Pfeil aus dem Blätterwerk zischt und mich
trifft?
    Sie nahm mir den Becher aus der Hand und zuckte die

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